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Bin gerade geschockt :-(

Ich habe gerade mit einer langjährigen Freundin gesprochen. Sie erzählte mir, dass ihre 43jährige Schwester vor kurzem verstorben sei. Sie hätte eine Lungenembolie gehabt, war zeitweise auf der Intensivstation, dann ging es ihr besser und sie wurde auf eine normale Station verlegt. Nachmittags hat sie noch mit der Tochter meiner Freundin telefoniert (es war die Patentante) und ist dann ganz plötzlich kurz nach dem Telefonat verstorben.

In der Wohnung der Verstorbenen haben sie auf dem Tisch einen Brief gefunden "Mein letzter Wille". Die Schwester hatte kurz vor ihrem Tod aufgeschrieben, wer zur Beerdigung kommen soll (nur 10 Personen), wo sie beerdigt werden will etc. pp. Sie war Single.

Ich bin sprachlos, dass eine körperlich gesunde Frau mit 43 Jahren ihren letzten Willen aufschreibt. Zwar denke ich darüber nach, seit wir Kinder haben, aber ich trau mich einfach nicht... Ich verdränge das immer wieder erfolgreich.

Seid Ihr da mutiger? Habt Ihr etwas verfasst, was passieren soll, falls Euer Leben zu Ende geht oder abrupt beendet wird?

Meine Freundin und ihre Tochter stehen noch völlig neben sich. Da telefoniert man noch miteinander und abends ist die Schwester plötzlich tot... obwohl man dachte, das Schlimmste wäre überstanden.

Nachdenkliche Grüße

Kerstin

Bisherige Antworten

Bin gerade geschockt :-(

Hallo Kerstin,
nein, ich habe auch noch nichts zu Papier gebracht. Obwohl ich vor einigen Jahren, als bei meiner Schwester der Hirntumor diagnostiziert wurde, intensiv darüber nachgedacht habe, was ich da schreiben würde. Und nach den Vorfällen der letzten Monate habe ich wieder darüber nachgedacht - und wieder erfolgreich verdrängt. :-[
Mein herzlichstes Beileid (unbekannter Weise) an deine Freundin und ihre Tochter - dieses Gefühl "Gerade haben wir noch miteinander gesprochen, und nun ist sie (er) tot." kann ich sehr gut nachempfinden. :-(
LG
Anke

Bin gerade geschockt :-(

Ich bin ein wenig froh, dass es noch mehr "feige" Menschen gibt, obwohl das ja auch nicht wirklich hilft... Wie geht es Deiner Schwester denn jetzt? Hat sie alles gut überstanden?

LG Kerstin

Bin gerade geschockt :-(

Meine Schwester wurde damals ja operiert, danach hatte sie immer wieder Krampfanfälle, seit zwei Jahren (oder ist es erst ein Jahr?) trägt sie einen Hirnschrittmacher. Sie ist Frührentnerin und auf dem rechten Auge hat sie nur noch ein eingeschränktes Sehfeld - aber ansonsten geht es ihr gut. Da wir damals nicht wussten, ob sie es überhaupt überlebt (der Tumor saß am Hirnstamm, in unmittelbarer Nähe des Sehnervs und anderer wichtiger Teile), ist das wirklich gut, obwohl ich keineswegs mit ihr tauschen müchte!
Sie klagt in letzter Zeit häufiger über ihr Gedächtnis, das sei wie ein Sieb - ob es von ihren Medikamenten kommt oder eine Nachwirkung der OP ist, weiß sie nicht.
Sie ist zwei Jahre jünger als ich, meine "kleine" Schwester also.
LG
Anke

Bin gerade geschockt :-(

Da wäre ich auch geschockt gewesen. Schrecklich. Offensichtlich hatte sie wohl ein komisches Gefühl, wo sie ins Krankenhaus gegangen ist. Normalerweise kommt doch nicht auf so eine Idee, seinen letzten Willen einfach so zu verfassen.

