Suchen Menü

dreisprachiges Kind / Kindergartenbeginn

Hallo,
wir sind eine deutsch-französische Familie die in Schweden lebt. Wir haben einen 7 monatigen Sohn und machen uns seit längerem Gedanken wie wir diesen sprachlich erziehen können. Ich bin deutsch mein Mann ist Franzose. Wir wohnen seit 1,5 Jahren in Schweden und wollen auch dort bleiben. Deshalb ist es auch so wichtig dass unser Sohn rechtzeitig mit schwedisch in Kontakt kommt. Mein Mann und ich sprechen derzeit deutsch miteinander. Dadurch bekommt unser Sohn schwedisch eigentlich nur dann mit, wenn wir unterwegs sind und Freunde treffen. Hier in Schweden kann man bereits mit einem Jahr sein Kind in den Kindergarten tun. Dies erscheint mir jedoch schon sehr frueh. Neben schwedisch ist es aber auch wichtig dass er irgendwann in der Lage ist sich mit unseren beiden Familie zu verständigen.
Nun meine Fragen:
1.
Wie bereiten wir unseren Sohn am besten darauf vor dreisprachig aufzuwachsen? Wäre es eine Lösung dass jeder in seiner Muttersprache mit ihm spricht und mein Mann deutsch mit mir (er will sein deutsch nicht verlernen) und ich schwedisch mit meinem Mann, damit unser Sohn schon jetzt mit der Sprache vertraut wird?
2.
Wann sollte unser Sohn spätestens in den Kindergarten, damit er mit der schwedischen Sprache schnell vertraut wird und später in der Schule keine Schwierigkeiten deswegen hat?
3.
Gibt es ein besonderes empfängliches Alter was Sprachen betrifft?
4.
Wie verhält es sich mit dem Immunsystem und Kindergartenbeginn? Gibt es da ein bestimmtest Alter in dem Kinder unanfälliger sind?
5.
Ich habe davon gelesen, dass Kinder mit 1,5 und 2,5 Jahren besonders anhänglich sind und an Trennungsängsten leiden? Muesste dies bei der Wahl des Kindergartenbeginns mit beruecksichtigt werden?
6.
Wenn unser Sohn erst mit 2 Jahren in den Kindergarten gehen wuerde, wuerde es dann ausreichen dass er nur dort schwedisch hört und spricht? Oder ist es besser wenn er schwedisch bereits bei uns hört?
7.
Wenn wir Freunde treffen kommt es mir sehr komisch vor schwedisch mit meinem Kind zu sprechen. Deutsch mit ihm zu reden erscheint mir aber unhöflich. Ist es fuer das Kind wichtig dass jeder Elternteil bei einer Sprache bleibt, die er dann auch konsequent mit dem Kind spricht?
8.
Wie schafft es das Kind die Sprachen voneinander zu unterscheiden?
Vielen Dank vorab fuer Ihre Antwort. Mir ist es sehr wichtig meinem Sohn bei der Bewältung von drei Sprachen so gut es geht zu helfen.
Bisherige Antworten

dreisprachiges Kind / Kindergartenbeginn

HAllo Tanja, leider gibt es auch für eine mehrsprachige erzeihung keinen "Patentwaschzettel", auch hier regaiert jedes Kind individuell: Richtig ist es, dass viele Kinder zwischen 18 Monaten und 3 JAhren immer mal wieder eine sehr anhängliche Phase haben, in der eine Trennung und ein Kindergartenbeginn nicht so klasse wären. Grundsätzlich lernen Kinder eine Sprache umso leichter, je früher sie damit konfrontiert werden, bei 3 Sprachen dauert es natürlich länger, bis sich ein Kind überhaupt verständlich machen kann, denn er lernt ja alles quasi 3Mal (nicht nur die Begriffe, sondern auch die Grammatik). NAtürlich geht das auch umso besser, je regelmäßiger ein Kind eine Sprache hört, es ist jedoch, nachdem ein grundstock gelegt ist, auch möglich, dass die Elternteile zwischen den verwendeten Sprachen variieren.
Bezüglich des Immunsystems ist es leider so, dass jedes Kind mit dem Aufnehmen von Sozialkontakten zu vielen Personen auch viele Infekte durchlebt (nur so bildet es seine spezifischen Abwehrkörper) ein besonders unempfindliches ALter heirfür gibt es leider nicht
Gruß
Dr. Elfrath

