Guten Morgen und Kaffee reich
Ich wollte niemanden auf die Füße treten und denke auch nicht, daß ich es getan habe, denn nach meiner Meinung geht Ihr alle sehr verantwortungsvoll mit Euren Kindern um und mit der Betreuung, die Ihr Euren Kindern zukommen laßt. Niemand von Euch gibt die Kinder weg, um sie weg zu geben. Niemandem wollte ich hier unterstellen, daß eine Fremdbetreuung für die Kinder besser ist. Bitte zieht Euch diese Euch nicht passenden Schuhe nicht an.
Ich selber muß und mußte sehr viel Kritik einstecken, warum Justus in einen Sonderkindergarten mit langen Zeiten. Das habe ich gemacht, weil ich mir da sicher war, daß Justus dort besser gefördert wird, die angebotenen integrierten Therapien unser Familienleben entspannten und uns mehr Freiraum für "schöne" Sachen blieben.
Ebenso, daß Leander früh in den Kindergarten geht oder auch die Au PAir Betreuung. Viel Kritik, immer wieder Kommentare, daß einige das unmöglich finden als Betreuungskonzept.
Ich wünsche mir für alle Kinder eine ideale Betreuungssituation, in der sie nach ihren Bedürfnissen und Begabungen gefördert werden. Es soll keine Aufbewahrungsstätte sein. Es sollen die Kinder Anregungen erhalten, die sie weiterbringen in ihrer geistigen wie sozialen Entwicklung.
Dies kann ich zur Zeit noch nicht erkennen. Ich möchte die Zeit, die meine Kinder zwangsweise mit Kindern verbringen müssen, mit denen sie die Zeit nicht verbringen wollen, möglichst gering halten und nicht künstlich ausdehnen - und ich möchte vor allem nicht dazu gezwungen werden, was ja aúch keiner plant.
Ganztagesschulen finde ich dahingehend problematisch, daß eben viele Freizeitaktivitäten abgeschnitten werden. Zugegeben vielleicht neue geschaffen, aber bei dem Geldmangel zur Zeit und dem Unwillen diese für Schulen auszugeben, denke ich, daß ich das Konzept nicht ausgereift halte. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist hier die Vereinsstruktur stark ausgeprägt. Es müssen Kooperationen zwischen Schulen und Sportvereinen, Musikschulen, Reitvereinen etc geschaffen werden, um das alles so aufrechtzuerhalten, was den Kindern jetzt in ihrer Freizeit möglich ist, ganz abgesehen davon, daß ihnen kaum Zeit bleibt, selbstbestimmt die Umwelt zu erobern.
Und dann kommt noch das dazu, was ich vielleicht sehr hart ausgesprochen habe, ja ich bin froh, wenn gewisser Einfluß auf meine Kinder zeitlich begrenzt ist. Wenn mein Kind schon nicht vor einem 4 jährigem im Kindergarten sicher ist, weil der sich von den Erziehern nix sagen läßt, wird das bestimmt in der Schule nicht leichter. Wie das dann mit Gewalt in der Schule ist, sehe ich ja auch. Da bin echt froh, wenn das dann nur am Vormittag stattfindet.
Ich habe selber ein Kind, das integriert werden muß, ich weiß wie schwer es ist, ein Außenseiterkind zu haben, daß die Norm nicht erfüllt und auffällig ist. Aber ich weiß auch, was ich von ihm verlange, damit er integrationsfähig ist. Wegen seiner Sprachlosigkeit neigt er auch mal zu Gewalt, wenn er sich sonst nicht ausdrücken kann. Dann muß ich auch akzeptieren, daß dies in Gruppen nicht erwünscht ist und durch konsequentes Handeln haben wir und er das so einigermaßen im Griff, daß wir ihn in die Familie und andere Gruppen integrieren können.
Das zum Thema Integration, es muß auch ein Wille zur Integration und zu Anpassung an die Gesellschaft da sein. Das hat nichts mit Zweiklassengesellschaft zu tun, wenn die Integrationsfähigkeit oder die Integrationswilligkeit fehlt, sind eben andere Hilfen von Nöten.
In der Vormittagsbetreuung oder Schule findet ja der Versuch der Integration aller Kinder mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen statt.
Am Nachmittag möchte ich individuell auf meine Kinder eingehen und sie nicht zwingen in einer Gruppe zu verbleiben, die ihnen nicht liegt.
Wenn es wie hier geschildert, der Freundeskreis ist etc, dann ist die Situation eine ganz andere.
