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Fragen an Euch Großfamilien... bin verzweifelt

Hallo, ich bin 39 Jahre alt und habe drei Kinder im Alter von 9 Jahren, 8 Jahren und 10 Monaten. Ich habe im letzten Zyklus einmal die Pille vergessen (nehme noch eine Stillpille, weil ich meinen Sohn noch stille) und jetzt bin ich schwanger. Ich bin völlig verzweifelt, heule jeden Tag, weiß nicht mehr weiter.

Wir hatten mit unseren drei Kindern abgeschlossen. Unsere Wohnung im Haus meiner Eltern ist nicht gerade groß, der Kleine wird ein Mini-Kinderzimmer haben. Wir verdienen beide nicht üppig, aber es reicht, um gut zu leben und auch kleine Ausflüge und einen Urlaub im Jahr an der Ostsee oder in den Bergen zu machen. Unser Auto reicht gerade für fünf.

Mein Mann ist völlig gegen das Kind. Er hat Angst, nicht mehr allen gerecht werden zu können. Es ist jetzt schon nicht einfach. Meine Große hat ADHS, braucht ewig bei Hausaufgaben und viel Hilfe, mein Mittlerer ist sehr klug, langweilt sich aber oft in der Schule und verhält sich dann aggressiv, wenn er unterfordert ist. Unser kleiner ist ein Sonnenschein und wir hatten uns gefreut, ihn nochmal als Nachzügler genießen zu können. Mein Mann kommt erst spät abends heim, ich gehe auch bald wieder arbeiten und hab nachmittags volles Programm mit den Kids, ihren Hobbys, Hausaufgaben etc. Es bleibt null Zeit für mich oder uns als Paar. Meine Eltern sind leider krank und können uns nicht unterstützen, die Eltern meines Mannes wollen uns nicht unterstützen. Für sie ist alles zuviel.

Mein Mann sieht keine Alternative, ich soll das KInd abtreiben. Er ist da auch völlig hart, meine Argumente zählen nicht wirklich. Ich gebe ihm vom Kopf her Recht. Wir können uns nichts leisten, hätten dann noch weniger Zeit für die ohnehin schon zurückgesetzten Kinder. Sie müssen sich die Aufmersamkeit eh schon durch drei Teilen... Ein größeres Auto geht finanziell nicht, größere Wohnung auch nicht.

Aber mein Herz ist für das KInd, ich bin gläubig (mein Mann nicht) und für mich fängt wie für Gott das Leben bei der Empfängnis an. Steht ja auch in der Bibel, das Gott das gerade gezeugtes Kind schon im Kopf hat, wie es sein wird... Es wäre für mich Mord.

Ich kann nicht mehr, ich fühle mich leer, einsam, nicht verstanden. Ich habe niemanden zum Reden. Meine Eltern waren schon nicht von Nr. 3 begeistert, jetzt würden sie es gleich garnicht verstehen.

Wie lebt ihr als Großfamilien? Wie bekommt ihr alles unter einen Hut? Wie werdet ihr jedem Kind gerecht? Wie lebt ihr - in engen Verhältnissen ohne etwas Bieten zu können oder funktioniert es irgendwie?

Es würde mich sehr interessieren, wie es bei Euch so läuft...

Danke für Eure Antworten!

Iry

Bisherige Antworten

Re: Fragen an Euch Großfamilien... bin verzweifelt

Oh je..
Es tut mir sehr Leid für Dich. Ich kann total verstehen , dass Du nicht abtreiben kannst. Welche Woche bist Du denn ?
10 Monate ist euer Kleinster & dann wieder schwanger mit dem vierten Kind ist schon heftig. Das dritte Kind war aber wahrscheinlich geplant ? Ich bin 26 & wir haben ein 2 1/2 jähriges & ein 11 Wochen altes Kind. Unsere Planung ist auch abgeschlossen. Was in 10 Jahren ist - keine Ahnung. Ich wüsste auch nicht was wäre , wenn ich jetzt wieder schwanger werden würde. Der Verstand sagt Abtreibung geht gar nicht , aber ich wüsste mit drei kleinen Kindern würde alles den Bach runter gehen. Es ist natürlich komplett deine Entscheidung. Niemand kann Dich zwingen. Die Frage ist dann nur wie soll es funktionieren ? Auto & Wohnung zu klein.. aber höre mal in Dich hinein. Stelle Dir mal vor Du würdest abtreiben. Setze dich hin & stelle es dir richtig vor. Könntest Du dir das verzeihen ? Könntest du ihm das verzeihen ??? Hast Du noch Kontakt zu Deiner Hebamme ?? Es gibt Anlaufstellen , die Dir Hilfe anbieten können. Es gibt Stellen , Die dich entlasten Haushalt einkaufen usw - umsonst. Ich hoffe für Euch , dass ihr daran nicht zerbrecht.

