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Anspruch und Wirklichkeit

So, nun hab ich heute gut 5 Stunden an der Verbesserung der Facharbeit von meinem Großen gesessen. Puhhhh, das schwar schwere Kost (Kommunismus/Philosophie) und nun hätte ich eigentlich Bettschwere, aber Essen muss noch vorgekocht und ein bisschen Unterricht für morgen vorbereitet werden. Natürlich fand mein Sohnemann die Korrekturen viel zu umfangreich und hat noch fleißig herumgemosert, was meine Laune nicht gerade angehoben hat. Ein bisschen Dankbarkeit, dass ich nach der Arbeit gut 2 Stunden alleine seine Version verbessert und die Änderungen sogar abgetippt habe - Fehlanzeige... Am Abend haben wir dann noch 3h zusammen ein ganzes Kapitel umgeschrieben, obwohl ich sicher noch anderes zu tun gehabt hätte und ER ist nun genervt. Wacko

Tja, wahrscheinlich sind meine Ansprüche sowohl im menschlichen als auch im fachlichen Bereich einfach zu hoch, das hat er mir ja auch vorgeworfen bei der Korrektur seiner Arbeit...

Bisherige Antworten

Re: Anspruch und Wirklichkeit

ich kenn dich nicht und ich kann mir kein urteil erlauben, aber kein anspruch der welt würde mich dazu bringen, eine arbeit eines meiner kinder zu korrigieren!

 

ich würde sie lesen, ich würde verbal meinen senf dazu kundtun, aber mehr auch nicht. ob er/sie sich dann daran macht, die arbeit zu überarbeiten ist die sache des kindes. in der schule wird SEINE/IHRE leistung beurteilt, nicht meine.

 

ich fürchte, deine ansprüche sind wirklich recht hoch...Blush

 

lg

urmely

Re: Anspruch und Wirklichkeit

Guten Morgen,

ich würde die Facharbeit meines Kindes zwar nehmen und die Fehler anstreichen (also Korrekturlesen), aber ich würde die Arbeit nicht selber abtippen oder selber umschreiben! Das ist Sache des "Kindes"! Du willst doch auch nicht die Arbeiten der Eltern deiner Schüler benoten, sondern die Werke deiner Schüler, oder?

LG
Anke

Re: Anspruch und Wirklichkeit

Guten Morgen,

 

das ist toll, wieviel Arbeit Du da reinsteckst - allerdings würde ich für mich das anders machen. LIegt das vielleicht auch daran, dass Du Lehrerin bist? ich hätte jetzt - ist das naiv - gedacht, es ist wichtig, dass mein Kind das alleine macht. vileleicht ein bisschen Hilfestellung, wenn er kkommt und fragt, weil er etwas nicht weiß. Aber so richtig "korrigieren" und dann ein Kapitel komplett umschreiben?

nichts für ungut! Mich interessiert da wirklich Deine Motivation!! Zumindest ein interessante Diskussion :-)

 

hG


Berit

Re: Anspruch und Wirklichkeit

Ich schließe mich mal an. Warum tust Du das?? Das ist doch seine Arbeit.

Mein Sohn ist in der 5., er musste ein Märchen schreiben. Ich habe es gelesen. Fragen, die sich mir gestellt haben, habe ich notiert. Er hat dann alles überarbeitet und eine tolle Note bekommen. Er hat  2 Wochen gebraucht, bis alles fertig war. Aber er hat es allein gemacht und sich die Note verdient.

 

Re: Anspruch und Wirklichkeit

Hi,

klar liegts an deinem Beruf,aber ich würde auch niemals etwas für meine Kinder schreiben oder verbessern...ich bin auch sehr anspruchsvoll und ic h lese und korrigiere,mit Kommentaren und erwarte dann ,dass sie es selbts verbessern.....sonst lernen sie es nie....ich hab mein Abi schon....das müssen sie selbst schaffen.Gibt auch oft diskussionen ,aber meist klappts dann doch....abgesehen davon ,dass es den anderen Schülern gegenüber unfait ist,wenn Eltern die Sachen erledigen...in der grundschule hatten wir auch solche übereifrigen Mamas,die Poster usw erstellt haben...das war eindeutig und die Lehrerin hat das auch noch sehr gut bewertet. meine Kinder müssten ihre Bilder malen und bekamen trotz hohem Aufwand eine schlechtere Note...das ist absolut falsch....

