SO, nächster Versuch:

Es ist alles schief gegangen und ALex hatte schon auf der Fahrt Panikattacken. Ich stand noch in der Kita als das Handy klingelte und mein Ex nicht mehr wusste was er machen soll. Alex hatte Panik, war am Heulen und wäre niemals ausgestiegen, also auch keine Chance, dass Mitschüler ihn sehen konnten.

Nach ein paar Telefonaten habe ich dann organisiert, dass ALex zu meinen Eltern konnte und seine Tante dann auch dazu kommen wollte. AUf der Arbeit habe ich dann die Therapeutin erreicht, aber sie musste erst eine Teambesprechung abwarten und konnte mir erst um 15h Bescheid geben, dass ich ALex morgen um 10h zur tagesklinischen AUfnahme wieder vorbei bringen kann. Das werden dann meine Eltern machen müssen, denn morgen ist ZP10 und am Nachmittag habe ich keine Vertretung mehr gefunden.

Heute früh wollte Alex in seiner Panik übrigens sehr gern in die Klinik statt in die Schule, aber als ich dann am Telefon von der tagesklinischen Aufnahme berichtet habe, ikst er ausgerastet und wollte auf keinen Fall mehr dorthin. Er würde es morgen ganz sicher in die Schule schaffen und 1000 Beteuerungen, die ich in der Form ja schon kenne, sollten mich überzeugen. Die Diskussionen haben mir und seinem Vater, mit dem ich auch zig Mal telefoniert habe, den letzten Nerv geraubt, aber nun wird er sich wohl fügen und morgen in die KLinik gehen (hoffe ich).

Alles super chaotisch und nervenaufreibend und ich habe noch 2 Mal mit der Lehrerin telefoniert, die mich mittlerweile schon bei WhatsApp hinzugefügt hat zur schnellen Kommunikation. Wir wollen nun so vorgehen, dass sie ALex in der Klinik nach Absprache besucht und auch ein Termin mit einem Klassenkameraden mal organisiert wird (Alex hat getobt wie wild bei dem Gedanken...). Er muss lernen, sich der SItuation zu stellen und nur dann wird er es schaffen bis in die Klasse zu kommen. Sein Selbstwetgefühl kann auch nur gestärkt werden, wenn er einmal erlebt, dass es nicht so schlimm ist und nicht gleich alles zusammenbricht, wenn man Schwächen hat.

So, nun bin ich echt platt und mein Kopf ist eine Achterbahn... Danke,dass ihr an uns denkt. Bald gibt es hoffentlich bessere Nachrichten.

Ihr Armen, ich hab so fest Daumen gedrückt 

Bitte halt uns auf dem Laufenden 

Oh mann, ich hab so sehr für euch gehofft das es besser läuft....hoffe wenigstens den therapeuten ist nun klar geworden das es so einfach dann eben nicht geht und alex mehr hinfe braucht bei der wiedereingliederung.... Ich denk an eich und halte weiter die daumen...

das war ja fast zu befürchten, dass das so laufen würde :-(

 

habt ihr schon einmal über einen schulwexel nachgedacht? vielleicht würde es ihm leichter fallen, irgendwo ohne vorgeschichte wieder anzufangen?

 

ich wünsch euch, dass es für alex eine gute lösung gibt

 

lg

urmely

Hab heute (wieder mal) darüber nachgedacht ihn an der Privatschule anzumelden, die gegenüber von meiner Schule ist. Ein ganz anderes Konzept, das ich eigentlich für den Alltag nicht so toll, aber für so ein spezielles Kind dann vielleicht wirklich als ALternative empfinden würde.

ABer der Punkt ist, dass Alex lernen muss sich den unangenehmen Situationen zu stellen. Er hat ein extrem niedriges Selbstwertgefühl und wenn er nun wieder lernt, dass er bei Problemen eine Aisweichmöglichkeit findet, ist das eigentlich eher schlecht. Das war das erste Mal, dass mein Ex mal einen echt wertvollen Gedanken hatte...

Falls es trotz der Bemühungen nicht klappt, würde ich ihn aber dort anmelden bevor er auf die Hauptschule oder Förderschule käme.

die frage ist halt, ob eine andere schule ihm nicht erst einmal dabei helfen würde, wieder mehr selbstwertgefühl zu entwickeln und danach sich auch wieder besser seinen problemen stellen zu können.

 

ist echt keine einfache sache :-(

 

ich wünsch euch weiter viel kraft

 

lg

urmely

was ist das denn für ein schulkonzept. und nein, finde nicht, dass du ihn damit zu sehr vor unangenehmen dingen bewahrst. es könnte ein schritt zurück in die normalität sein für ihn. kannst du in den unterricht mal "reinschnuppern"? dann weisst du sicher mehr und kannst dir ein besseres bild machen - auch von den lehrern und wie du mit denen klar kommst.

ansonsten finde ich seine jetzige klassenlehrerin doch sehr engagiert. toll.

sag mal, hat dein ex inzwischen kapiert, was er da mit seinem egotrip angerichtet hat? und wieviel glück sein kind hat, dass es dich als stiefmama hat? ich finde immer wieder toll zu lesen, wie sehr du dich für den jungen engagierst und für ihn da bist. ich finde es absolut grossartig, wie du für ihn kämpfst und zu ihm stehst. das ist nicht selbverständlich, da die situation ja sehr schwierig und verfahren ist - und das nun schon so lange... ich denke, viele würden angesichts solcher massiver und kräfteraubender probleme die flinte schnell ins korn werfen. 

liebe grüsse!

Mist. Das ist ja genau so gelaufen, wie es zu befürchten war. Glücklicherweise hast du für heute ein Notfallteam zusammenbekommen!

