Hallo zusammen,
auch wir hatten gestern das Elterngespräch bezüglich weiterführende Schule unserer Großen. Wir hatten ja gehofft, dass wir uns hinterher mit der Entscheidung leichter tun - aber irgendwie sind wir nach den 20-25 Minuten genauso schlau wie zuvor.
Die Klassenlehrerin sieht unsere Tochter als sehr intelligent an, von den Noten her kommt eigentlich gar nix anderes in Frage als Gymnasium. Ausschlaggebend sind ja nur Mathe und Deutsch und da hat sie im 1. Halbjahr nen Schnitt von 1,45 - was will man mehr. Auch in MNK und Französisch wirds wohl ne 1 oder 1- im Zeugnis geben nur in Sport und "Schrift und Gestaltung" gibts wohl ne 3, aber das interessiert eh keinen.
Aber die Lehrerin sieht es genauso wie wir, dass Christine sich selbst sehr unter Druck setzt und nach wie vor mit Kritik nur sehr schlecht umgehen kann, bzw. meist gleich in Tränen ausbricht, wenn was nicht so läuft, wie sie es gern hätte. Ausserdem ist sie sehr schusselig, vergisst dauernd irgendwo irgend was und ist von selbständig die Hausaufgaben erledigen noch weit entfernt. Alles Sachen, die eher nicht fürs Gymnasium sprechen, schon gar nicht für G8, wo zumindest hier bei uns ein enormer Druck auf die Kinder ausgeübt wird.
Von daher würden mein Mann und ich sie lieber auf die Realschule schicken, haben da aber aufgrund ihrer Intelligenz Angst, dass sie dort unterfordert ist. Grad weil ja die Grundschulempfehlung nicht mehr verbindlich ist und die meisten Eltern ihre Kinder mit Werkrealschul-Empfehlung trotzdem zur Realschule schicken, ist das Niveau dort einfach nicht mehr das, was es mal war. Und dann schiesst sie wieder total quer und stört nur noch den Unterricht. Das Drama hatten wir ja schon, bevor sie von Mitte Klasse 2 in Klasse 3 gesprungen ist, damals ist die alte Klassenlehrerin schlichtweg an ihr verzweifelt und hat uns mehr oder weniger genötigt sie springen zu lassen.
Ausserdem will unsere Tochter unbedingt ins Gymnasium und würde vermutlich das Lernen in der Realschule komplett einstellen und uns auf die Palme bringen.
Die Lehrerin sprach als eine Möglichkeit noch die Gemeinschaftsschule an, aber das sind 45 Minuten Schulweg incl. umsteigen an einem relativ großen Bahnhof von einem Zug in den nächsten, das packt unsere Tochter definitiv noch nicht, vermutlich würde sie jeden 2. Tag von sonstwo anrufen und ich könnte sehen, wie ich sie wieder zurück bekomme. Ausserdem haben wir der Gemeinschaftsschule gegenüber ähnliche Bedenken wie Urmely.
Mein Mann und ich sind nach wie vor sehr unschlüssig, aber vermutlich wird es wohl aufs Gymi rauslaufen, auch wenn dann die ganze Familie unter dem Stress zu leiden hat und besonders an mir die Hauptarbeit mit allem drum und dran hängen bleibt.
Liebe Grüße
Sanne