Ich danke Euch, für Euer Mitgefühl und Bedauern, es tut gut, mal jammern zu dürfen und es einfach mal rauszulassen! Das ist wirklich schön, auch wenn man sich gar nicht (persönlich) kennt, dass da jemand ist, der mitfühlt *Tränchenwegdrück*
Nun wollt ich Euch fragen, wie Ihr reagiert hättet:
Ich war vorhin echt am Rande des Nervenzusammenbruchs: Kinder gelärmt, gestritten, Hunger, müde, der 3jährige wieder so durchgeknallt, dass er die Kleine dauernd drangsaliert, überall Wäscheberge, abgezogene Betten von allen, im Flur Schuputzzeug ausgebreitet, schliesslich muss ja gewienert werden, die 1jährige hat die Schuhcreme erwischt und freut sich, dass eine lange weiße Wurst rauskommt und probiert natürlich Der Große hat nun nicht nur Läuse sondern auch heftiges Bauchweh und fängt an zu weinen, will von Mama getröstet werden, in der Küche verkocht so langsam das Essen, was ich schnell zusammengeschustert hab usw. usf.
Ich also fix und alle, keine Hilfe in Sicht.
Da fiel mir ein, wir haben Nachbarn, die wir mittlerweile ganz gut kennen. Ihr einziger Sohn (12J.) spielt mit unserem Tennis, sie treffen sich auch so öfter, haben schon zusammen übernachtet, mein Sohn durfte mit bei ihnen Boot fahren usw., sind uns also nicht fremd.
Gut, dachte ich, die fragste mal, ob sie mir beim Betten beziehen helfen kann, is schliesslich ne Menge bei uns. Ihre total erschrockene Antwort war, das ginge auf keinen Fall, sie hat Angst, dass sie auch Läuse kriegt. Ausserdem kocht sie grad Mittagessen für den Sohn für morgen (der Mann ist ganztags zu Hause weil Frührentner), da könne sie nicht weg.
Ich muss sagen, ich war echt geplättet, dass sie mir ein Nein entgegengeschmettert hat, denn ich glaube, ich sah alles andere als entspannt und locker aus.
Was hättet IHr gemacht? ICH weiß ganz genau, wenn mich jemand in so einer Situation gefragt hätte, hätt ich mir ein Kopftuch oder ne Mütze geschnappt und wär ganz fix unten gewesen! Zumal die drei Kleinen nix haben und wir ja auch nicht kuscheln müssen. Ich hab mich echt gefühlt, als hätt ich die Pest oder Cholera oder so was am Hals, mannomann.
Tja, Freunde erkennt man wohl tatsächlich in der Not, DAS sind dann wohl eher keine, schade.
LG von einer enttäuschten Claudia, mit stinkender Chemiekeule aufm Kopp und Mütze drüber, sieht nett aus