Hallo Ihr Lieben,
ich war lange nicht hier. Mirjam hat mich so nett angeschrieben, dass ich dachte, ich melde mich einmal.
So richtig rund läuft es bei mir nicht. Die Reha war an sich toll nur wahnsinnig anstrengend. Alle Medikament wurden umgestellt und das war richtig hart. Ich bin nicht komplett eingestellt wieder nach Hause gekommen. Dementsprechend schwer war es, wieder in den Alltag zurückzukehren. Ich fühle mich immer noch nicht gut eingestellt, werde das aber bald mit dem Neurologen besprechen.
Montag muss ich zum HNO. Ich habe inzwischen dermaßen Schluckbeschwerden, dass ich meine Tabletten nicht mehr geschluckt bekomme, ohne dass ich ständig meine, zu ersticken. Da meine Mutter an Speiseröhrenkrebs gestorben ist, bin ich tatsächlich etwas beunruhigt. Es kann natürlich auch vom Schlaganfall kommen. Wir werden sehen.
Am 06.04. ist dann die Hüftumstellung. Vorher finden reichlich Untersuchungen statt. Ich hoffe, dass ich kurzzeitig den Blutverdünner absetzen kann. Das kontrolliert der Neurologe dann auch.
Seit Monaten habe ich Schmerzen in der rechten Schulter. Gestern war ich dann doch mal beim Orthopäden. Er hat festgestellt, dass ich im Gelenk eine ordentliche Entzündung habe, die unbedingt vor der OP ausgeheilt sein sollte.
Dann hat er mir gestern in aller Ausführlichkeit geschildert, was die nächsten Monate auf mich zukommt. Ich habe ja gewusst, dass es ein hartes Jahr wird, aber die Ausführlichkeit gestern hat mich doch aus den Latschen gehauen. Alle sagen, ich solle positiv denken und ich hätte schon ganz anderes durchgestanden. Aber könnt Ihr Euch vorstellen, dass ich einfach mal die Schnauze gestrichen voll habe?
Ich habe vor einigen Wochen den Kontakt zu allen Flüchtlingen abgebrochen. Sie konnten einfach nicht akzeptieren, dass ich Ruhe brauche und keine Kraft mehr für sie habe. Mir blieb nichts anderes übrig. Eine arabische Kollegin hat mich aber bestärkt und gesagt, dass ich richtig gehandelt hätte. Es gibt scheinbar keinen Mittelweg. Bei allen läuft es gut und sie brauchen meine Unterstützung auch nicht mehr. Als Mutterersatz kann ich nicht mehr zur Verfügung stehen.
Super... bis hierher nur Gejammere.
Richtig gut ist, dass ich mich an meiner neuen Stelle sehr wohl fühle. Es tut mir nur so leid, dass ich jetzt so lange ausfalle (gestern sprach der Arzt von mindestens 7 oder 8 Montaten bei optimalem Heilungsverlauf). Ich habe bislang nur die Hüft-OP gebeichtet. Sobald feststeht, dass sie erfolgreich war, wird die Knie-OP geplant.
Esther hat übrigens seit gestern nach vier Jahren keine Zahnklammer mehr. Sie sieht total verändert aus und ich bin vom Ergebnis restlos begeistert.
Der Rest der Familie ist gesund und meistens munter. Das ist ja die Hauptsache.
Ich habe den festen Vorsatz, hier wieder öfter zu sein. Mir geht die virtuelle Welt gerade ziemlich auf den Knicker. Hier ist es irgendwie so schön ruhig und übersichtlich.
So genug getextet. Besser ich quassel hier in kleineren Häppchen statt so ein Mordsposting zu verfassen...