dreisprachiges Kind / Kindergartenbeginn

HAllo Tanja, leider gibt es auch für eine mehrsprachige erzeihung keinen "Patentwaschzettel", auch hier regaiert jedes Kind individuell: Richtig ist es, dass viele Kinder zwischen 18 Monaten und 3 JAhren immer mal wieder eine sehr anhängliche Phase haben, in der eine Trennung und ein Kindergartenbeginn nicht so klasse wären. Grundsätzlich lernen Kinder eine Sprache umso leichter, je früher sie damit konfrontiert werden, bei 3 Sprachen dauert es natürlich länger, bis sich ein Kind überhaupt verständlich machen kann, denn er lernt ja alles quasi 3Mal (nicht nur die Begriffe, sondern auch die Grammatik). NAtürlich geht das auch umso besser, je regelmäßiger ein Kind eine Sprache hört, es ist jedoch, nachdem ein grundstock gelegt ist, auch möglich, dass die Elternteile zwischen den verwendeten Sprachen variieren.
Bezüglich des Immunsystems ist es leider so, dass jedes Kind mit dem Aufnehmen von Sozialkontakten zu vielen Personen auch viele Infekte durchlebt (nur so bildet es seine spezifischen Abwehrkörper) ein besonders unempfindliches ALter heirfür gibt es leider nicht
Gruß
Dr. Elfrath

dreisprachiges Kind / Kindergartenbeginn

Hallo,
unsere Tochter wächst auch mit drei Sprachen auf. Mama- und Papasprache und dazu sprechen mein Mann und ich Englisch miteinander. Wir leben in Deutschland, deshalb ist bei unserer Tochter Deutsch die sehr dominierende Sprache. Ich würde es auf jeden Fall so machen, dass Du Deutsch und Dein Mann Französisch mit Eurem Sohn sprecht. Die Sprache, die Du mit Deinem Mann sprichst sollte für Euch keine schwere Umstellung sein und gut integrierbar. Sprich, ich würde das weiterhin so machen wie bisher. Wenn ihr Deutsch sprecht, dann würde ich das auch so beibehalten. Ich würde mir jetzt wegen Schwedisch nicht zu viele Gedanken machen. Du kannst ja z. B. mit Deinem Sohn in eine Spielgruppe gehen oder auch sonst hat er ja vor dem Kindergartenbeginn schon Kontakt zur Sprache. Ich denke schon, dass er das schnell lernt und im Kindergarten dann auch aufholt. Vermutlich wird auf kurz oder lang ohnehin Schwedisch seine starke Sprache werden. Soweit ich weiss, wird bei den meisten Kindern die Umgebungssprache die starke Sprache. Insofern ist es super, wenn ihr daheim konsequent bei Mama- und Papa-Sprache bleibt, so dass Euer Sohn auch Deutsch und Französisch sprechen wird. Ich würde allerdings schon versuchen, das zumindest in den ersten Jahren auch konsequent durchzuziehen. Wegen der Leute würde ich mir keine Gedanken machen. Du sprichst mit Deinem Sohn in Deiner Muttersprache, das ist nur normal und natürlich.
Alles Gute für Euch und liebe Grüße
Iris und Maya, 26 Monate

dreisprachiges Kind / Kindergartenbeginn

Vielen Dank fuer die Hilfe!!! Schönes Wochenende und alles Gute!!!!
Viele liebe Gruesse
Tanja