Re: Fragen an Euch Großfamilien... bin verzweifelt

Hallo Iry,

Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! Ob geplant oder nicht, ob gerade passend oder nicht, jedes neue Leben ist und bleibt ein Wunder. Ich möchte dir Mut machen. Man kann es schaffen. Die ersten Jahre kostet ein weiteres Kind keine Unsummen, das meiste dürftet ihr ja schon haben, ansonsten gibt es fast alles in gutem Zustand gebraucht für wenig Geld. Meine Erfahrung sagt, dass in den ersten Jahren, das Kindergeld so ziemlich die Kosten deckt. Und bis das Kind wirklich mehr Geld kostet, kannst du auch wieder arbeiten gehen.
Ein eigenes Zimmer braucht ein Kind ja auch nicht von Anfang an. Unsere Großen mit fast 6 und fast 7 teilen sich im Moment noch ein Zimmer, weil sie gar nicht getrennt schlafen wollen. Bis das Jüngste ein eigenes Zimmer will, ist dein Ältestes vielleicht schon gar nicht mehr zuhause. Es findet sich immer ein Weg.

Unsere Großen haben 13 Monate Abstand und unsere Kleinen auch wieder. Ich finde den kurzen toll. Allerdings ist die jeweils zweite Schwangerschaft sehr anstrengend,vweil man wenig Ruhe bekommt und auch alle Depots schon ziemlich leer sind. Vor allem Eisen und Folsäure musst du unbedingt zuführen, aber evtl auch Magnesium, Zink,... Lass dich in der Apotheke beraten oder frag deinen FA.

Wenn du Fragen zum täglichen Ablauf hast, können wir gerne nochmal schreiben. Sonst natürlich auch. Grad läuft mir nur leider die Zeit davon, aber ich wollte dir wenigstens eine Antwort dalassen. Melde dich gerne jederzeit, ok?!

UND lass dich zu nichts drängen, wenn du nicht dahinter stehst. Du würdest es vielleicht dein Leben lang bereuen. Wenn du zu dem Schluss kommst, dass du das nicht schaffst und nicht willst, ist das was völlig anderes. Da darf dir niemand rein reden. Aber man kann sich auch Hilfe holen. Google mal "frühe Hilfen".

Ich drücke dich mal feste, wenn ich darf!?!
Alles Liebe

Danke für deine gute, sehr aus meiner Sicht zutreffende Antwort!

Ich hätte es nicht besser schreiben können
und ich sehe es 100 Prozent genauso!

Re: Fragen an Euch Großfamilien... bin verzweifelt

Ich kann mich nur anschließen und sehe es auch so. Jede Frau, die schon (Wunsch-)Kinder hat, wird eine Abtreibung ganz sicher auch nicht einfach so wegstecken, erst recht nicht, wenn der Partner da die treibende Kraft war. Ich glaube, daran würde eure Familie vielleicht eher zerbrechen als an einem 4. Kind.

Alles Gute von einer bald 4-fach Mjutter, die mit 19 zum 1. Mal ungeplant schwanger war, ein Stiefkind (mit ADHS und noch ein paar anderen Problemen) und ein leibliches Kind vom Ex-Mann großzieht und sich trotz alles Widrigkeiten auf das neue Wunder mit neuem Mann freut. Man kann alles schaffen, wenn man will. 

Re: Fragen an Euch Großfamilien... bin verzweifelt

Hallo und lieben Dank für Eure lieben Worte, die mir echt gut tun.

