Sie sind der zwölfte Mann. 2500 Fans im Schnitt begleiten Eintracht durch die Bundesliga. Doch in dieser Saison wird vieles anders. Und nicht alle sind froh. Vorstand Heiko Beeck (69) ist für die Anhänger zuständig.
Stichwort Auswärtskarten: Viele Fans kauften sie seit Jahren im Eintracht-Shop in der Innenstadt. Dort gibt‘s jetzt keine mehr.
Beeck: „Wir wollen unsere eigenen Mittel stärker nutzen - im Internet, in unseren Shops an der Arena und am Riederwald. Vielfahrer werden weiter bevorzugt behandelt.“
Stichwort Fan-Betreuung: Eintracht hatte mit als erster Klub eine Frau. Die konnte harte Jungs im Block oft schneller beruhigen als männliche Ordner. Doch Eintracht will sie nicht mehr.
Beeck: „Wir wollen eine neue Planstelle für Fan-Betreuung schaffen. Der oder die Betreffende soll unsere beiden Fan-Beauftragen unterstützen.“
An Ex-Profis - wie in München (Aumann) und Stuttgart (Reichert) - ist dabei nicht gedacht. Beeck: „Es reicht nicht, in der Fan-Szene bekannt zu sein. Die Person muss psychologisch bewandert sein und Fingerspitzengefühl mitbringen.“
Vor allem bei Auswärtsreisen im Zug gab‘s öfter Ärger mit normalen Reisenden.
Beeck: „Als erster Bundesligist erhalten wir von der Bahn Waggons, die bei jedem Auswärtsspiel für unsere Fans da sind. Immer die gleichen Waggons, die innen auf Eintracht getrimmt werden. Ziel ist eine größere Identifikation mit diesem Eintracht-Zug - und dadurch weniger Beschädigungen.“ Übrigens: Der erste Sonderzug für 700 Fans startet am Samstag nach Bielefeld.
Trainer Funkel und die Spieler waren begeistert von der Choreographie der Fans vorm Hertha-Spiel. Doch das Geld dafür müssen die Anhänger selber auftreiben.
Beeck: „Die Fans machen das aus eigenem Antrieb, wollen unabhängig sein. Es gab aber beim Auftritt im Pokal-Finale vor einem Jahr eine finanzielle Zuwendung von der AG.“
84 Frankfurter hatten vor dieser Saison Stadionverbot. Alle Fan-Vertreter der Liga protestieren gegen zu harte Strafen.
Beeck: „Ich bin sicher, dass einige Vorschläge vom DFB angenommen werden: Etwa die Bewährungsfrist vorm Stadionverbot und eine Reduzierung der Dauer.“
LG Sonja