total auf anderes Kind fixiert
ich habe ein Problem mit meiner 2 jährigen Tochter Emilie.
Wir waren bis zur Geburt meines Sohnes (8Monate) relativ viel mit einer Nachbarin zusammen, die auch ein 2 jähriges Mädchen hat.
Nun, durch unser Baby waren wir dann nicht mehr ganz so mobil und waren mehr zu Hause und in unserem Garten. Nun gehen die beiden Mädchen in die Spielgruppe und seit einiger Zeit ist Emilie komplett auf dieses Mächen fixiert. Sie weicht nicht von deren Seite und will sie die ganze Zeit küssen und ihr bei allem helfen.
An sich ja nicht schlimm, aber es nimmt schon fast überhand und das Mädchen will mit Emilie auch noch nicht so spielen, da die beiden vom Entwicklungsstand doch ziemlich unterschiedlich sind. Fühlt sich Emilie dann sehr zurückgewiesen kann es auch mal sein, daß das Mächen schubst und Emilie zubeißt. Natürlich ist dann das Geschrei groß und ich muß Emilie zurechtweisen, weil Beißen natürlich überhaupt nicht geht. Dann ist sie aber völlig durch den Wind und weint. Kurz und gut ich möchte den Kontakt der beiden auf das nötigste beschränken (Spielgruppe), um Emilie zu helfen auch mit anderen Kinder zu spielen.
Ist das so richtig, oder mache ich es dann nur noch schlimmer?
Wer hat ähnliche Erfahrungen.
Danke und Grüße
Petra
total auf anderes Kind fixiert
Gruß
Dr. ELfrath
total auf anderes Kind fixiert
au weia, ich weiss wie es dir geht. Wir haben das gleiche Problem mit unserer Tochter. Sie ist allerdings schon fast 5 und das Problem kennen wir nun schon seit drei Jahren. Es ist genau die gleiche Situation wie bei Euch. Es ist auch das Nachbarmädchen und die will auch nicht so recht mit Lili spielen. Das gleiche Szenario. Sie sind im gleichen Kiga und dieses Mädchen bestimmt, wann sie zusammen spielen dürfen. Das ist ne sehr schwierige Situation.
Also ich habe das damals so gemacht, dass ich schon auch andere Kinder eingeladen habe, Lili aber nicht verboten habe, mit diesem Mädchen zu spielen. Und bei unserer Tochter war die Reaktion eben so, dass sie anfangs eigentlich überhaupt mit keinem anderen Kind spielen wollte. Mittlerweile war das Nachbarmädchen aber auch schon so fies zu ihr, dass unsere Tochter schon auch Distanz gekriegt hat, aber sie fragt immer mal wieder nach E.
Erschwerend kommt hinzu, dass wir mit den Eltern dieses Mädchens überhaupt nicht klar kommen. E. darf bzw. war für uns wie ein drittes Kind (hab noch einen Sohn), Lili hingegen wurde oft schon an der Tür zurückgewiesen, weil Madame keine Lust hatte mit Lili zu spielen (und das nachdem E. gerade mehrere Stunden bei uns war).
Klar, kann man kein Kind zwingen mit einem anderen zu spielen, oder es zu mögen, ABER dann muss es auch wissen, dass es seinen Spielkameraden nicht nur dann auswählen darf, wenn es gerade beliebt. Wir für uns haben klipp und klar dargestellt, dass E. nur hier spielen darf, wenn unsere Tochter drüben mit dem gleichen Respekt empfangen wird, wie E. bei uns. Das hat den Eltern nicht gefallen und es ist ziemliche Funkstille, ABER E. hat was gemerkt, und Lili spielt schon hin und wieder bei ihr, nur zu uns traut sie sich nicht im Moment...
Lili leidet sehr unter der Situation, vor allem weil sie ein Kind ist, was eigentlich eine feste Freundlin bräuchte. Im Kiga hat sie zwar Freundinnen, die sie auch einlädt (sie lädt sie ein, nicht ich!), aber diese Mädchen gucken sich eben auch anderweitig um und fixieren sich nicht nur auf ein Mädchen.
Bei uns ist es ein langwieriger Prozess und er ist schwierig, auch für uns Eltern, aber Lili wurde lange und oft genug vor den Kopf gestoßen, und sie ist emotional sehr empfindlich, aber so fahren wir besser ...
Ich habe ihr aber niemals verboten mit E. zu spielen, weil ich weiss, dass sie dann sauer auf mich wäre, und sie soll sich ihre Freundinnen schon selbst aussuchen...
Viel Glück
Kats
total auf anderes Kind fixiert
danke für Deine e-mail. Ich habe Emilie nicht verboten mit J. zu spielen. Es ist ganz im Gegenteil so, daß die Mutter von J. nicht mehr möchte, daß Emilie mit J. spielt.
Das Problem ist, daß Emilie J. sehr gerne mag und ihr beim allem "helfen" will und ihr ständig am "Rockzipfel" hängt. Die Leiterin der Spielgruppe meint: Emilie "erstickt" J. Emilie ist schon sehr weit für Ihr Alter. Sie macht schon lange Rollenspiele und hat einfach viel Fantasie und ist sehr impulsiv. J. hingegen spricht schon sehr schön, ist aber motorisch und in Ihrer Spielentwicklung noch weit hinter Emilie. Sie wartet immer darauf, daß ein Erwachsener sich ihrer annimmt und was macht, weil sie daß von zu Hause so gewohnt ist. Im Grunde ist mir daß auch alles egal. Jeder hat seine eigenen Erziehungsmethoden und muß wissen was er macht. Mir geht es um meine Tochter. Ich möchte erstens nicht, daß sie ständig als die "Böse" hingestellt wird, die zu aufdringlich ist und zweitens nicht, daß sie ständig von J. zurückgewiesen wird (und von deren Mutter). Emilie ist auch sehr empfindlich in dieser Hinsicht. Sie ist sehr offen und direkt und versteht es einfach nicht, warum J. ihre Ruhe will. Letztens hat sie sogar geweint, weil sie nicht zu J. hindurfte. Mir macht das echt zu schaffen. Wenn J. nicht da ist, dann gibt es auch keine Probleme. Dann spielt Emilie auch mit anderen Kindern. Sehr schön sogar und richtig entspannt. Ist J. da, dann will sie nur noch mit ihr spielen. Ich würde ja sagen, J. soll sich halt mal durchsetzen, aber einer Prinzessin darf man natürlich so etwas nicht zumuten. Mir geht die ganze Situation so auf die Nerven. Noch dazu kann J. ganz schön hinterhältig sein. Sie gratzt schon mal und zieht und zwickt Emilie am Arm. Nur meine Kleine sagt halt nichts und schaut ganz verduzt. Nimmt Emilie aber J. nur mal was weg, dann schreit diese wie am spieß und Emilie ist gleich wieder die Böse. Macht J. aber was, dann ist das alles nicht so wild.
Tja, wir müssen wohl schauen wie wir zurecht kommen, da ich Emilie nicht aus der Spielgruppe nehmen werde, weil da alle anderen Kinder aus dem Dorf auch hingehen und sie schließlich auch mit denen spielen soll und weil ich J. ja nicht auf den Mond schießen kann;-)
Tschuldigung für die lange e-mail. Aber es tut gut, wenn man mit solchen Dingen mal auch jemanden stößt, der versteht was vorgeht.
Grüße
Petra
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