Hallo liebes Urmely,
nun ist seit deiner Zeugnisantwort schon eine Weile vergangen. Ich konnte noch nichts dazu schreiben, weil mir keine Worte eingefallen sind. Deine "Ohnmacht" kann ich mir gut vorstellen. Raten kann man dir von außerhalb natürlich nur wenig.
Ein schneller Schulwechsel KANN natürlich gut sein, jedoch muss ich ehrlicherweise zugeben, dass ich das nicht gut leisten könnte. Dafür fehlt mir wohl der Mut und ich hätte das Gefühl "aufzugeben". Da auch hier die schlechten Noten nicht durch Unvermögen zustande kommen, sondern durch mangelde Bereitschaft, müsste ich meine Philisophie aufgeben, dass man erstens zu seinen (Nicht)Taten stehen muss und dass man sich dann zweitens durch die schlechten Zeiten auch mal durchkämpfen muss.
Unsere Tochter würde ich durchaus gerne auf die Realschule wechseln lassen, da sie sich mit der Rechtschreibschwäche schwer tut und es ihr auch schwer gemacht wird. Sie hat als Berufswunsch aber Grundschullehrerin und daher möchte sie unbedingt direkt Abitur machen. Sie muss wirklich viel tun und macht es prima, ist nicht unglücklich, ich hätte wohl nur für mich gerne eine entspanntere Situation.
Wir haben es hier ja bei unserem Großen bisher noch weiter versucht und es ging ja sogar auch mal bergauf. Leider ist alles immer nur von kurzer Dauer und extrem anstrengend. Hatte ich gedacht, nach dem bisher schwierigsten Tief im November wäre eine Erholung eingetreten, musste ich gestern erfahren, dass die nur von kurzer Dauer war. Das ZEugnis, welches es heute gibt, ist vermutlich zwar besser als das letzte, jedoch ist das massive Hausaufgabenproblem schon wieder da. Und das wird nicht akzeptiert. Mit dem Lehrer müsste ich mich bald duzen können. Er zeigt viel Einsatz und ich weiß es zu schätzen, jedoch weiß ich nicht, ob ich darum froh sein kann.
Nachhilfe scheint durchaus etwas zu bringen, leider nicht so viel, wie erhofft. Aber gerade im Englischen kann ich nicht mithalten, was das freie Schreiben angeht. Ich habe die NAchhilfe über Ebay Kleinanzeigen gefunden. Ich hatte da ziemlich viele angeschrieben, das war auch wieder viel Arbeit und nicht immer hat man Glück.
Nachhilfe Latein ist nahezu unbezahlbar und so haben wir den Schwerpunkt auf Englisch gelegt. MEhr als ihn anzuhalten, Vokabeln und GRammatik für LAtein zu lernen und diese regelmäßig abzufragen (mit dem Ergebnis, dass er sie dann doch nicht gelernt hat) kann ich nicht leisten. Die Nachhilfe kommt zu zwei unserer Kinder und bei dem anderen Kind hat es zumindest mehr Erfolg, so dass ich zufrieden bin. Letztes Jahr hatten wir auf eine Woche URlaub verzichtet, damit wir dem Großen Nachhilfe bei einem "Institut" gönnen konnten. Leider musste ich mal wieder erkennen, dass dies alles nur Sinn hat, wenn er denn mitmachen WILL.
Also lange Rede, aber mehr zu euch:
Ist inzwischen ein Gespräch möglich? Ich habe gestern Y. befragt, wie er sich das weiter vorstellt und in diesem GEspräch habe ich ihm mal aufgezeigt, wie seine Schullaufbahn aussehen könnte, nachdem sich herausstellte, dass er die Hausafgaben nicht macht, weil er sie nicht so leicht versteht und er sich zu viel reinhängen müsste. Nachdem ich ihm aufzeigte, dass sein Beruf halt noch Schüler sei und er schulpflichtig sei bis er 18 ist und er somit das Ganze noch eine Weile mitmachen muss, habe ich ihm gezeigt, wie es weitergehen könnte: Also Nichtversetzung 8. Klasse und Wiederholung. Weil er dann vermutlich immer noch nichts macht, weil es dann ja langweilig ist, kommt der Wechsel in die 9. Klasse Realschule (weil dort die 2. Fremdsprache nicht gewertet wird). Dort macht er dann die gleichen Themen, die er schon zwei Jahre in der 8. Klasse gemacht hat, weil die Realschule ja noch das 10. Schuljahr hat......
Zumindest schien das gestern erst mal wieder beeindruckt zu haben. Schulwchsel ist für ihn noch ein Graus.Ich habe gesagt, dass ich heute von ihm wissen will, wie er weitermachen möchte.
Leider haben wir solche Gespräche in regelmäßigen Abständen, denn nur so scheint es hier zu helfen. Aber da ist jedes Kind anders. NOCH geht es eben so einigermaßen, aber es erfordert viel ab.
Würde Euer denn mitmachen wollen, um sein eNoten zu verbessern? Wäre ein WEchsel auf das andere Gym evtl. Schmackhaft zu amchen, weil er dann wg. des kürzeren Schulweges mehr Zeit hätte? Oder wäre das nicht gut, weil er da vielleicht weniger Unterstüztung bekommen würde, weil man ihn nicht so gut kennt?
Kann er ggf. mit einem Freund lernen? Also Latein z.B.? Würde er das mitmachen?Ich fürchte, solange er nicht will, kannst du nichts machen, oder? Dann würde ich ihn aber auch auflaufen lassen und HOFFEN, dass sich danach eine Bereitschaft entwickeln, was zu tun. (Das ist nun leichter geschrieben als wirklich getan)
Dass du eine Reha beantragt hast, finde ich toll!!!! Ich habe mich bisher nie getraut, habe (hatte?) einfach Angst davor. Ein bisschen weiter bin ich schon, ich habe zumindest schon mal die Anträge hier liegen, konnte mich nur noch nicht wieder durchringen zur Ärztin zu gehen. Sie wollte mich schon letztes JAhr schicken, ich hatte schon einen Termin bei ihr, um alles zu regeln, aber dann habe ich wieder einen Rückzieher gemacht.
Berichte mal, ob oder was er denn dazu sagt.
LG Barbara