So, dann versuche ich mal die ganze Geschichte in Kürze zu erzählen.
Mein Sohn hat von Geburt an ein recht großes Muttermal am Oberschenkel (ca. 5mal10cm), welches mitwächst und mittlerweile auch Haare drauf sind. Seit er denken und sich artikulieren kann, möchte er dieses weg haben, hasst es wie die Pest, schämt sich, sodass er keine kurzen Hosen trägt, beim Schwimmen immer nur lange Badehosen, nicht mit den anderen duschen will usw.
Wir lassen es regelmässig kontrollieren und bei der letzten Kontrolle hiess es, dass es entfernt werden muss, weil es entarten könnte. Dies sollte unbedingt noch vor dem bald einsetzenden Wachstum des Kindes entstehen, eine Folge OP ist in einem Jahr notwendig, da es in 2 Teilen entfernt werden muss, wegen der Größe. Sommer ist keine gute Zeit und er darf nach der OP 2 Wochen keinen Sport treiben. Nun spielt ja mein Sohn leidenschaftlich gern und viel Tennis und seine erste Reaktion war: auf keinen Fall Tennis und auch keine Schule verpassen (er geht sehr gern zur Schule!) Der Arzt empfahl die Osterferien weil alle Fakten dafür sprachen.
Nun sind Osterferien aber Umgangsferien und der KV weigerte sich, auf seinen Ski Urlaub mit Sohn zu verzichten. Luis sagte mehrmal ganz deutlich, dass er die OP lieber machen will als Ski fahren, nicht zuletzt, weil in den 2 Wochen kein Tennis statt findet. Ich weigerte mich, den von mir bereits gemachten Termin am 25.3. abzusagen, da es Luis` größter Wunsch war.
Zudem kommt noch, dass mir Böswilligkeit vorgeworfen wird, den Termin extra in seinen Umgang gelegt zu haben, damit der Umgang erschwert ist. Das tue ich ja übrigens auch im sonstigen Umgang, so viele Termine, wie es nur geht, reinlegen, damit er nicht weg fahren kann und ungestört mit dem Jungen ist. Das sind so harte und ungerechte Anschuldigungen, weil ich niemals etwas derartiges getan habe..
Nun kam am Samstag eine einstweilige Verfügung, dass ich am Mi (also gestern) zum Amtsgericht muss, wo die Osterferien gerichtlich geregelt werden.
Tja, der Richter stellte den Umgang des KV und die Gestaltung dessen höher als die Wünsche des Kindes (welche ihm bekannt waren und er sie selbst aus seinem Munde gehört hatte). Wenn der Vater Umgang hat, kann er machen, was er will, manchmal müssen Kinder halt auch mal zurückstecken und können nicht alles bekommen, was sie sich wünschen.
Es war absolut schockierend für meinen Sohn, zu hören, dass er morgen schon abgeholt wird, zumal er am Sa ein wichtiges Tennisturnier hat, auf das er sich riesig gefreut hat. Tennis ist sein Leben und er möchte so gern Profi werden, es ist einfach keine Laune oder spontaner Wunsch, das begreift nur keiner ausser uns.
Er ist zu Tode betrübt, hat gestern immer wieder gesagt, wie sch*** er das findet, dass er nicht mit will usw. und ich kann NICHTS mehr tun.
Das zerreisst mir schier das Herz, dass ich meinen Sohn unglücklich sehe, den Grund dafür kenne und es doch nicht ändern kann. Was ein Vater seinem Sohn damit antut, wird er hoffentlich noch zu spüren bekommen, noch ist er zu loyal uns beiden gegenüber und hat einfach Angst (logisch, ganz normal in dem Alter) sich seinem Vater entgegenzustellen.
Es klingt vielleicht alles gar nicht so dramatisch, sind ja nur Skiferien und die OP Muss nun eben später gemacht werden, aber für meinen Sohn stürzt eine Welt zusammen und DAS ist für mich das eigentliche Desaster, dass seine Meinung, die er so beharrlich vor dem Vater, vor dem JA, vor dem Richter, vor ALLEN vertreten hat, nichts gebracht hat und schlichtweg ignoriert wird. Das ist heftig und entspricht m.E. nach nicht der Förderung des Kindes und ist auch nicht im Sinne einer guten Erziehung.
Aber wir müssen uns jetzt fügen, so schwer es uns fällt. Ich bete, dass er heil zurück kommt (sie fahren immer schwarze Pisten ), bei dem Vater weiß man nie, was dem noch einfällt. Würde ihm jetzt was passieren, würde ich mir auch noch Vorwürfe machen, aber das macht man sich ja immer.
So, nun kennt Ihr die Hintergründe, die nächsten 2 Wochen werde ich wohl wieder (wie immer, wenn die beiden unterwegs sind) mit angehaltenem Atem verbringen.
Ich danke Euch so sehr für Eure Daumen und Euren Zuspruch! Es tut gut, wenn "da draußen" jemand ist, der da ist und tröstet!
LG Claudia
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