Ich bin lange in der Versenkung verschwunden, es war viel los. Mein Ältester (12) war ja im Januar zu seinem leiblichen Vater gezogen ans andere Ende von Deutschland. Für mich war das sehr hart, aber ich hatte ihn ja dorthin gegeben, damit das Gezerre aufhört und er zur Ruhe kommen kann. Es sah auch erst so aus, als ob der Plan aufgehen würde und als ich das Gefühl hatte, ihm geht es gut dort konnte ich mich auch entspannen und mich im Loslassen üben. Allerdings lief es nicht auf Dauer gut, der Vater hat sein Leben keinen Fatz geändert für den Jungen. Der Junge war jeden Nachmittag alleine, abends kam der Vater heim und erwartete, dass der Junge alle ihm übertragenen Aufgaben erledigt hätte. Das klappt natürlich nicht bei einem Pubertier. So hatten die 2 irgendwann nur noch erbitterten Krieg. Der Vater bestrafte ihn ständig, es gab kein Handy, kein Taschengeld mehr und teilweise hat der Vater tagelang kein Wort mehr mit seinem Sohn geredet. Zweimal kam es sogar zu Handgreiflichkeiten vom Vater. Er wollte den Jungen kleinkriegen. Ich habe zigmal mit dem Vater telefoniert, ihm klarzumachen versucht, dass dauernder Krieg sicher nicht der richtige Weg ist, habe ihn gebeten, sich mehr um den Jungen zu kümmern, nichts.... Nach den Herbstferien eskalierte die Situation dann vollends und mein Sohn wollte wieder zurück zu mir. Der Vater stand nach eigenen Angaben "unter Schock" und hat seinem Sohn mitgeteilt, dass er ihm das Herz brechen würde. Aber mein Sohn hat es durchgeboxt und lebt jetzt seit 3 Wochen wieder hier. Er wirkt sehr glücklich, erledigt seine Hausaufgaben, geht gerne in die Schule und spielt begeistert mit seinen 3 kleinen Geschwistern. Es wird sicher noch viel auf uns zukommen, denn dieses Dreivierteljahr hat mit Sicherheit viele Wunden hinterlassen. Der Vater hat ihm z. B. auch immer wieder erzählt, dass er nichts wert sei und zu nichts zu gebrauchen. Dabei ist es so ein toller Junge!!!!!
Ich verstehe den Vater nicht, angeblich ist sein Sohn sein ein und alles??? Aber er hat nichts für ihn getan. Beispielsweise geht der Vater jeden Dienstag abend mit seiner Freundin zum Tanzen. Unser Sohn sitzt in der Zeit im Auto auf dem Parkplatz und wartet, weil sie danach zur Freundin fahren und dort übernachten...
Die letzten Monate waren für uns sehr hart, es ist grauenvoll, wenn man merkt, es geht dem Kind schlecht und man kann nichts tun. Der Impuls wieder zurückzukommen mußte von ihm kommen, ich wollte nicht an ihm zerren.
Das Verhältnis zwischen meinem Sohn und mir ist übrigens viel besser geworden durch diese Erfahrung. Er schätzt und respektiert mich mehr und ich habe auch gelernt ihn loszulassen und ihn so zu lassen wie er ist.
So, das war ein wirres Geschreibsel auf die Schnelle.....