So, wir kommen gerade vom Gespräch mit dem Kinderpsychologen. Ich bin ganz aus dem Häuschen! Irgendwie bin ich total glücklich, weil wir alles schwarz auf weiß bekommen (3 Seiten!!!), was ICH die ganze Zeit gesagt habe. Auf der anderen Seite bin ich so wütend, weil die aus Jona in der Schule ein Problemkind machen, obwohl er auf der ganzen Linie gar keins ist!!
Er hat alles Tests gut gemeistert. Viele überdurchschnittlich gut. Das Einzige, wo es hapert ist das Lesen. Er liest langsam, aber immer noch im Durchschnitt (allerdings im unteren Durchschnitt). Sein Leseverständnis wäre ausreichend, aber nicht übermäßig gut. Komisch ist, dass der Lehrer letzte Woche exakt das Gegenteil behauptet hat. Jona hätte im Klassenvergleich ein enormes Leseverständnis. Merkwürdig, oder?
Als wir erzählt hatten, dass Jona evt. eine engeschränkte Realschulempfehlung oder bei Absacken der Zensuren in Deutsch oder Mathe (also die nächsten beiden Arbeiten) eine Hauptschulempfehlung bekommen soll, war der Mann fassungslos! In seinem Bericht steht ganz klar, dass Jona auf alle Fälle auf die Realschule muss und dass man dringend von einer Hauptschule abrät! Er sagte, das schrieben sie sonst nie in die Berichte. Wir bekommen diesen Bericht um damit in der Schule vorstellig werden zu können. WAS EIN GLÜCK! Der Kinderarzt bekommt den Bericht auch noch.
Er empfahl uns, Jona auf die Warteliste zu setzen. Er soll noch ein wenig Unterstützung im emotionalen Bereich durch eine Kinderpsychologin bekommen. Man hat festgestellt, dass Jona ein wenig mehr Selbstvertrauen gut täte. Das Angebot nehmen wir natürlich gerne an. In vier Monaten geht es dann los. Wir finden das optimal.
Wir sind sprachlos, dass sie Jona genauso sehen, wie wir. Der Psychologe und seine Kollegin teilen in keinem Punkt (!!!) die Meinung der Schule. Jona ist intelligent, läßt sich gerne auf die Aufgaben ein und arbeitet dann konzentriert. Er hätte nicht einmal rumgekaspert und wäre immer bei der Sache gewesen. Man hat dann durch spezielle Tests herausgefunden, dass er absolut schulunlustig sei und er sich in der Schule nicht akzeptiert fühlt. Da wollen sie ihm nun helfen. Vor allem in Hinblick auf den Start in die neue Schule.
Von Lese-Rechtschreibschwäche übrigens keine Spur. Seine Rechtschreibung ist absolut normal. Er liegt da im absoluten Durchschnitt. Keine auffälligen Fehler und nichts, was nicht durch etwas Übung in den Griff zu kriegen sei.
Tja, wie gesagt, ich bin hin und her gerissen. Zum einen bin ich so froh, dass ich mein Kind nicht durch die rosarote Brille betrachte und meine Einschätzung richtig war/ist. Zum anderen könnte ich Amok laufen, wenn ich daran denke, was wir uns haben alles anhören müssen in der Schule.
Das halbe Jahr halten wir noch irgendwie durch und dann hoffe ich einfach, dass Jona auf der neuen Schule glücklicher wird.
LG Kerstin *total kaputt*