Dennoch auch in meinem Bereich (Biologie) bin ich sicher strenger und achte mehr auf saubere Ausführungen;-)

LG Britta

@all: Zur Erklärung sollte man vielleicht hinzufügen,

... dass er auf unserem "tollen" Gymmi ist, wo die Schüler kein bisschen auf die Facharbeit vorbereitet werden und nur ein pdf-Dokument auf der Schulseite mit den formalen Kriterien herunterladen sollten. Hinzu kommt, dass er in Bio die Arbeit schreiben wollte, da er in Ma und NW, aber dafür weniger in sprachl. Fächern. Aber in Bio waren zu wenig PLätze und ihm wurde dann ausgerechnet Philosphie zugeteilt, wo man ja sprachlich sehr genau arbeiten muss.

Daher war von Anfang an klar, dass er diese Aufgaben nicht ohne Hilfe lösen kann, zumal sein Lehrer auch keinerlei Hilfen angeboten hat, nichtmal Literatur. Die Ideen und die Quellen der Facharbeit stammen alle von meinem Sohn und ich habe nur die Formulierungen geändert. Da ich das am PC gemacht habe, war das Abtippen praktisch vorgegeben. ;-)

An dieser "tollen" Schule ist vieles eine Farce und ohne Hilfe der Eltern geht es kaum. Normalerweise halte ich mich aus den Schulsachen raus und hab mich um HA u.ä. nie gekümmert. Die Zeit hätte ich auch nicht um mich regelmäßig mit den Schulsachen der Jungs auseinanderzusetzen und das kann ja auch nicht das Ziel sein.

Im Prinzip habt somit natürlich Recht, dass er die Korrekturen allein hätte machen müssen, aber die Zeit war einfach zu knapp, denn heute war Abgabetermin. Nach der Aktion gestern hätte ich ihn am liebsten auflaufen lassen, aber da wir um jeden Punkt fürs Abi kämpfen, stand das nicht zur Debatte.

Am meisten hat mich einfach geärgert, dass er mich so blöd angemacht hat und anstatt eines simplen "Dankeschön" noch meinte, dass ihm seine frühere Version besser gefiel und dass man ja auch nicht jeden Tippfehler verbessern müsste... Teufel

 

Re: @all: Zur Erklärung sollte man vielleicht hinzufügen,

in welcher klasse ist dein sohn??

 

lg

urmely

Er ist in der 11. Klasse und die Facharbeit zählt ca. 30% der Halbjahresnote, also nicht unerheblich. ;-)

Re: Er ist in der 11. Klasse und die Facharbeit zählt ca. 30% der Halbjahresnote, also nicht unerheblich. ;-)

stell ich mir schon schwierig vor, da die balance zu finden. ich lass meine kinder noch alleine ins unglück laufen, aber die sind eben erst 3., 6. und 7. klasse.

mit dem kleinen habe ich heute, ganz supermuttimäßig, sein plakat gemacht. wobei meine ganze arbeit darin bestand, ihm die worte ordentlich auf einen zettel zu schreiben, dass er sie fehlerfrei abschreiben konnte. schön ist allerdings anders. er kann sich mit dem thema (das wetter) nicht anfreunden und dann wird das einfach auch nix. da müssen wir durch. im ersten halbjahr hatte er ein selbstgewähltes thema (staub) und hatte ne super bewertung.

 

unser großer segelt grade mit geblähten segeln seine gfs in physik gegen die wand. ich hab mich vor kurzem mit dem lehrer unterhalten und weiß, dass er bei totalversagen schlimmstenfalls eine 3 in physik bekommen wird, wenn seine restlichen leistungen so gut bleiben wie bisher (gute 2). ist ein dämpfer, wird ihm aber nix versauen. also lass ich ihn auflaufen.

 

anders wäre es sicher, wenn sich eine note durch das versagen im versetzungsrelevanten bereich verändern würde...

 

lg

urmely

Re: Er ist in der 11. Klasse und die Facharbeit zählt ca. 30% der Halbjahresnote, also nicht unerheblich. ;-)

In dem Alter leif es bei uns auch noch alles recht entspannt und ich hab mich eh nie viel eingemischt in die schulischen Dinge. In diesem Alter ist es auch wichtig, dass die Kids lernen für sich selbst verantwortlich zu sein.