Leider habe ich gar keine Idee, wie man Alex (und euch!!!) helfen kann, aber ich hoffe, dass die behandelnden Ärzte nun erkennen, dass es wohl doch ein wenig zu blauäugig von ihnen war, Alex auf diese Weise nach Hause und in die Schule zu schicken.

 

GLG
Anke

Ganz ehrlich? Ich bewundere dich wie du das alles schaffst.

 

LG Bea

Liebe Sandra,

oh je, fühl Dich mal gedrückt. Ich hatte das ja schon befürchtet, hatte aber so gehofft, dass es doch anders kommen würde.

5 Monate weg vom Fenster und dann gleich wieder funktionieren müssen, Angst haben vor den Fragen der Mitschüler, wo man denn so lang war, etc. Ich versteh Alex nur zu gut, dass er das nicht gepackt hat, hätte ich in dem Alter bestimmt auch nicht. Aber jetzt fühlt er sich natürlich erstmal noch mehr als Versager, umso besser das er gleich tagesklinisch wieder aufgefangen wird. Ich hoffe sehr, dass er dort auf verständnisvolle Therapeuten trifft, die ihn langsam aber sicher auf die Schule vorbereiten, damit der nächste Versuch dann auch wirklich klappt.

Liebe Grüsse

Sanne

Ach mensch liebe sandra! WEnn ich ehrlich bin, hättees mich fast gewundert, wenn Alex' erster Schultag gut geklappt hätte, aber gewünscht habe ich es Euch natürlich.

Welch eine Anmaßung der Ärzte, Alex wäre nach dem Klinikaufenthalt geheilt und man könne einfach wieder zur Tagesordnung übergehen. Nein, dieser Junge wird IMMER Probleme haben, immer labil sein, er kann nur Hilfestellung bekommen, damit umzugehen. Genau das braucht er auch und zwar nicht zu knapp. Dieses Kind braucht eine Wiedereingliederungsmaßnahme wie jeder Erwachsene mit einem körperlichen Gebrechen auch, einen Integrationshelfer und alle Hilfe die Ihr kriegen könnt.

Nach 5 Monaten Abwesenheit in die alte Klasse zurück zu gehen, zudem wenn die Klassenkameraden natürlich auch wußten, wo er war und damit wahrscheinlich nicht gut umgehen können (würde mich jedenfalls wundern bei 12-Jährigen) stellt meiner Meinung nach eine riesige Hürde dar. Der nächste Anlauf in die Schule zu gehen sollte gut vorbereitet werden, damit er nicht noch einmal in einem solchen Fiasko endet... Vielleicht denkst Du doch noch einmal über einen Schulwechsel nach? Ein Neuanfang wäre dann sicher einfacher?...

Ich bezweifle übrigens, dass das Selbstwertgefühl eines psychisch dermassen labilen 12-Jährigen dadurch gestärkt wird, dass man ihn zwingt, sich einer Situation zu stellen. Vielmehr braucht er den bedingungslosen Rückhalt seiner Eltern, auch wenn das kaum schaffbar ist, ich weiß, aber das ist meine Meinung.

Ich staune immer wieder, wie Du das alles schaffst, bitte paß auf Dich auf, langsam mache ich mir Sorgen um Dich.

toll geschrieben und spiegelt genau meine Gedanken wieder, nur dass ich sie nicht so gut hätte aufschreiben können...

 

Liebe Bürogrüße aus HH

Andrea (ohne Benno, aber mit Clara-Maus im Büro...)!

Huhu,

nur kurz, ich muss jetzt noch einen Test für morgen entwerfen...

Das Problem ist Alexanders eigenwillige Art und dass er immer der coole Typ sein will, der keine Hilfe braucht. Er will ABSOLUT keinen Integrationshelfer und auch nciht, dass ihn jemand von uns begleitet bis in die Schule. Er möchte auf gar keinen Fall auffallen und ein Integrationshelfer wäre die schlimmste Strafe... Alexander ist jemand, der die Anerkennung durch die Gruppe sucht und auch gern den Ton angeben will. Gleichzeitig fehlt ihm aber dafür das Selbstbewusstsein. Deswegen ist er hier auch oft ein "Tyrann", der mich auch unter Druck setzt und alles selbst bestimmen will. In der Klinik ist er richtig aufgetaut ohne Medikamente als er dann nämlich wieder mit seinem Blödsinn den anderen Jungs imponieren konnte. Da hat er dann die Gruppe auch ordentlich aufgemischt.

Tja, ein kompliziertes Kerlchen uind du hast Recht, dass er auch immer eine labile Persönlichkeit bleiben wird und kein Leben wie alle anderen Menschen führen wird.

 

Liebe Sandra,

ich drücke Dich mal. Ach Mensch, was ist das alles schwierig. Für alle.

Leider habe ich keinen Rat oder eine Idee oder einen Zauberspruch. Es gibt doch diesen Paragraph... hm... wie heißt der noch. Von psychischer Behinderung bedroht... da steht den Kindern doch auch eine Betreuung in der Schule zu. Wäre das kein Weg? Paragraph 37a.. ich glaube, der wars.

Ach Mensch, liebe Sandra, das tut mir echt leid zu lesen, aber ich habe so was schon befürchtet, auch wenn ich natürlich fest gehofft habe, dass es klappen würde.

Kann aber Alex auch gut verstehen, in seiner Situation, wer weiß, ob ich es geschafft hätte reinzugehen.

Drücke jedenfalls die Daumen weiterhin und finde die Idee mit dem Schulwechsel nicht so abwegig. Da könnte er neu anfangen und sein Selbstwertgefühl und Selbstbewußtsein erstmal steigern, ohne schon so Altlasten mitzuschleppen.

Wünsche euch alles, alles Gute!