Wie erkläre ich...gern an alle!
heute ist der opa von meinem sohn überraschend gestorben; es ist nicht der opa mit dem er den meisten Kontakt hatte. Dieser Opa war krank, saß im Rollstuhl nach Schlaganfall und konnte nicht richtig reden. Er (Opa zu Enkel) hatte nie ein herziges Verhältnis (bereits vor dem Schlaganfall, da war mein Sohn 3 Mon. alt) zu ihm, aber regelmäßige Besuche fanden statt, nach anfänglichem fremdeln (Enkel zu Opa) war alles gut und ging dann auch einigermaßen. Soviel zum "Verhältnis". Jetzt weiß ich nicht ganz wie ich diesen Tod meinem ansonsten sehr pfiffigen Sohn (3 Jahre) verständlich machen soll, er besitzt ziemlich viel Vorstellungskraft, Phantasie und hinterfragt bis auf letzte I-tüpfelchen alles. Das Tiere (Maus) sterben hat er wohl schon im Garten gesehen und "erlebt" .
Mit auf die Beerdigung nehmen möchte ich ihn auf keinen Fall; er ist mmt. Phase oder auch nicht, sehr zart besaitet; und ich denke nicht dass es gut wäre, dass er das volle Programm mitbekommt.
Kann mir jemand Tipps geben? Was würdet Ihr tun? Was raten Sie Fr. Doktor ?
LG
aleinad
Wie erkläre ich...gern an alle!
Hallo,
als mein Vater vor knapp drei Jahren an Krebs starb waren meine beiden großen gerade 5 und knapp 2,5 Jahre alt. Das Schlimme war, das noch zwei Tage vor dem Tod die Kinder mit beim Opa im KH waren. Der damals Kleine hat bis heute den Opa noch in Erinnerung und erzählt, dass Opa am Rücken, dem Po und an den Beinen bunt angemalt war (wegen der Chemo). Was eigentlich Tod wirklich bedeutet, glaube ich, hat er erst viel später verstanden. Er hat nur begriffen, dass Opa nicht mehr da ist und ich sehr, sehr traurig bin (auch jetzt fließen wieder die Tränen). Meiner Tochter (damals 5) haben wir den "Tod" schon etwas näher erklärt. Wie er aber nun genau vom Krankenbett (für die Kinder vorerst) in den Himmel gekommen ist, das haben wir offen gelassen. Bei der Beerdigung waren sie natürlich nicht dabei - der Opa ist ja im Himmel und nicht in (unter) der Erde! Erst seit diesem Frühjahr nehme ich die Kinder mit auf den Friedhof. Ich glaube, ich selber brauchte diese lange Zeit und merke jedes mal, dass sie mich bei der Trauer um meinen Vater stören. Nun kamen die erwarteten Fragen: "Warum ist er plötzlich in der Erde und nicht im Himmel?" Diese Frage habe ich ganz einfach und ehrlich beantwortet: "Der Opa liegt unter der Erde, aber wenn ich an ihn denke, dann schaue ich zum Himmel hinauf, das hilft mir, mich an ihn zu erinnern und es ist doch auch viel schönen in einen Sternenhimmel zu schauen oder sich eine Wolke auszusuchen auf der er gerade sitzen könnte und an den Verstorbenen zu denken und vielleicht auch in Gedanken sich mit ihm zu unterhalten, als auf einen grauen Boden zu starren. Das klang für meine Kinder äußerst plausibel.
Ich würde es deinem Sohn in etwa so erklären: Du weißt doch, dass Opa im Rollstuhl saß ... er war sehr krank. Kannst du dich noch an die Maus im Garten erinnern ... Nun mußt du den Kreis des Lebens schließen.
Ich hoffe, Dir ein kleines bischen geholfen zu haben.
Mein aufrichtiges Beileid - Jubi
Wie erkläre ich...gern an alle!
Ja, ich bin schon verschiedene "Variationen" am überlegen, wie ich es meinem Sohn am besten erkläre. Er weiß dass sein Opa krank ist, mmt. sage ich ihm einfach nur, dass er noch im Krankenhaus liegt und sehr krank ist; sozusagen als "Karenz" ihn vorzubereiten auf den Satz, der Opa ist jetzt im Himmel und passt von da auf Dich auf....
Die Situation dass der Sarg in die Erde abgelassen wird und ich ihm aber sage, dass der Opa im Himmel ist, würde er mit Sicherheit hinterfragen und im Gefolge nicht verstehen....es ist definitiv dass er nicht mit auf den Friedhof kommt, erst wenn hinterher alles schön bepflanzt ist, er hat beim Ur-Opa-Grab erklärt bekommen dass das ein Ort ist an dem man an den UrOpa denkt und Blumen hinstellt....und das andere "Gedenksteine" andere Plätze von Leuten sind um an jemanden zu denken.... in wie fern er das "kapiert" weiß ich nicht, aber er akzeptiert es so.
Nochmals herzlichen Dank für Dein Beileid und Deinen ehrlichen Bericht.
Daniela
Wie erkläre ich...gern an alle!
GRuß
Dr. Elfrath
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