Ich denke ich müsste ca. 6 SSW sein. Bei der FÄ war ich noch nicht. Ich habe so viel Angst vor der 100 %igen Gewissheit, obwohl es ja vom Test her schon so ist, echt blöd. Ich habe Angst, auf dem Ultraschall das Kind zu sehen, es visuell bestätigt zu bekommen und es noch realer und schwerer wird.

Ich bin so traurig, weil mein Mann so hart ist und ich ihm zwar in seinen Argumenten zustimme, aber es auch die andere Seite gibt. Meine Argumente sind vor allem diese: In meinem Bauch ist ein Kind, unser Kind. Es ist ein Wunder, es ist Leben. Und auch wenn es von uns nicht geplant und gewollt ist, so ist es doch von Gott geplant und erwünscht.
Mein Glaube ist ein großes Argument; ich habe Respekt vorm Leben. Und habe ich dann das Recht, ein Leben auszulöschen, nur weil es nicht in unser Leben passt, weil es nicht in unsere Ziele, Wünsche, unseren Lebensstandard passt und alles ändern könnte und sicher auch tut.

Auf der anderen Seite frage ich mich, ob ich das Recht habe, das meine Kinder noch weniger Aufmerksamkeit bekommen? Ob ich das Recht habe, dass Leben von meinem Mann und meinen jetzigen drei Kindern so zu ändern? Jetzt ist schon alles so schwierig, ich bin oft so nah am Nervenzusammenbruch. Mein Mann ist keine große Hilfe, wenn er von Arbeit kommt, ist er fertig mit der Welt.

Meine zwei Großen sind nur 13 Monate auseinander. Diese harte Zeit ist fast 10 Jahre her und war enorm kräftezehrend. Zumal sie sich noch nie verstanden haben. Jetzt bin ich 10 Jahre älter. Mein kleiner Sohn wäre nur 17 Monate älter als das Baby. Wieder ähnlich, wieder kräftezehrend. Noch dazu zwei Große, die mächtig fordern und nicht einfach sind, auch sehr unselbständig, was auch an mir liegt. Die ganze Organisation, die jetzt schon kaum funktioniert. Dann noch arbeiten gehen, um es finanziell zu stemmen.

Ich würde mir sicher immer Vorwürfe machen nach einer Abtreibung und vielleicht daran zerbrechen und als Frau und Mutter nicht mehr völlig da sein können. Ich glaube, ich hätte für immer Schuldgefühle, Traurigkeit. Ich würde ständig denken, ob es ein Mädchen oder Junge war und wann es Geburtstag hätte. Ich würde meine anderen Kinder sehen und denken, wem es wohl am meisten ähneln würde...

Aber zerbreche ich nicht auch, wenn ich vier Kinder habe? Einen Mann, der nicht dahinter steht und ständig genervt ist und ich überfordert? Kann ich das meinen drei Kindern antun?
Mein Mann sagt, wir kämen nie mehr raus; kein Geld mehr für Unternehmungen, Urlaube... meine Großen sind so gern unterwegs...

Naja, ich müsste mich eh beraten lassen - vielleicht fällt die Entscheidung dann klarer aus... Momentan weiß ich einfach nichts.

Sind hier noch mehr Mamis, die 4 oder mehr Kinder haben? Wie läuft es bei Euch organisatorisch ab? Habt ihr noch Freiräume? Es würde mich interessieren...

Re: Fragen an Euch Großfamilien... bin verzweifelt

Oh je, das ist eine schwierige Situation.

Wir haben 3 Kinder und es oft stressig alles unter einen Hut zu bekommen. Urlaub planen geht gerade gar nicht, nur spontan wenn doch Geld da ist. Ich denke, du musst dich auf jeden Fall beraten lassen. Ich könnte nicht abtreiben, das wäre für mich keine Option. Aber das muss jeder für sich entscheiden...

Ich wünsche dir alles Liebe!

Re: Fragen an Euch Großfamilien... bin verzweifelt

Huhu Iry,

Deine Geschichte hat mich sehr berührt und mir geht so viel durch den Kopf, was ich dir gerne sagen würde. Leider habe ich nicht die Zeit alles niederzuschreiben. Aber ich werde versuchen deine Fragen zu beantworten.