Aber jetzt bei uns gibt es keine Alternativen mehr falls es mit dem Abi nicht klappt. Ich würde ihn am liebsten von der Schule nehmen, weil seine Lehrer auch echt mies sind. Das sagen auch viele andere Mütter, die ihre Kinder dort haben. Es gibt wohl auch bessere Lehrer an der Schule, aber hatte einfach ein Riesenpech mit seinen. Dauernd fällt Untericht aus, er hat ständig Übergangslehrer wenn mal wieder jemand dauerkrank ist usw.. Nun hat er wieder so einen Lehrer, der nach diesem Halbjahr in Ruhestand geht... Leider werden die Ansprüche an die Schüler kein bisschen heruntergeschraubt, denn man muss ja das Niveau halten. Teufel

In Mathe ist er z.B. immer ein Ass gewesen und nun hat er im Leistungskurs einen promovierten Mathematiker, dessen Arbeiten einen Notendurchschnitt von knapp 4 haben! Es ist echt zum Heulen, denn Bewerben scheidet bei seinen Zensuren (fast alles 4) aus und mitten in der Oberstufe hat er ja noch nicht mal ein richtiges Zeugnis, sondern nur ein Blatt mit den Punktzahlen, die dann für die Berechnung der Abi-Note später herangezogen werden.

Daher MUSS er es jetzt irgendwie schaffen ein halbwegs vernünftiges Abi zu schaffen, nicht gerade mit einem Schnitt von 4,0, aber viel mehr als 3,5 erwarte ich auch nicht. Dann kann er etwas im Ingenieurbereich oder math. Bereich studieren, denn darin  ist er wirklich gut. Ich hoffe bloß, dass es alles klappt.

Sorry, dass es so lang geworden ist, aber diese Sorgen beschäftigen uns hier schon recht lange und manchmal muss das dann einfach raus...;-)

Re: Er ist in der 11. Klasse und die Facharbeit zählt ca. 30% der Halbjahresnote, also nicht unerheblich. ;-)

Tja, das sind Sorgen auf einem anderen Niveau.

Ist alles nicht einfach in dieser Phase, habe das ja bei meinen beiden Großen hinter mir. 

Deshalb von mir solidarische Grüße

Re: @all: Zur Erklärung sollte man vielleicht hinzufügen,

Das ist ja eine Zwickmühle... zum einen finde ich, die müssen das alleine machen. Du kannst ja demnächst auch nicht mit zur Vorlesung oder zum Ausbildungsbetrieb. Und wann sollen sie es lernen, wenn nicht jetzt. Zum anderen gestehe ich, ich hab bei Jonas Praktiumsmappe auch korriegiert und teils umformuliert Breites Grinsen. "Wir" haben ein sehr gut für die Arbeit bekommen Girl.

 

Allerdings war das bei uns auch so knapp von der Zeit (es viel ihm abends ein, dass er das am nächsten Tag abgeben muss), dass ich irgendwann auch Fehler übersehen habe und das machte die ganze Mappe sehr glaubwürdig Girl.

 

Ob unsere Kinder jemals selbständig werden und ohne uns engagierten Mütter auskommen können?? Wo ist dann unsere Daseinsberechtigung??? Eek

Re: @all: Zur Erklärung sollte man vielleicht hinzufügen,

Es ist wirklich shwierig. Einerseits habe ich mich in die schulischen Dinge selten eingemischt weil ich es auch so sehe, aber manchmal ist es einfach ein Notfall. ;-)

Aber bei den Facharbeiten ist es schon üblich, dass die Eltern Korrektur lesen. Es ist halt eine richtige wiss. Arbeit wie eine Seminararbeit an der Uni und wenn man dann nicht von den Lehrern vorbereitet wird, kann nichts daraus werden... Er hat sich auch aus der Uni Bib ein Buch ausgeliehen und Theorien von verschiedenen Philosophen studiert um ihre Thesen verwenden zu können usw. Schon recht anspruchsvoll, gerade in Philosophie. Bio wäre leichter für ihn gewesen, da arbeitet man oft empirisch und das ist nicht so anspruchsvoll im sprachlichen Bereich.

Re: Anspruch und Wirklichkeit

Also, ich kann dich wirklich verstehen und ich hätte - vor diesem Hintergrund - den gleichen Einsatz geleistet.

Das heißtt ja auch nicht, dass du ihn durch das komplette Abitur schleifen kannst. Aber da, wo es wichtig ist, brauchen auch die Großen einfach Unterstützung...

Und Abitur / Ausbildung ist nun mal eine andere Hausnummer als Grundschule...

Und nimm's nicht persönlich, wenn er dich angrummelt  Zwinkernd.

Wahrscheinlich fand er es gut, dass du so geholfen hast, hatte nur selbst nicht so viel Lust...

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