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4:48

...war es heute morgen, als ich aufwachte. Nagut, dachte ich, dreh dich um und schlaf noch eine Stunde - leider weit gefehlt. Irgendwie gingen mir wohl zuviele Dinge durch den Kopf. Bin dann um halb sechs aufgestanden und habe vier dringende Mails geschrieben, für die ich auch Ruhe brauchte.

 

Nach einem Jahr des Planens und Schreibens und schonmal hier und da Gespräche führen und Hilfe zusagen lassen etc. habe ich mich am Wochenende entschieden, - NEIN, kein weiteres Kind, sondern ich wollte promovieren - und jetzt habe ich mich dagegen entschieden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich bräuchte jetzt mal wieder eine neue Herausforderung - Mann ist klar, Haus ist klar, Job (unbefristet) ist klar, Kinder ist klar (Familienplanung abgeschlossen - anderes Thema...) - ich kann doch jetzt nicht den Rest meines Lebens, also die nächste / zweite Hälfte nicht mehr nur das "verwalten", was ich in der ersten Hälfte aufgebaut habe. nennen wir es mal "midlife-crisis" .@=

doch jetzt habe ich einsehen müssen, dass das neben 30 Std. Stelle und Haus und nebenbei auch noch vier Kinder wohl doch nicht geht. Und was soll ich sagen, es fühlt sich gut an. Als ob ich vorher irgendwie "getrieben" war, und jetzt das abgelegt habe und einfach "lebe". einfach - jetzt - lebe. genau diese drei worte.

Nun und über diesen Beschluss musste ich mal meinen mich (nicht) betreuenden Prof (er hatte letztes Jahr zugesagt, dann aber alle Treffen kurzfristig abgesagt und sich nie z.B. über mein Exposé geäußert), bei der Uni den Antrag auf Promotionsstudiengang zurückgezogen. Zwei anderen profs, die geholfen hatten, zur Entscheidung zu kommen, auch Bescheid gesagt...

Geht auch das auch manchmal so? Dass irgendwie der Kreis aus Kindern/Haushalt/Arbeit als Hamsterrad empfunden wird, aus dem ihr mal ausbrechen wollt? Welche anderen Sachen habt Ihr AUßERHALB von Familie/Beruf, die Ihr NUR FüR EUCH! macht? Musik? Sport? Sprachenlernen? etc?

Nachdenkliche Grüße


Berit - also nun für immer und ewig ohne Dr. :,(;-)

Bisherige Antworten

Re: 4:48

Hallo,

meine Kleinen sind hier 4 und 2 Jahre und 8 Monate. Ich habe auch einen unbefristeten Job, in dem ich in Teilzeit arbeite. Vor Geburt der ersten hatte ich ein Weiterbildungsstudium angefangen, das mich jedes Semester einen ziemlichen Berg an Studiengebühren gekostet hat. Nun hatte ich alles fertig, sämtliche Prüfungen bestanden, nur die Masterarbeit fehlte.

Ich habe sie einfach nicht geschafft, jedes Semstester habe ich dem Prof. erneut darlegen müssen, dass ich mit den Kindern die Arbeit gerade nicht schreiben kann.

Nun hatte ich im Oktober endgültige Frist etwas Handfestes vorzulegen. Und wieder war abzusehen, dass es nicht zu schaffen. Ich hätte mich natürlich komplett da rein stürzen können, aber irgendwie dachte ich dann, dass ich die Zeit mit meinen Kindern verpassen würde.

So habe ich nach vielem Hin und Her entschieden, dass es keine Masterarbeit gibt. Das Studium hat mir inhaltlich und auch sonst für mich persönlich viel gebracht, das Zertifikat ist ja letztlich nur für die anderen. Es wurmt mich natürlich trotzdem, aber irgendwie ist alles andere gerade wichtiger.

In meinem Erststudium hatte ich eine Frau, die bereits pensioniert war und noch die Promotion abgelegt hat. Also vielleicht findest Du ja in einigen Jahren nochmal Zeit dafür.

LG Steffi

Re: 4:48

Ich glaube, es gibt immer wieder Phasen, wo man sein Leben in Frage stellt. Manchmal kann man einen neuen Weg einschlagen, manchmal nicht.

 

Und wenn man mal ganz ehrlich zu sich ist, kommt man doch oft zu dem Schluss, dass nicht alles so schlecht und schlimm ist, wie es sich anfühlt. Man muss ja eigentlich nur mit offenene Augen durchs Leben gehen und mal registrieren, wie vielen Menschen es schlechter geht und die uns um unser Leben beneiden.

Re: 4:48

Die Gedanken mit dem Hamsterrad habe ich öfter mal...

Nur für mich mache ich nichts. Abends bin ich einfach zu müde, um mich aufzuraffen. Und einige Dinge, zu denen ich lust hätte, fangen zu Uhrzeiten an da kann ich noch gar nicht. Mein Mann ist dann noch nicht da. 

Na ja, und zum Doktortitel...soo schlimm ist es ja auch nicht ohne. Unser Kinderarzt hat auch keinen ;-).

 

Re: 4:48

Liebe Berit,

ich finde toll, dass du einen Entschluss gefasst hast. Und wenn du für den Moment und mittelfristig damit gut leben kannst, ist es das BEste, was du tun konntest. Vielleicht wirst du nicht mehr promovieren, aber das kannst du heute eben gar nicht wissen. Wer weiß, was noch alles kommen wird? Vielleicht ist in ein paar Jahren alles doch anders und du hast auch wieder Kraft und Spaß, es doch noch mit der Promotion zu probieren. (in welchem Fach denn eigentlich?)

Letztlich finde ich es eine tolle Sache, dass du es schafft, so viele Stunden zu arbeiten und dann auch noch die große Familie zu haben.Leider ist das hier auch verschiedenen Gründen undenkbar :-/

Ich bin noch mitten drin im Hamsterrad und ich finde den Ausgang noch nicht wirklich. Das, wasa ich gerne tun würde, ist finanziell nicht drin. Vermutlich wäre es im Moment auch nicht drin, weil die Kraft dafür fehlt. Ich würde sehr gerne noch Jura bzw. Wirtschaftsrecht studieren. Das geht aber nicht neben der Arbeit und auch nicht neben der Familie. Leider reicht das Einkommen meines Mannes nämlich nicht aus, dass ich mir diesen Wunsch erfüllen könnte. Insofern hänge ich noch im Hamsterrad drin und versuche "zufrieden" zu sein. Denn im Grunde sind wir gesund, haben ein Dach über dem Kopf und genug zu essen. Da haben wir vielen schon etwas voraus. Und auf den "Rest" warte ich noch. WEr weiß, was noch passieren wird....

 

LG Barbara

Nachtrag

Der Wunsch mit dem Studium ist für den Fall, dass mein Mann etwas mehr Lohn bekommen würde.

Sofern ich aber einen Mann hätte, wo man sich über das Finanzielle keine Gedanken mehr machen müsste, würde ich total gerne etwas "Soziales" machen. Ob ich Pflegekinder nehmen würde, oder einfach irgendwo HELFEN würde, wo Not am Mann ist (in welcher Hinsicht auf immer). Oder ich ich älteren Leuten helfen würde bzw. einfach Zeit  mit ihnen verbringen oder, oder.... es würde sich mitr Leichtigkeit diverses für mich finden. Intensivere Gedanken habe ich mir darum nciht gemacht, weil es leider utopisch ist.

Babara

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