Das schwierigste Jahr finde ich, ist immer das erste Jahr mit Baby. Da muss man am meisten zurückstecken. Und ihr würdet natürlich nochmal ein erstes Jahr dran hängen. Aber danach macht es das 4. Kind auch nicht schwerer raus zu kommen als 3 Kinder. Was macht ihr denn mit dem 3., wenn ihr weg wollt? Das muss ja auch betreut werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man 2 ungefähr gleichaltrige Kinder früher abgeben kann als eines, weil man sie eben nicht alleine dort lässt, weil die dich immer gegenseitig haben.

Wir haben nächstes Jahr ein Wochenende mit einer Veranstaltung, die wir sehr gerne gemeinsam besuchen möchten. Da ist unser Jüngster dann 1½. Ganz ehrlich: 4 Kinder nimmt uns keiner. Aber wir werden sie aufteilen, 2 zur einen Oma und 2 zur anderen. Und falls eine Oma da nicht kann, würden unsere Großen auch bei meiner Schwester oder bei Freunden übernachten. Gemeinsam überhaupt kein Problem.
Und du weißt nicht, was für Konstellationen sich ergeben werden. Wir haben immer die beiden Großen und die beiden Kleinen als Paarung gesehen. Jetzt ist es aber so, das unser Großer und unsere Dritte seelenverwandt sind. Da war unsere Zweite sehr schnell außen vor, obwohl beide die gerne mögen. Mit unserem Vierten hat sie jetzt IHR Baby bekommen und das Verhältnis ist wieder ausgeglichen. Natürlich machen alleine durch den Altersunterschied die Großen noch viel gemeinsam, aber je älter sie werden, desto weniger zählt der Unterschied und ich bin mir sicher, dass hier jeder sein Gegenstück findet.

Und ja, als Mama von vielen Kindern hat man für jeden einzelnen weniger Zeit, aber sie haben sich ja zusätzlich immer noch gegenseitig. Du nimmst ihnen durch ein Geschwisterchen nichts weg, sondern gibst ihnen ganz viel. Nur weil deine Großen nicht ein Herz und eine Seele sind, muss das beim Rest nicht der Fall sein. Und ja, deine Großen müssen durch die Kleinen vielleicht selbständiger werden, aber das schadet meiner Meinung nach keinem. Im Gegenteil, Selbstständigkeit gibt auch Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein.

Es gibt außerdem sehr viele Unternehmungen, die nicht die Welt kosten. Wir sind sehr viel im Wald und in den Feldern unterwegs, mit den Fahrrädern oder zu Fuß. Hier in der Umgebung gibt es viele tolle Spielplätze und Tierparks für wenig oder gar keinen Eintritt. Als Großfamilie sind viele Dinge auch vergünstigt durch den Landesfamilienpass. Wir bekommen hier im Ort z.B. die Familiensaisonkarte fürs Freibad umsonst und die Mitgliedschaft in der Stadtbücherei auch. Und bei vielen Vereinen zahlen wir nur den halben Mitgliedsbeitrag. Dann muss man vielleicht die Hobbys auch ein bisschen danach auswählen. Wie verbringen den Sommer quasi im Freibad. Dadurch können auch beide Großen schon schwimmen ;-)

Größere Anschaffungen wie schicke Mountainbikes, aber auch die Schulranzen gibt es bei uns zu Weihnachten oder Geburtstag und da legt dann die ganze Familie zusammen und wir zahlen nur eventuell den Rest. Und ich bin auch der Meinung, schön, wenn mit 18 auf dem Sparbuch genug drauf ist für den Führerschein. Fürs eigene Auto und die Weltreise muss es nicht auch noch reichen. Wenn sie das haben wollen, sollen sie jobben gehen. Für Ausbildung und Studium kann man Bafög in Anspruch nehmen,... Es findet sich immer ein Weg. Und ich finde Geschwister sind nicht durch Materielles aufzuwiegen. Meine Kinder würden niemals eine jährliche Fernreise gegen ihre Geschwister tauschen wollen. Natürlich muss jeder Satz werden, keine Frage. Aber wo 3 satt werden, wird auch ein Viertes satt.

Vielleicht ist auch dein Mann im Moment so hart, weil er das Gefühl hat, dass du schwankt und er der Stärke sein muss, der weiß wo es lang geht. Außerdem merken Männer ja erstmal keine Veränderung. Für sie ist es am Anfang sehr rational: noch mehr Verantwortung, noch mehr Abhängigkeit... Vielleicht ändert sich schon was, wenn du klar Stellung beziehst. Aber er ist ja sicher kein Unmenschlich. Spätestens wenn er das Zwergle im Arm hält, wird er dem Zauber nicht widerstehen können.

Ich lese aus deinen Zeilen heraus, dass du eventuell denkst, lieber zerbrichst du als die Familie. Dabei muss man aber bedenken, dass du der Mittelpunkt dieser Familie bist. Wenn du zerbrichst, geht die Familie zwangsläufig mit kaputt. Du musst für dich sorgen, auf dich und deine Seele aufpassen!! Wenn du eine Abtreibung als Mord ansiehst, wirst du darüber nicht wegkommen. DAS würde wirklich alles kaputt machen. Ein weiteres Kind ist eine Aufgabe, vielleicht eine Herausforderung, aber kein Grund zu scheitern. Das kann man schaffen!

...

Re: Fragen an Euch Großfamilien... bin verzweifelt

... ich hab Mal abgeschickt, damit nicht wieder mein ganzer Text weg ist. Sorry für diesen Roman, aber es geht mir wirklich sehr zu Herzen.

Die erste Zeit habe ich es tatsächlich nicht geschafft alle 4 alleine ins Bett zu bringen. Mein Mann ist dann abends zuerst heim gekommen, wenn er noch weg wollte und hat mir geholfen, die beiden Kleinen hinzulegen und ist danach ausgegangen. Das ging ganz gut. Dafür dass er später los ist, durfte er am nächsten Morgen etwas ausschlafen, denn da kam ich alleine zurecht.

Wenn ich ausgehen wollte, hab ich den Jüngsten mitgenommen, ich stille eh noch. Mit den 3 anderen kam mein Mann klar. Seit ca. 2 Monaten schaffe ich es abends auch alleine, das gibt dem Papa natürlich mehr Freiheit. Ich war jetzt aber auch schon ein paar Mal wieder ohne Kind weg. Dann lege ich den Kleinen noch hin, geh dann aus und bis er gegen Mitternacht frühestens wieder zum Trinken aufwacht, bin ich zurück. Sobald er sicher abends schläft, leisten wir uns vielleicht auch mal wieder einen Babyphone Sitter ;-) Das haben wir mit Dreien auch schon so gemacht, dass wir sie zu Bett gebracht haben und Schwiegermutter oder Babysitter hat das Babyphone bewacht für alle Fälle. Das hat immer gut geklappt. Und in 3 oder 4 Jahren habt ihr ja eure Babysitter im Haus ;-) Eure Großen bessern sich vielleicht gerne ihr Taschengeld auf, damit ihr mal ausgehen könnt.

Und ich mache im Moment die Ausbildung zur Tagesmutti, um von Zuhause aus Geld dazu verdienen zu können. Das gibt einfach viel mehr Flexibilität. Auch da gibt es sicher Möglichkeiten.

Ich möchte dich sicher nicht überreden, dieses Kind zu bekommen. Ich möchte dir nur aufzeigen, dass es Wege und Möglichkeiten gibt. Wir haben uns bewusst für 4 Kinder entschieden und mein Mann würde auch noch ein Fünftes nehmen. Ich bin aber durch mit der Familienplanung. Fühle mich komplett. Wenn es jetzt aber unverhofft noch dazu käme, könnte ich niemals abtreiben, dann müssten auch wir einen Weg finden. Wenn Frau erlebt hat, was es heißt Leben zu schenken, kann man das Thema einfach nicht mehr rational sehen. Sonst vermutlich auch nicht. Du bist ja schon mittendrin statt nur dabei... Die Hormonumstellung ist in vollem Gange. Es gibt da nicht mehr schwarz oder weiß und eine einfache Lösung.