dreisprachiges Kind / Kindergartenbeginn

Hallo,
erst einmal hilft es, sich von dem Gedanken zu trennen, daß Mehrsprachigkeit nun so etwas weiß Gott besonderes ist! Wir leben in London, sind aber beide Deutsche, so daß die Kinder nur zwei Sprachen zu bewältigen haben. Aber wenn ich mir die Klasse der Großen anschaue (gerade mit ihren 5 J. eingeschult worden), sind da nur zwei oder drei "reinrassige" Engländer dabei, ein Haufen Amerikaner (die zumindest grds. diesselbe Sprache sprechen) und ansonsten die wildesten Mischungen. Da sind Familien mit bis zu vier Sprachen dabei *gg*. Und auch sonst im allgemeinen Leben lauter Menschen mit mehreren Sprachen ;-).
Was den Spracherwerb angeht finde ich es essentiell, daß das Kind seine Muttersprache erstklassig beherrscht. Schließlich lernt das Kind da automatisch eine vollkommen richtige Grammatik - aus diesem Sprachmuster heraus lassen sich dann Unterschiede besser erkennen. Der Vokabelschatz wird davon abhängig sein, wieviel auf das Kind eingeredet wird - insofern schließe ich mich der Vorschreiberin an, daß wahrscheinlich eines Tages die Umgebungssprache die beste sein wird. Sehe das konkret auch hier an erwachsenen Mehrsprachlern.
Außerdem sollte man mit seinem Kind nur dann Fremdsprache reden, wenn man sie auf Muttersprachniveau beherrscht und auch in der Grammatik sehr sicher. Und da ich nicht wirklich gut auf En beschreiben kann, wie die Milch aus der Kuh kommt ohne tausend Umschreibungen und ohne Wörterbuch oder ebenso schlecht erklären kann wie man ein Lagerfeuer macht etc., werde ich auch weiterhin die Finger davon lassen, mit meiner Tochter englisch zu reden. Die Lehrerinnen sehen das auch entspannt und meinen in ca. 2 Jahren würde man sicher keinen Unterschied zum Muttersprachler mehr erkennen können. Im Moment tritt das En halt durch die Schule stark in den Vordergrund - bisher war D die dominierende Sprache, aber jetzt kommt Lesen und Schreiben...
Unsere Tochter haben wir ohne englische Vorkenntnisse (nur gelegentliche Spielgruppe) in den KiGa geschickt als sie 2 1/2 war (wir wollten eben auch, daß sie möglichst gut En lernt) und sie hat die Sprache da auch gut gelernt. Nun ist sie ein eher scheues Kind und hat lange dort geschwiegen, aber da bin ich mir nicht sicher, ob es sich da nicht um einen grundlegenden Charakterzug bei ihr handelt... Jedenfalls fand sie den Einstieg in den KiGa tendenziell schwierig - inwieweit das auf die Sprache zurückzuführen ist, kann ich nicht so genau sagen.
Auch jetzt in der Schule spricht sie noch eher wenig, antwortet aber auf Fragen vollkommen korrekt (sprachtechnisch gesehen).
Angeblich haben es Kinder leichter, wenn sie erst mit 5 in die fremde Umgebungssprache gesteckt werden, hat vielleicht mit dem stärkeren Selbstvertrauen zu tun - sprechen lernen sie allerdings sensationell schnell (6 Monate) oder halt vorher die Sprache schon oft gehört haben...
Zu Deinen Fragen:
1. one parent - one language OPOL, sprich ihr Eltern sprecht Eure jeweilige Muttersprache mit dem Kind, schwedisch kommt als Umgebungssprache von außen dazu - sprich KiGa, Schule, Sport etc.pp.
2. KiGa-Kinder, Vorschulkinder sind ja keine Philologen, sondern in erster Linie Kinder, die in ihrer Sprache auch mal Fehler machen - von daher würde ich mir keine zu großen Sorgen machen - ich fand unser "Datum" für uns recht passend
3. Mit ca. 7 Jahren wird das erste große Sprachfenster im Gehirn geschlossen - fängt man später mit der Fremdsprache an, werden die Kinder es nicht mehr zu Muttersprachniveau bringen - aber natürlich immer noch sehr gut. Erst als Erwachsener wird es wirklich nahezu unmöglich Muttersprachniveau zu erreichen - kommt natürlich auch auf den einzelnen Menschen an. Die frühe Sprachprägung erfolgt sehr früh - in den ersten Lebensmonaten ;-).
4. siehe Ärztemeinung
5. kommt sicher aufs Kind an - meine ist heute noch sehr anhänglich und würde am liebsten den ganzen Tag mit mir verbringen ;-)
6. Ihr lebt ja nicht im luftleeren Raum - er hört ja schwedisch - vielleicht findet ihr einen schwedischen Babysitter, der mit dem Kind dann in Schwedisch spricht... Ansonsten Spielgruppe etc.
7. Man muß sicher nicht päpstlicher als der Papst selbst sein - wir sprechen eigentlich nur dann En zu Hause, wenn meine Tochter Spielkameraden daheim hat oder mit dem Babysitter halt...
8. DAS möchte ich auch mal wissen ;-). Realität ist, daß es funktioniert !
LG, Meiki

dreisprachiges Kind / Kindergartenbeginn

Vielen Dank fuer die Hilfe!!! Schönes Wochenende und alles Gute!!!!
Viele liebe Gruesse
Tanja
Meistgelesen auf 9monate.de
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen