wegen Glatteis...
Jetzt habe ich alle Kinder fertig und dann kommt die Nachricht im Radio...
Hinsichtlich dieser komischen Stundengestaltung, von der ich berichtet habe, ist es zZ so, daß alles beim alten bleibt, man aber diese Idee durch den Schulvorstand (halb Eltern, halb Lehrer) durchdrücken will.
Jetzt sind wir Eltern aufgerufen worden, dazu auch unsere Meinung zu schreiben. Ich habe die Punkte mal so zusammengefaßt:
1. Eine Synchronisation des Schulanfangs mit den umliegenden Schulen, den weiterführenden Schulen und Kindergärten ist für Familien mit mehreren Kindern nicht nur sinnvoll, sondern in Anbetracht der Morgenorganisation notwendig.
2. Mitentscheidend für die Schulwahl war für uns auch die theoretische Möglichkeit der Busanbindung für unsere Kinder. Diese ist durch den Frühunterricht nicht mehr möglich.
3. Der Frühunterricht führt dazu, dass die erste Unterrichtseinheit 115 min bzw. 110 min lang ist, ohne dass eine Pause - nur für Lehrerwechsel- vorgesehen ist. Diese Zeitspanne kann kein Kind meistern, Kinder wie Tochter#3 und der einzuschulende Sohn#4 mit Wahrnehmungsstörungen schon gar nicht. Denn beide können akustisch nur ca 60 % des Unterrichts wahrnehmen, den Rest müssen beide sich durch anderes ergänzen. Dies kostet sie mehr Kraft und Konzentration als es ohne diese Einschränkung nötig wäre. Ich denke generell wird diese lange erste Unterrichtsphase dazu führen, dass darin Pausenelemente eingebaut werden (müssen). Dies bedeutet aber auch, dass letztendlich diese Zeit nicht für Unterricht zur Verfügung steht.
4. Da der Frühunterricht für verschiedene Klassen an verschiedenen Tagen stattfindet, wird mir schon schwarz vor Augen bei der Vorstellung, dass ich zwei Kinder an der Schule habe, die an unterschiedlichen Tagen Frühunterricht haben. Dies kann ich nicht organisieren.
5. Ich war froh, die lange Frühstückspause wie an der XY Schule üblich, hinter uns gelassen zu haben. Diese erzwungene Frühstückspause mit den strikten Vorgaben, was nun gegessen werden kann und nicht ist für Kinder und insbesondere für Eltern ein riesiger Stress.
Die langen Pausen haben zB in Sohn#2 Klasse auch dazu geführt, dass die Kinder die lange Zeit zB für Ausflüge in Geschäfte genutzt und dort u.a. auch Ladendiebstähle begangen haben.
Letztendlich sind überlange Pausen Leerzeiten, mit denen die Kinder sinnlos in der Schule gehalten werden. Diese Zeit ist zu einer effektiven Erholung nicht notwendig.
6. Internationale Studien haben ergeben, dass ein zu früher morgendlicher Schulbeginn, dem Lernen entgegen steht. Bisher war nach diesen Studien der deutsche Schulbeginn um 8.00 Uhr schon zu früh. Mit dem Schritt des Frühunterrichts wird genau in die andere Richtung gegangen. Der Chronobiologe Christoph Randler von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hat festgestellt, dass viele Kinder durch den frühen Unterrichtsbeginn unter chronischem Schlafmangel und Müdigkeit in den ersten Schulstunden leiden. Dabei geht er von einem Schulbeginn um 8.00 Uhr aus.
7. Bei einer Betreuungszeit von 15 min nach dem Unterrichtsschluss kann keine pädagogische Betreuung gewährleistet werden, sondern lediglich eine bewachte Kinderaufbewahrungszeit, die für nichts sinnvoll zu nutzen ist.
8. Ich habe mit Frau XY vom mobilen Dienst für hörgeschädigte Kinder meine Bedenken hinsichtlich der Konzentrationsfähigkeiten meiner Kinder besprochen und werde mit ihr festlegen müssen, was für Sohn#4, der genau wie Tochter#3 eine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung hat, die richtige Schulwahl ist. Sie teilte mir nur kurz per Mail mit, dass sie meine Bedenken hinsichtlich der langen ersten Unterrichtseinheit teilt.
9. Jetzt noch eine persönliche Angelegenheit. Sohn#1 wird morgens mit dem Taxi zwischen 7.05 und 7.15 Uhr zur Förderschule abgeholt. Die Zeiten verschieben sich mit jedem neuen Stundenplan. Da ich gerade in der dunklen Jahreszeit gerne Tochter#3 begleite, kann ich kaum mit ihr rechtzeitig kommen, wenn der Fahrer eher spät kommt. Das Auto habe ich nicht immer zur Verfügung. Der Bus, den wir für diese Fälle vorgesehen hatten in unserer Planung, kommt aber erst nach dem neu geplanten Unterrichtsbeginn an. Ebenso kann ich Sohn#4 nicht vorher in den Kindergarten bringen, weil Sohn#1 nicht alleine in den Bus steigen kann. Ich müsste dann also Sohn#4 alleine lassen, wenn ich Tochter#3 zur Schule bringe. Mal ganz abgesehen von Sohn#2, der auch erst um 7.30 - 7.40 das Haus verlassen muß. Ich bin also gezwungen entweder ein hilfloses schwerbehindertes Kind alleine zu lassen oder ein Vorschulkind.
Ich denke, das macht eindrücklich klar, in welch schwierige Situation wir durch diesen überraschenden und auch nicht ortsüblichen Schulbeginn gebracht werden.
Dies alles habe ich in einen Brief mit Ein- und Ausleitung gepackt.
Liebe Grüße von mir mit 4 Kindern zu Hause....
T. ist entsetzt, denn sein Wasserbalturnier fällt aus. Jul. mit Mathetest ist glüklicher ;-)