Lass dich beraten. Stell hier weiter Fragen, wenn es dir hilft. Sprich aus oder schreib, was in dir vorgeht. Das bringt oft auch Klarheit, wenn man es formuliert. Ich wünsche dir viel Kraft! Du hast sie in dir. Du bist eine Frau :-*

Alles Liebe!

Re: Fragen an Euch Großfamilien... bin verzweifelt

Sehr schön geschrieben, sein Roman.

Mein Mann war auch gegen das eingeschlichene Kind (das 3.), ihm war aber schnell klar dass ich es definitiv bekommen würde, und nach dem ersten Ultraschallbild hat er sich auch darauf gefreut.

Re: Fragen an Euch Großfamilien... bin verzweifelt

Liebe Iry,

ich schleiche mich hier mal ein weil mich Deine Geschichte sehr berührt.

Ich denke Du solltest Dir schnellstmöglich eine Beratungsstelle suchen und für Dich klären ob Du das Kind bekommen möchtest. Also wirklich nur als Deine Entscheidung. (Ich denke die Entscheidung ist schon gefallen, aber Du musst für Dich Klarheit und Gewissheit haben.)
Klar wird es mit noch einem Kind nicht einfacher, aber unmöglich ist es auch nicht.
Ich denke nicht dass jedes Kind ein eigenes Zimmer braucht. Urlaube werden nicht wirklich teurer wenn ein Kind mehr dabei ist. Das wesentliche ist vermutlich erstmal Dein Verdienstausfall, aber auch das sollte doch irgendwie machbar sein.
Du hast Dir die Situation ja nicht ausgesucht.
Was Dein Mann macht finde ich völlig unmöglich! Nebenbei bemerkt macht er sich strafbar, wenn er Dich zu einem Abbruch drängt. Das ist aus sehr gutem Grund ganz allein Deine Entscheidung! Ich finde es wichtig, dass Du Dir das bewusst machst, denn Du hilfst niemandem, wenn Du “ihm zuliebe“ rational entscheidest. Auch das würde unter Umständen Eure Ehe ruinieren.

Meine Meinung: Alles organisatorische (Zeit, Geld, etc) ist machbar. Es braucht Mut, Nerven und Geduld, aber es ist machbar.

Es gibt hier übrigens eine Userin, die war schwanger mit einem Baby mit Down-Syndrom. Ihr Mann hat sie nach der Diagnose verlassen und sie in einer sehr schwierigen Situation (ebenfalls sowohl finanziell als auch organisatorisch) alleine gelassen. Vielleicht würde Dir ein Austausch mit ihr helfen.

Ich selber lebe jetzt im einer stabilen Situation und erwarte mit meinem jetzigen Mann das dritte gemeinsame Kind. Aber auch hier wird nie jedes Kind ein eigenes Zimmer haben. Derzeit dient ein halbwegs ausgebauter Kellerraum als Spielzimmer für die Kleinsten. Ab weiterführender Schule finde ich ein eigenes Zimmer gut, aber bis Deine Kleinen soweit sind, sind Deine Großen vermutlich aus dem Haus.

Ich habe aber auch eine schwere Zeit hinter mir nach der Trennung von meinem ersten Mann. Mit dem habe ich zwei Kinder und war viele Jahre Alleinerziehend. Wenig Geld, viele Sorgen, viele Gerichtstermine. Aber ich bin in dieser Zeit sehr gewachsen und habe das gute Gefühl (fast) alles richtig gemacht zu haben und vor allem meiner Grundeinstellung treu geblieben zu sein.

Ich drück Dich mal und wünsche Dir ganz bald eine klare Entscheidung!

Alles Liebe,

Paula

Re: Fragen an Euch Großfamilien... bin verzweifelt

Hallo Iry,

Wie geht's dir in der Zwischenzeit??

Liebe Grüße

Re: Fragen an Euch Großfamilien... bin verzweifelt

Hallo Ihr Lieben,

nun komme ich endlich mal dazu, zu antworten. Mein kleiner Sohn war krank, die Großen ständig irgendwelche Weihnachtsprojekte in der Schule, so dass ich nicht dazu kam, mich an den Rechner zu setzen.

