Ich hatte Euch im Frühjahr/Sommer von meinen beruflichen Problemen berichtet. Schlußendlich habe ich mich mit meinem AG auf eine Fortsetzung meiner Beschäftigung in Telearbeit zu deutlich verschlechterten Konditionen und mit veränderten Aufgaben und in höhrem Stundenumfang geeinigt. :-(
Im Sommer bat ich auch um ein Zwischenzeugnis welche die Zeit bis zur Geburt meiner Großen abdecken sollte. Das habe ich nach ca. 4 Monaten auch tatsächlich bekommen habe. Nun habe ich mich damit genauer auseinandergesetzt und mußte feststellen, daß dieses Zeugnis zwar eine prima Gesamt-Zufriedenheitsaussage enthält (=1), diese jedoch durch andere Aussagen und fehlende Aussagen zu wichtigen Punkten dem kritschen Leser das Zeugnis doch allenfalls als gut eher als schlechter erscheinen lassen. Außerdem sind bei der Aufgabenbeschreibung zahlreiche Fehler enthalten. Ich habe das Zeugnis nun von Profis zerpflücken lassen und bin entsetzt, wie stümperhaft (ich unterstelle mal noch dass das keine Absicht ist) es erstellt worden ist. Da sind die Fehler was mein Einstellungsdatum (man vertat sich um 7 Monate!) ja fast noch zum Grinsen. Nein, Spaß beiseite, ich habe heute den ganzen Tag damit zugebracht, ein neues Zeugnis zu formulieren und werde nun versuchen dies bei meinem Arbeitgeber durchzusetzen. Offensichtliche Unrichtigkeiten wie Tippfehler und Fehler beim Einstellungsdatum bieten da immerhin willkommene Anknüpfungspunkte um darüber ins Gespräch zu kommen.
Ich bin sowas von enttäuscht, daß mein damaliger Chef das so unterzeichnet hat. Wenn er es tatsächlich gelesen hat, hätten ihm inhaltliche Fehler bei der Aufgabenbeschreibung und eine zu schlechte Beurteilung auffallen müssen. Immerhin hat er mir in zahlreichen Mitarbeitergesprächen regelmäßig sehr gute Leistungen bescheinigt und nun unterschreibt er eine 2-3. Ich habe 6 Jahre sehr intensiv mit ihm zusammengearbeitet. Als in Teilzeit tätige Mutter noch dazu in Heimarbeit und nun noch dazu in einem anderen Ressort ist man offenbar einfach nicht mehr nützlich genug, um noch wirklich ernst genommen zu werden. Andere Dinge sind nun wichtiger und was interessiert da ein Zwischenzeugnis einer ehemaligen Mitarbeiterin. Ich finde das so schade, denn eigentlich schätze ich ihn wirklich sehr und will mal noch annehmen, daß er einfach keine Zeit hat, alles zu lesen, was er unterschreibt und dieses Zeugnis sich in einem Stapel von Dutzenden zu leistenden Unterschriften befand.
Ich werde wohl einen Termin im Büro in der nächsten Woche zum Anlass nehmen, mit meinem jetzigen Vorgesetzen über dieses Thema zu sprechen. Drückt mir mal bitte die Daumen, daß ich Haltung bewahre und das Thema emotionslos bzw. nicht zu emotionshaltig rüberbringe.
Bitte denkt daran, Euch zeitnah nach Aufgaben oder / und Vorgesetztenwechsel ein Zeugnis schreiben zu lassen. Der Fehler geht auf meine Kappe. Ich bin sicher, daß mein Chef mir damals zeitnah jedes Zeugnis unterschrieben hätte, was ich ihm vorgelegt hätte. Doch im Trubel des Kinderkriegens habe ich mir einfach nicht die Zeit genommen, mich um diesen wichtigen Punkt zu kümmern. Denn wer glaubt denn auch schon, daß der eigene Stern auch einmal untergehen wird. :-(
LG
Jilli