Ich habe das ja am Dienstag schon gesehen und mir das gleiche gedacht.
Evtl. hast du ja mitbekommen, dass meine 74jährige Mutter ja Schwerstpflegefall ist. Sie ist in einem Pflegeheim in Düsseldorf und ich bin diejenige welche, die sich kümmert, ist ja sonst keiner da.
Sie liegt bedingt durch viele Schlaganfälle ja auch in irgendeiner Art Wachkoma. Sie ist schon seit längerem komplett bewegungsunfähig. Kann also auch nicht mehr Rollstuhl sitzen.
Was ich aber sagen will: Wir glauben heute, dass sie NICHT noch irgendwas mitbekommt.
Früher hat sie noch auf Ansprache ein wenig reagiert oder wenn die Kinder mit waren. Dann später durch die Augen. Heute passiert da gar nichts mehr.
Wenn ich allerdings ihre Hand führen würde, dann könnte ich mir auch einreden, dass sie mir etwas sagen will.
LG, Dagmar

Hallo,
das ist eine schwere Situation. Ich denke dennoch, daß man als Angehöriger besser beobachtet, als Mediziner und daher der Eindruck auch Berücksichtigung finden sollte bei der Einschätzung.
Aber das Wachsein, Mitkriegen, reagieren ist ja eine ganz andere Sache, als wenn man eloquent sehr schnell ganze Sätze schreibt, nachdem man 23 Jahre ohne jedliche Anregung nur dalag.
Die Idee der gestützten Kommunikation ist gut. In anderen Bereichen mache ich diese physische Anregung etwas zu tun auch, damit er bestimmte Bewegungsabläufe ausführen kann.
ZB mußte er lange Zeit immer an einem Bein berührt werden, damit er das anhebt und ins Auto einsteigt. Inzwischen hat er es wie ein gesundes Kind automatisiert, mußte es aber langsam erlernen und lange daran erinnert werden.
Das ist auch eine solche Stüze, wie sie beim Sprechen benutzt werden soll.
Aber eben nur die Berührung, die ihn erinnern soll, daß er diese Bewegung ausführen kann. Ich führe aber nicht sein Bein ins Auto. Das muß er dann selber tun.
War nun bei dem Beitrag die Grenze des Stützens überschritten, für mich sah es so aus.
Liebe Grüße

Für mich sah das auf jeden Fall so aus.
Und die Idee dieser gestützten Kommunikation ist wirklich gut.
Ich kann das ja jetzt nur von der Warte meiner Mutter aus sehen, aber früher hat man ihr - blödes Beispiel jetzt z.B. - ein Stück Brot in die Hand gegeben, da wusste sie schon, wo es hinkommt.
Wo jetzt dieser Fall publik gemacht worden ist, da kam mir die Zeit vor vier Jahren wieder hoch (war auch genau um diese Zeit). Da war mein Vater schon totkrank und ob sie das irgendwie mitbekommen hat, haben wir uns damals gefragt. Dann als er tot war, ob sie gemerkt hat, dass er nicht mehr kommt.
Wir dürfen um 17 Uhr beim Doc aufschlagen. Ich berichte dann.
Jetzt muss ich erst mal die Hunde lüften gehen. Hier ist wieder ein ganz netter Sturm.
LG, Dagmar

das thema hat mich vor langer zeit schon mal beschäftigt. damals habe ich das buch von julia tavalaro gelesen. ich denke also schon, dass es das häufiger gibt, als man bisher wahrgenommen hat.

die art und weise, wie dieser mann aber blitzschnell und in langen sätzen antwortet find ich schon auch eigenartig. ich kann mir nicht vorstellen, dass man das "so einfach mal" machen kann.

lg

urmely