Zuerst vielen lieben Dank für Eure Antworten und die so lieben aufmunternden Worte und Berichte von Euch selbst. Das hat alles sehr gut getan und ich hab mich weniger allein gefühlt.

Am Dienstag war ich bei meiner FÄ. Sie war auch sehr erstaunt und fragte gleich, ob ich das Kind behalten möchte. Ich habe aus depm Herzen ja gesagt, obwohl ich mich natürlich noch hätte beraten lassen. Das mein Mann dagegen ist, habe ich ihr auch erzählt. Sie ist sehr einfühlsam und ich fühle mich wohl in der Praxis.

Sie hat dann Ultraschall gemacht und ich wäre fast vom Stuhl gefallen, als sie sagte, da wäre nichts - alles normal, keine Schwangerschaft. Ich war völlig verwirrt. Wie konnte das denn sein? Mein Test vor ein paar Wochen war eindeutig positiv (Clearblue) und ich hab ja auch alle Symptome mit Übelkeit, Schwindel und Bauchziehen.

Sie kann es sich nur so erklären, dass ich schwanger war, als ich getestet habe - es muss ein sehr früher Zeitpunkt gewesen sein oder der Test war falsch. Da ich die Stillpille nehme, weiß ich ja leider nicht, wo ich immer genau stehe im Zyklus. Es gibt durchaus Frauen, deren Eizelle befruchtet wird, aber sich dann nicht weiterentwickelt. Irgendwie muss ich in diesem kurzen Zeitraum getestet haben. Die Symptome erklärt sie damit, dass man sich natürlich viel einbildet, das Ziehen in den Leisten mit dem "Abgang". Mein Schwindel ist aufgrund von Eisenmangel zu erklären und auch dadurch, dass das Stillen schlaucht. Ich stille ja nun fast 10 Monate...

Ich habe ein paar Tage gebraucht, um diese neue Situation zu akzeptieren - war ja nun für das Kind. Mein Mann hat alles stillschweigend hingenommen. Hat sich weder gefreut, dass nun doch nichts ist, noch hat er igendwas dazu gesagt. Froh wird er sein, das denke ich schon. Aber ich bin gerade sehr unglücklich mit dieser Ehe. Ich hinterfrage jetzt sehr viel, gerade auch wegen der Situation mit dem 4. Kind, wie er da drauf war und auch, wie gleichgültig er mir gegenüber jetzt ist.

Ach Mädels, bin auf der einen Seite schon froh, dass es nun so ist. Vielleicht hat Gott doch gesehen, dass es zuviel für uns/mich wird, zumal ich fast alles allein regle in unserer Familie. Ich gehe gestärkt aus der Erfahrung heraus. Ihr habt mir sehr geholfen, ich hab gelernt, man bekommt immer Hilfe. Ich hätte dieses 4. Kind bekommen, hätte es jetzt schon geliebt - auch gegen alle Argumente meines Mannes oder der Familie. Ich hätte mich für das Leben, für Gottes Wunsch, für ein Geschwisterchen für meine drei, entschieden.

Aber nun ist es auch gut so, wie es ist. Nur meine Ehe muss ich überdenken - vielleicht finden mein Mann und ich bald wieder mehr zueinander, auch wenn mich diese Erfahrung und sein Standpunkt dazu, echt an allem Zweifeln lässt. Aber er hätte mich nicht verlassen, das weiß ich.

Ich danke Euch nochmal für all die lieben Worte.

Eine schöne Weihnachtszeit allen!

Iry

Re: Fragen an Euch Großfamilien... bin verzweifelt

Ui Iry,

Was ein Gefühlschaos!!! Das muss sehr schwierig für dich sein, das alles mit dir selbst auszumachen. Du kannst hier auch weiterhin schreiben, wenn das Gedankenkarussell zuviel wird und du Zuspruch brauchst. Wir sind da :-*

Wenn dein Mann so absolut sicher ist, dass er kein Kind mehr möchte, sollte er über eine Sterilisation nachdenken. Dann seid ihr auf Nummer sicher, dass ihr nicht noch einmal in einen solchen Zwiespalt geratet.

Alles Liebe für dich!!
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