Zorn-Ausbruch eines Einjährigen
Ich war kürzlich sehr erschrocken über das Verhalten meines einjährigen Sohnes.
Wir waren auswärts zu Besuch, wo er Personen und Umgebung kaum kannte. Er fremdelt auch seit etwas vier Wochen. Folglich fühlte er sich sehr unwohl, schrie viel und wollte permanent auf meinen Arm (das ist aber auch zu Hause häufig so).
Nachdem ich ihn nicht auf den Arm nahm und einige Male hin und her lief, fing er immer wütender an zu schreien und zu weinen. Irgendwann setzte ich mich und rief nach ihm. Er kam jedoch nicht direkt zu mir, sondern krabbelte hin und her bis er unter dem Tisch mit dem Kopf an Tisch- und Stuhlbeine stieß, absichtlich und mehrmals. Hätte ich nicht eingegriffen und ihn auf meinen Schoß geholt, hätte er sicher noch weiter gemacht. Ich war sehr erschrocken und er beruhigte sich nur langsam.
Ist das Verhalten noch normal oder schon als Verhaltensstörung einzustufen?
Ich arbeite noch nicht und er ist mein erstes Kind, mein Partnerschaft ist glücklich. Einzig, ich selbst bin auch etwas tempramentvoll und kann leider nicht sagen, dass ich immer und zu jeder Zeit meine Nerven voll im Griff habe. Also Zorn bei mir hat er auch schon erlebt.
Ich bin sehr irritiert und habe Angst, etwas falsch gemacht zu haben. Für einen Rat oder Hinweis wäre ich dankbar.
Viele Grüße
Winnie
Zorn-Ausbruch eines Einjährigen
Gruß
dr. Elfrath
Zorn-Ausbruch eines Einjährigen
Gruß
dr. Elfrath
Zorn-Ausbruch eines Einjährigen
Wenn du ihm eine gewisse Stressresistenz, Selbstsicherheit und Gelassenheit mitgeben möchtest, versuch, solche Situationen zu vermeiden, indem du gleich darauf eingehst, wenn er sich unwohl fühlt und deine Nähe sucht. Auch wenn es dich vielleicht nervt, dass er "klammert", er braucht es. Von ihm zu erwarten, dass er alleine klar kommt, überfordert ihn einfach noch viel zu sehr. Und je mehr Stress er deswegen erfährt, desto schwerer ist es für ihn, da locker zu bleiben und sich altersgemäß zu entwickeln.
Wenn du, solange er Kleinkind ist und es braucht, für ihn da bist, ersparst du euch beiden viel Frust und Stress und "unschöne Situationen". Du verwöhnst und verweichlichst ihn damit nicht, sondern gibst ihm Sicherheit - und nur aus der heraus, kann er sich wirklich lösen und eigenständig werden.
Ist nicht (immer) einfach, aber die "Mühe" lohnt sich. ;o)
Wenn du noch etwas dazu lesen magst, schau mal nach Büchern von Jesper Juul, z.B. "Das kompetente Kind" oder "Grenzen, Nähe, Respekt".
LG, Sonne
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