Ich habe seit Freitag die Fragebögen hier liegen, aber noch keinen rechten Drang gefunden, sie auszufüllen. Ich habe mich mal hingesetzt, aber irgendwie haben Fragebögen und ich keine Schnittmenge. Mir erscheint das alles zu unflexibel und drastisch formuliert. SO ist er nicht... er ist nur einfach anders.

Gestern hatten wir nochmals ein Elterngespräch wegen des Großen (er soll in eine ADHS-Gruppe kommen). Da haben wir auch über den Kleinen gesprochen und es kam halt wieder die Frage auf, was die Diagnose letztendlich bringt. Das frage ich mich grade halt auch. Er kommt in der Schule ohne Schulbegleitung klar und ich hoffe, dass das auch bleibt. Eine Schulbegleitung wäre ein möglicher Grund, dass wir die Diagnose "brauchen".

Ein anderer Grund könnte sein, dass wir einen Behindertenausweis (Steuervorteile...) beantragen. Da mag ich aber irgendwie nicht dran.

Praktischerweise habe ich auch vergessen, bei der Ärztin einen Termin auszumachen, wann wir die Fragebögen abliefern....

Was werdet ihr tun?

LG

urmely

Tja, ich finde es auch schwierig zu sagen was am besten ist. Einerseits würde ich gern wissen ob etwas dran ist an der Sache, aber andererseits bringt es keinen richtigen Vorteil wenn man es weiß. Ich weiß ja nicht wie es bei euch ist, aber für Alex ist ADHS ja schon ein großes Problem, weil er nicht "krank" sein will und durch die Geschichte mit seiner Mutter eh sehr sensibel auf alle Krankheiten und Untersuchungen reagiert. INsofern hat mein Mann vielleicht nicht UNrecht, dass man ihm mit erneuter Diagnostik, Tests usw. erst recht krank macht. Er ist ja auch so ein schwieriger Charakter und würde sich von Fremden, z.B. einem Integrationshelfer in der Schule, NIEMALS helfen lassen. Schon der Therapeut in der Ki-Ju-Psy-Praxis hatte keine Chance, weil er einfach dicht macht bei anderen Menschen. Das spricht natürlich gerade für Autismus, aber die Diagnose allein hilft eben nicht und ihn mit INtegrationshelfern, Therapeuten und Co. noch mehr zum Außenseiter zu machen ist auch keine erfolgversprechende Strategie, also werden wir es wohl bei dem Verdacht belassen.

Mal sehen ob ich für die Sommerferien vielleicht eine gute Lektüre finde um mich selbst ein bisschen kundig zu machen. Vermutlich reagiere ich oft total falsch und pushe ihn damit richtig hoch. Wenn man das abstellen könnte durch passende Handlungsalternativen wäre es sicher einfacher hier.

Oh, ich mag mich mal kurz einmischen, ist das ok?

Denn bei unserem Dritten ist es genau das Gleiche. AD(H(S und Verdacht auf Autismus. Er hat durchaus seine impulsiven Reaktionen, ist aber eher der Träumertyp. Da die Fragebögen als Interview mit mir in der PRaxis gemacht wurden, ist zunächst nichts wirklich dabei rumgekommen. Denn die Bögen sind wirklich drastisch formuliert und ich finde es erschreckend, wie sehr man als Eltern einen Befund bzew. did Diagnose beeinflussen kann. Das ist doch blöd.

ich fand auch, dass er nicht so ist wie in den Bögen, aber eben anders. Er lässt sich von niemandem etwas sagen, auch n icht helfen. Nicht mal von uns. Wenn er etwas gefragt wird, schaut er meist erst mal fragend drein. Und er macht sofort dicht. Gefühle gibt es vo ihm weder zu sehen (bzw. ganz selten) und ausgesprochen schon mal gar nicht. Obwohl, er ist äußerst sensibel und für ihn sind Kleinigkeiten schon ein WEltuntergang.

Ich weiß da auch nicht weiter und hoffe nur, dass er sich so ok findet wie er ist. Ich warte auf jeden Fall mal ab, was das nächste Schuljahr bringen wird.

LG Barbara