Zu deiner Frage: Ja, der Gatte und ich haben das gemacht. Das begründet sich aber auf die Erfahrungswerte, die ich nach dem Tod meines Vaters gemacht habe. Da war ja nichts geregelt und das hat das alles doppelt verkompliziert. Meine Mutter und ich waren ja die Erben - meine Mutter war nicht in der Lage für sich zu handeln und mein Vater war ja der amtlich bestellte Betreuer für sie. Das habe ich dann übernommen = erst einmal Papierkrieg und diverse Besuche beim Amtsgericht. Erst danach hatte ich Zugriff auf die Konten. Recht kompliziert hat sich dann auch der Verkauf des Eigentums gestaltet.

Uns hat das damals sehr geläutert und wir haben das alles aufgeschrieben und bei meinem Anwalt hinterlegt. Wichtig finde ich auch noch die Patientenverfügung.

LG, Dagmar

Bin gerade geschockt :-(

Sie hat den letzten Willen wohl am Ende des Sommers aufgeschrieben. Meine Freundin und ihre Schwester waren spazieren und sind an einem ganz neuen Friedhof vorbei gekommen (im Wald und nur für Urnen... mir fällt jetzt gerade der Begriff hierfür nicht ein). Da hatte sie zu meiner Freundin gesagt, dass das ein wirklich schöner Platz wäre und dass sie sich das gut vorstellen könnte, dort beerdigt zu werden. Kurz danach muss sie das aufgeschrieben haben.

Warum der Brief auf dem Tisch in der Wohnung lag, weiß niemand. Sie ist mit Verdacht auf Lungenentzündung ins KH, weil sie so heftig husten musste. Wer rechnet denn damit, dass das so dramatisch ausgeht?

LG Kerstin

Noch etwas vergessen...

Klasse, dass Ihr beiden so vorrausschauend seid. Ich trau mich einfach nicht...

Patientenverfügung ist auch so ein schwieriges Thema. Ich lag ja schon mal sehr schlecht und es sah nicht gut für mich aus. Von daher denke ich, dass ich mir durchaus vorstellen kann, wie es ist, wenn man nichts mehr alleine regeln kann.

Immerhin habe ich einen Organspendeausweis. Soll man mir Schissbux gar nicht zutrauen, was?

LG Kerstin

Noch etwas vergessen...

Patientenverfügung will ich jetzt mit/für meine Eltern machen. Also wir machen das gemeinsam, aber leicht fällt mir das auch nicht, ist ja wirklicheine große Verantwortung die du da aufgebürdet bekommst.

Organspendenausweis hab ich auch, aber ich will auf keinen Fall meine Augen spenden, alles andere können sie haben, aber meine Augen bleiben unverletzt. Ich weiß ist doof, aber ich bin so empfindlich an den Augen....

LG Silke

Noch etwas vergessen...

Du bist wirklich ne Marke ;-). Des Menschen Wille ist ja bekanntlich sein Himmelreich.

LG Kerstin

Noch etwas vergessen...

Das ist es wirklich. Solche Entscheidungen zu treffen ...

Alleine damals das Thema künstliche Ernährung. Da meine Mutter ja nicht entscheidungsfähig war, musste ich das ja.

Dann im April, als es wirklich dem Ende zuging und sie sich noch so gequält hatte.

LG, Dagmar

Ach so, einen Spenderausweis habe ich dafür nicht, müsste ich auch mal machen.

Bin gerade geschockt :-(

Oh je, jetzt hab ich Gänsehaut. Das tut mir sehr leid. :-( Aber um deine Frage zu beantworten, ja ich bzw. wir haben ein Testament, ich muss es nur mal erneuern, da sich ja doch einiges noch verändert hat. Uns war es damals wichtig wegen Lars, da ich ja das alleinige Sorgerecht für den großen Kerl habe, bei Mika ist das anders, da haben wir beide das Sorgerecht.

LG Silke

Bin gerade geschockt :-(

Warum hast Du denn das alleinige Sorgerecht für Lars, wenn ich fragen darf?

Ich finde Dich und Dagmar sehr mutig und klug, dass Ihr Vorsorge getroffen habt! Ich bin nicht so taff... leider.