Ich bin auch kein Verfechter, nur die Mutter ist die beste Bezugsperson für die Kinder, deswegen hat sie am Herd zu bleiben. Nein, wie gesagt, eine Betreuung der Kinder, zeitlich flexibel, die auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Kinder eingeht und sie nicht schlechten Einflüssen und Gefahren aussetzt, die wünsche ich allen Eltern, damit sie mit gutem Gewissen, sich entscheiden können, ob sie arbeiten wollen, müssen oder was auch immer, zumindest nicht das Gefühl haben, ihr Kind, einer ihm unangenehmen Situation auszusetzen.
Sobald die Betreuungsangebote ausgebaut werden und dies großflächiger angenommen wird, werde ich vielleicht meine Meinung ändern und finden, daß mein Kind da gut aufgehoben ist, weil all die Kinder, mit denen sie gerne spielen auch dort sind. Dann ist das eine ganz andere Situation.
Lg von I.
Guten Morgen und Kaffee reich
Mein großer z.B. ist froh, endlich hier von der Schule wegzukommen. Denn das Umfeld dort und natürlich auch einige Kinder, sind z.T. schon sehr heftig. Da wurde schon in der 2. Klasse Geld geboten, um die anderen zum Schweigen zu verpflichten.
LG Sintra
Guten Morgen und Kaffee reich
LG von I.
Guten Morgen und Kaffee reich
ich kann nur für mich persönlich sprechen und tu das mal:
was mir "sauer aufgestoßen ist" hat vielleicht weniger mit dir zu tun, als mit dem system. aber du hast da genau den punkt angestochen....
ich bin auf betreuung meiner kinder angewiesen und werde auch mehr betreuung in anspruch nehmen, falls diese jemals angeboten wird. meinen hauptgrund habe ich ja schon geschrieben... einfach um mehr familienleben genießen zu können.
ich habe allerdings nicht die freiheit zu wählen, wie ich meine kinder betreuen lasse.. oder eben nur sehr begrenzt.
wir haben letztendlich 2 kindergärten. egal in welchem jan unterkommen wird, es wird dort die vladimirs und andrejs geben, deren eltern kein wort deutsch sprechen und zu keinem elterngespräch erscheinen und deren hauptkommunikationsmöglichkeit sehr körperlich ist. davor kann ich meine kinder nicht schützen, ich kann sie nur stärken. hier halte ich die einstellung "ich halte euch von diesen kindern fern" ziemlich gefährlich, weil es dazu führen kann, dass deine kinder sich als etwas besseres als diese kinder verstehen, was letztendlich früher oder später wieder zu konflikten führen wird. ich versuche meinen kindern lösungswege zu zeigen, um mit diesen kindern umzugehen....
deine wunschvorstellung von ganztagesbetreuung wird sich noch lange nicht umsetzen lassen. und keines unserer kinder wird in deren genuss kommen. es sei denn, wir bekommen einen der heiß begehrten plätze an unserem neuen evangelischen gymnasium.... 15 bewerber auf 1 platz waren es in diesem jahr... dazu schulgeld von gut 200 euro/monat/kind. mal davon abgesehen, dass das gymnasium 7 km weg auf dem land ist und es keine direkte busverbindung dort hin gibt. aber sinnvolle ganztagesbetreuung.....
also kann ich nur versuchen daran zu arbeiten, dass WIR an der örtlichen schule eine betreuung bekommen und dass diese auch sinnvoll stattfindet. wenn aber alle, die es sich finanziell leisten können, ihre kinder draußen lassen, wird das projekt sicher bald sterben....
sorry, ich krieg heute irgendwie keinen richtigen satz zusammen, aber vielleicht kannst du etwas rauslesen, was ich sagen will...
lg
urmely
Guten Morgen und Kaffee reich
das mit dem sich als was besseres fühlen meine ich ist nicht so die Gefahr, weil bisher fühlen sie sich eigentlich als unterdrückt und die schwächeren, wenn eben das körperliche die Sprache ist und sie da einfach nicht mithalten können/wollen/Sollen.
Die besten Freunde meiner Kinder heißen übrigens Andrej und Irina und haben wenig deutschsprechende Eltern... diese Beziehungen unterstütze ich übrigens sehr.
Lg von I.
Guten Morgen und Kaffee reich
ich versteh beide Seiten: einerseits Ingeborg, andererseits auch Fröschlein/ Urmely.
Auch unsere Kinder sind tgl. nahezu 10 Std. im Kiga, auch die Großen waren es.
Ich kenne die Problemfälle gerade von meinen Großen, da gab es auch einige (wenige) Kinder, die ganze Kigas, Schulen aufmischten und die anderen Eltern wollten ihre Kinder heim behalten. Aber es waren die Ausnahmen. Ok. und wir sind dann umgezogen...
