Morgen bekomme ich Besuch von einer sog. Stock-Trainerin. Bislang wusste ich auch nicht, was das ist und dass ich so eine Trainerin brauchen könnte.
Diese Frau wird mit mir ausprobieren, ob ich mich alleine draußen besser zurecht finde, wenn ich einen Blindenstock benutze. Durch die Einschränkung meines Gesichtsfeldes meide ich viele Situationen. Doch bald muss ich mich dem Stellen und mir wird bei dem Gedanken schon ziemlich mulmig. Man sieht mir ja nicht an, dass ich wenig sehe. Durch den Stock könnte ich lernen, mich erst einmal auf den Stock zu verlassen. Ich brauche dann wahrscheinlich nicht mehr ununterbrochen mein Umfeld "abscannen". Im Moment gucke ich ständig hoch, runter, links, recht, hoch, runter, links, rechts... Das ist sehr anstrengend.
Außerdem signalisiere ich durch den Stock, dass ich schlecht sehe und kann etwas auf die Rücksichtnahme meiner Mitmenschen hoffen. Schade, dass man mir erst jetzt davon erzählt hat. Dem Mann vom Integrationsfachdienst war letzte Woche aufgefallen, dass ich mich in der FH an der Wand entlang schlich und dass ich - trotzt Bänderriss - das Treppenhaus benutzten wollte, da ich die vielen Menschen vor dem Aufzug nicht aushalten konnte.
Jetzt bin ich sehr gespannt, ob das mit dem Stock hilft und wenn ja, ob die KK dieses Maßnahme finanzieren möchte.
Das musste ich einfach mal los werden.