LG Kerstin

Bin gerade geschockt :-(

Da wir nicht verheiratet waren (und auch jetzt immer noch sind *gg*) zum Zeitpunkt von Lars Geburt haben wir das irgendwie verpennt beim Jugendamt nachträglich eintragen zu lassen und dann haben wir das einfach so gelassen, spielte und spielt keine Rolle für uns. :-) Bei Mika mussten wir die Geburtsurkunde selbst holen und haben dann gleich den Abstecher zum Jugendamt gemacht, das war ein Papierkrieg sag ich dir, hätten wir das gewusst, hätten wir es auch beim alleinigen Sorgerecht von mir belassen und das Testament gleich geändert.

LG Silke

Bin gerade geschockt :-(

Oder einfach heiraten? :IN LOVE:

Also, ich heirate ja lieber, als dass ich ein Testament verfasse, ich olle Romantikerin! O:-)

LG Kerstin

Bin gerade geschockt :-(

da läufts mir mal wieder kalt den rücken runter :-(
ich bin die bangebuchse hoch drei und habe kein testament und auch keinen organspendeausweis.
als meine sandkastenfreundin vor 4 jahren verstarb, habe ich mich hier oft geäußert daß ich nur eine beerdigung im engsten kreis möchte und keine anzeige in der zeitung. ich hoffe mal daß sie das akzeptieren würden für den fall der fälle.
lg monika

Bin gerade geschockt :-(

Wir beiden ticken da wohl ähnlich. Frei nach dem Motto: wenn ich kein Testament mache, passiert auch nix.

Meine Mutter war auch so drauf. Sie bekam einen Behindertenausweis für 5 Jahre und hat einen Leasingvertrag für ein neues Auto mit ähnlicher Laufzeit abgeschlossen. Damit war für sie klar, dass sie jetzt noch mindestens 5 Jahre Zeit hätte... ein paar Monate später hatte der Krebs gesiegt.

LG Kerstin

Bin gerade geschockt :-(

Liebe Kerstin,

ja, so eine Nachricht ist schrecklich. Wir hatten das im Januar vor einem Jahr. Ein Freund meines Mannes hatte Krebs (ca.1/2Jahr vorher festgestellt). Er wurde operiert, er war auf dem Weg der Besserung, alles schien gut. Plötzlich kam kurz nach Neujahr eine sms, dass er verstorben wäre, das mit 39. Ganz furchtbar. Meinen Mann hat das sehr mitgenommen und es hat in ihm auch etwas aufgewühlt, anders werden lassen. Seitdem macht er sich auch über sich und uns Gedanken...

Testament haben wir nicht, sollten wir aber viellt. auch mal angehen. Mit meinen 33J. zwar recht früh aber man weiß ja nie. Und mit 4 Kindern auch nicht verkehrt. Allerdings hab ich eh nix zu vererben, was sollte ich denn da reinschreiben?

Mein herzliches Beileid für Deine Freundin.

LG Claudia

Bin gerade geschockt :-(

Man geht ja immer davon aus, dass einen selbst das nicht treffen kann... das ist wohl eine Art der Verdrängung.

Zu vererben haben wir auch nicht wirklich etwas (ok, wir zahlen ja dieses Haus ab, aber sonst?). Mir wäre schon wichtig, zu regeln, wer sich um die Kinder kümmern darf... aber mir fällt niemand ein, bei dem ich meine Kinder "für immer" wissen möchte, außer eben uns.

LG Kerstin

Bin gerade geschockt :-(

Das ist wirklich schockierend! Und so schlimm! Da kann man gar nichts zu sagen, weil das so unglaublich ist. Die arme Famile!

Zu Deiner Frage: Wir haben vor Jahren schon einen Erbvertrag gemacht.Ich denke aber, dass die dort getroffenen Entscheidungen in mancher Hinsicht nicht weit genug gehen. Das Wensentliche ist geregelt, aber ich finde, es gibt immer noch offene Fragen, Dinge an die man dann im Zweifelsfall nicht gedacht hat.

Ich denke immer mal über Patientenverfügungen nach, und diese Dinge, da kann ja auch viel schief laufen. Auch habe ich keinen Organspendeausweis, obwohl jeder um mich rum weiss, dass man von mir alles haben dürfte was grad gebraucht wird.

Warum hat sich diese Frau nur so genau mit dem Thema auseinandergesetzt? Hatte sie eine Ahnung?

Meine Freundin hat ja vom Sterbebett aus ihre eigene Beerdigung geplant. Wie man sowas fertigbringt... unglaublich!