In der Schule/ Hort war immer ein Mix von besser gestellten Eltern, Normalos und auch einkommensschwachen (aber dennoch netten) Leuten. Ich fand das gut und war auch immer der Meinung, jede staatliche Schule genügt.
Mittlerweile sehen wir es auch teilweise anders. Sicher auch gerade durch den Kiga in freier Trägerschaft. Auch dort ist nicht alles optimal, auch dort gibt es Kinder die nicht nur lieb sind - auch unsere schlagen mal über die Stränge...
Aber im Grundsatz entscheidet man sich, aus welchem Grund auch immer, bewußt für so einen Kiga/Hort.
Und auch deshalb sind wir dabei, Kilian in einer Ganztagsschule in freier Trägerschaft unterzubringen. Uns kommt es z.B. entgegen, dass dann die Hausarbeiten erledigt sind - wir können es abends nicht mehr in Angriff nehmen. Musikschule wird dort z.B. vor Ort angeboten, während der Betreuungszeit.
Ich denke schon, Betreuung ist gut, wenn die Qualität stimmt. Es ist kein Muss, aber für viele eine Unterstützung. Und auch die Tatsache, dass die Kinder nicht nur behütet sind, sondern lernen müssen, mit anderen klar zu kommen, ist wichtig.
Aber natürlich darf es nicht so sein, dass sie Angst haben, die GEsundheit leidet. Dann würde ich auch einschreiten.
Ich belasse es mal dabei... wie gesagt, ich fühlte mich gemüßigt mich noch mal zu äußern :-))
LG Kerstin
Guten Morgen und Kaffee reich
wie schön, daß Ihr eine solche Schule gefunden habt. Wie wunderbar wäre es, wenn jeder so zufrieden schreiben könnte.
Das wäre doch ein tolles Ziel.
Mir ging es auch weder um Nationalität, nicht um Einkommen der Eltern noch um irgendetwas anderes, sondern wirklich um das Sozialverhalten der Kinder. Da ich eben sehe, wie sehr die Förderung anderer Kinder auf der Strecke bleibt, wenn man sich eben nur um einige wenige kümmern muß, damit diese einigermaßen in den Griff zu kriegen sind, ohne daß es Verletzte oder Sachschäden gibt.
Ich kann mich in meiner Jugend nicht daran erinnern, daß Erstklässler zum Schutze der anderen Kinder für 3 Monate von der Schule suspendiert werden, weil die Lehrer dem nicht mehr Herr werden etc. Das ist einfach ungleich schwerer als die Situation wie ich sie als Kind erlebt habe. Wir haben zusammen getobt, haben usn geärgert etc, aber ich denke, meine Eltern haben nicht gezittert, ob wir auf dem Heimweg wieder verprügelt werden, der Schulranzen in den Dreck ausgekippt wird etc.
Ich finde, unsere Kinder müssen sich in einer ganz anderen Welt zurechtfinden. Draußen alleine spielen... keine Chance solange Levke aus dem Nachbarort gekidnapped worden ist und der Täter nicht gefaßt war.
Kinder die hungrig zu Schule kommen, kannte ich nicht usw.
Lg von I.
Guten Morgen und Kaffee reich
geringe Kriminalität usw.
Und ihr wohnt doch eher im Zentrum, also nicht so in den klassischen Plattenbaugebieten, die hier auch deutlich mehr solcher Probleme haben.
Ob es mit der Schule klappt, wissen wir leider noch nicht. Und wir sind sicher, es wird viele geben, die lächeln und sich ihren Teil denken, weil sie eben reformpädagogisch ist. Aber eben gerade aufgrund des Schulgeldes und des nötigen Engagements der Eltern, wird es "bestimmte" Problemkinder nicht bzw. kaum geben. Integrative Kinder natürlich sehr wohl, und auch das finde ich eine wichtige Erfahrung, die Kinder nicht früh genug machen können.
Ach es ist schon schlimm, was so passiert und dass man so ängstlich sein muss als Eltern. Ja, diese Zufriedenheit wäre ein schönes Ziel!
Hier wird übrigens auch gerade wieder mal ein Sexualstraftäter gesucht, in unserem Wohngebiet *grusel
LG Kerstin
Guten Morgen und Kaffee reich
Hallo Ingeborg,
nach dem ich gestern alle deine Antworten zu dem Thema gelesen hatte, war das schon verständlicher bzw. nicht mehr ganz so radikal. Aber nach der ersten Antwort blieb mir wirklich der Mund offen und ich habs wie Froggy mehrmals lesen müssen.
LG Franzi
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