Tja... kein schönes Thema...

lg C:

Bin gerade geschockt :-(

Das kann man - mein Vater meinte damals, ich werde schon ein schönes Plätzchen für ihn finden. Und wäre ja schön, wenn unser Pastor das machen würde.

Aber leider war halt keine Zeit mehr den Rest zu regeln.

Hast du den gestrigen Tag einigermaßen überstanden?

LG, Dagmar

Bin gerade geschockt :-(

Ja, aber auch wirklich nur einigermaßen. Ich hab Federn gelassen. Aber das war ja zu erwarten.

Die Beisetzung an sich war sehr persönlich gemacht, wirklich schön. Der Pfarrer hat genau die richtigen Worte gefunden. Wir waren ja nur 8 Personen...

Meine Schwester und ihr Mann hatten dann doch keine Lust mit meinen Eltern mitzufahren und sind allein gefahren, und auch sehr früh abgehauen...

ich versuch einfach nicht mehr drüber nachzudenken!

lg C.

Bin gerade geschockt :-(

wir haben kein testament. ich denk immer mal wieder darüber nach, schaff es aber irgendwie nicht, mich ernsthaft damit zu beschäftigen.

bei mir muss das genetisch sein. meine mutter redet seit 20 jahren davon, dass sie alles regeln sollte. patientenverfügung hat mein vater im dezember 2008 in der op-schleuse gemacht. er hatte sich bei einem treppensturz einen halswirbel gebrochen, der durch einen titanwirbel ersetzt werden musste. mit 75 wahrlich keine op, bei der man sorgenfrei rein geht. ich glaub, meine mutter hat mittlerweile auch eine. testament haben sie immer noch keins, obwohl es da ne menge zu regeln gäbe...

bei uns gibt es nix zu erben, somit ist hierfür ein testament nicht wichtig. das bisserl grundbesitz das wir haben ist eh nicht das geld wert, was es an laufenden kosten hat... wichtig wäre bei uns nur, wo die kinder hinkommen. und da gibt es keine lösung. mein einer bruder wäre ja eventuell grundsätzlich schon bereit... aber er hat selbst 2 kinder, nur begrenzt raum in seinem haus und wohnt außerdem 600 km weit weg, so dass die kinder alles verlieren würden. mein anderer bruder steht nicht zur diskussion, der bekommt ja sein eigenes leben und seine einzige tochter nicht unter einen hut.

die schwester meines mannes mit gatten wäre auch eventuell grundsätzlich bereit... aber das sind DINKs mit keinem draht zu kindern bzw. jugendlichen. ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut gehen könnte. denen reicht 1 ganzer tag im jahr mit allen dreien, zumindest nehmen sie sie nicht freiwillig mehr als das.

also, was sollte ich dann ins testament schreiben? wenn ich tot bin ist mir das relativ egal, wo ich bin. friedwald wäre schön und ich glaube auch recht günstig. warum sollen meine kinder eine grabstelle pflegen in der ich vor mich hin modere?

lg

urmely

Bin gerade geschockt :-(

Wegen der Kinder geht es Euch ja wie uns. Mein Bruder und sein Mann... kommt nicht in Frage (der spricht ja nicht mehr mit mir...), meine Schwester hat selbst 2 Kinder und wenig Platz, meine Schwägerin ist mit ihrer verstörten Hündin glücklich, mein Vater ist keine Option. Bleiben nur meine Schwiegereltern. Die sind schon ok, aber eben keine jungen Leute mehr...

Meine Beerdigung und das Drumherum ist mir auch schnurz. Sollen sie halten wie sie wollen. Meiner Mutter war das ja extrem wichtig, dass ihr Grab immer gepflegt aussehen muss. Das hat sie vor ihrem Tod oft genug betont.

LG Kerstin

Bin gerade geschockt :-(

Puuuh:-( Nein, da bin ich nicht mutiger. Aufzuschreiben wer alles zur Beerdigung kommen soll - finde ich auch sehr mutig - anders - komisch?!?

Weiß nicht, irgendwie will ich da gar nicht drüber nachdenken:-( aber oftmals wäre es schon besser - einige Sachen vorab zu klären - Patientenverfügung inkl.

Schlimm

LG Petra

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