Viele Fragen nach einer Problem-Schwangerschaft
ich habe vor sieben Wochen mein drittes Kind entbunden, die Schwangerschaft war eine Katastrophe. Angefangen hat es in der 22. SSW, als bei der Feindiagnostik ein white spot im linken Ventrikel festgestellt wurde. Im weiteren Verlauf erkannte man eine singuläre Nabelschnurarterie, Auffälligkeiten im Gesichtsprofil (Nase: Hypoplasie), verkürzte Femora und einen erhöhten uteroplacentaren Widerstand. In der 28. SSW wurde mir geraten einen weiteren Spezialisten zu Rate zu ziehen und eine Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen, da der Verdacht auf Trisomie 21 bestand. Nach einer Risiko-Nutzen-Abwägung habe ich mich dagegen entschieden. Gleichzeitig wurde eine IUGR diagnostiziert, wobei nicht ganz klar war ob es sich um eine IUGR oder SGA handelt. Durch meinen erhöhten Blutdruck (150/100) und den Verdacht auf Gestose wurde ich sehr engmaschig kontrolliert und in der 38. SSW wurde beschlossen, dass die Schwangerschaft per Sectio beendet werden muss. Am Abend vor dem geplanten Kaiserschnitt setzten bei mir überraschend Wehen ein und mein Sohn kam noch in der selben Nacht spontan auf die Welt. Er war nur 44 cm groß und 2210 g schwer. Die anwesende Gynäkologin sagte mir, dass ich in der Frühschwangerschaft einen Plazenta-Infarkt gehabt haben muss und dass ich eine Mikro-Plazenta hatte, mit einem Gewicht von nur 200 g. Mein Sohn hatte nach der Geburt sehr instabile Blutzucker-Werte, bekam alle 2 Stunden Glukose (20%) und konnte trotz Wärmebett seine Körpertemperatur nicht halten. Nach 24 Stunden wurde eine Magensonde gelegt,da er zu schwach zum trinken war. Trotz all der Komplikationen wurde ich bereits am 5. Lebenstag mit meinem Baby entlassen. Bei der U2 bei meinem Kinderarzt wurden noch deutliche Frühchen-Anzeichen festgestellt, mein Baby musste zu diesem Zeitpunkt noch zu jeder Mahlzeit geweckt werden. Jetzt bin ich total verunsichert, weil mir jeder Arzt etwas anderes sagt und ich auch immer nur zu hören bekomme, dass das alles schon werden wird und das auch mein Baby irgendwann groß wird. Nun meine Fragen:
Kann mein Kind Größe und Gewicht irgendwann aufholen und wie lange kann das dauern?(Baby ist jetzt 50cm und 3750g)
Bis wann sollte der Unterschied zu "normalen" Babies ausgeglichen sein?
Können auf Grund der Mangelversorgung Hirnschäden entstanden sein?
Kann man diese jetzt schon erkennen oder bzw. ausschließen?
Wenn ja, wohin kann ich mich wenden um das abklären zu lassen?
Reichen die normalen, von der Krankenkasse vorgesehenen, Vorsorge-Untersuchungen oder sollte öfter kontrolliert werden?
Gruß
Susanne
Viele Fragen nach einer Problem-Schwangerschaft
ich schick Dir mal einfach die Geschichte von Oscar rüber.
Er wurde nach RisikoSS wegen eines Hämatoms in der Gebärmutter bei 36+6 geboren. Er wog 2080g und war 45cm klein. Das SS-Alter stimmt, aber er trug deutliche Zeichen von Übertragung. Wahrscheinlich, weil die Versorgung eben schon eine Weile nachgelassen hatte, er sich vorbereiten konnte.
Er ist immer ein kleiner gewesen, ist es mit noch nicht ganz 2 Jahren auch immernoch. Wir hatten massive Sorge, dass sein Hirn Schaden genommen haben könnte. Die Geburt war dann auch alles andere als ein Spaziergang, und wir wissen, sein Leben stand auf Messers Schneide.
Er ist von seiner emotionalen und seiner intellektuellen Entwicklung allerdings heute ein ganz normaler fast zwei jähriger Junge. Er ist feinmotorisch topp, grobmotorisch ebenso.
Er fährt Laufrad seit er laufen kann, hält dabei schon jetzt sein Gleichgewicht zum Erstaunen aller ganz hervorragend.
Was nur auffällig erschien (uns ängstlichen Eltern) war, dass er motorisch anfangs sehr langsam voran kam. Kopf heben, drehen, krabbeln ... Laufen konnte er mit 16,5 Monaten erst, seine Schwester mit 12,5 Monaten.
Seine Sprache ist auch hinten an. Er weigert sich regelrecht zu sprechen, sogar Mama und Papa hat er für sich anders belegt. Mama ist die Nummer 1 (mal Papa und mal ich) Papa ist dann mal der Papa oder eben die Schwester. Zu und Zug und Traktor sind sonst alles was ihm wichtig ist. Seine Schwester fing sofort an alles nachzuplappern, was sie hörte als sie auf beiden Beinen stand, also mit knapp 13 Monaten eben.
Ich rate Euch von Eltern zu Eltern, einfach dieses Kind (und die anderen Kinder :-) mit Liebe zu verwöhnen, ihm das zu geben, was es im Moment am meisten braucht, eben die Zuwendung. Die vielen Fragen, die ihr Euch wie wir stellt, die kann im Moment keiner wirklich präzise beantworten. Klar gibt es Ansätze, viele sogar, aber die bringen Euch nicht viel, sie bringen ihm jetzt nicht viel.
Das zu erkennen, das ist ein Prozess gewesen. Ich lass meinen Sohn im Moment so gut es geht mit der Medizin in Ruhe. Keine Chance verpassen (im Moment hinterfrage ich einfach die Hörfähigkeit, die scheint aber gut) aber nicht Euch und ihn unnötig stressen. :-)
LG Alke
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oh, ich kann dich so gut verstehen. all die gedanken haben mich auch so lange verfolgt, tun es zum teil heute noch - wobei es bei meiner tochter keine solchen anlaufschwierigkeiten gab wie bei deinem sohn. allerdings wurde sie in der 37. SSW mit einem gewicht von 1.800 gr. geboren, grösse 47 cm und KU 29 cm. Ich finde ja, dein sohn hat schon total gut an gewicht aufgeholt - ich hab grad das gelbe heft vor mir liegen, maja hatte zu diesem zeitpunkt erst knapp 2.500 gr! als sie dann aber so 3 bis 4 monate alt war, ging es mit dem gewicht steil bergauf - mittlerweile ist sie zwei jahre alt und ein völlig normales kind. sie wiegt jetzt 10,5 kg, ist 82 cm gross - gehört damit nicht zu den Riesen, ist aber auch wirklich nicht auffällig klein oder leicht. um die geistige entwicklung hab ich mir auch immer die meisten sorgen gemacht/mach mir sie auch jetzt noch - und betrachte sie sehr kritisch. sie ist aber wirklich ne total fitte maus - körperlich und geistig. bei ihr war die versorgung über die plazenta okay, lediglich die bauchvenen/blutversorgung war nicht so top. tja, du wirst hier leider keine antwort kriegen, die dir was bringt - die antwort kriegst du auch nicht vom kinderarzt oder sonstwem - es kann dir einfach niemand voraussagen, wie sich dein sohn letztlich entwickeln wird und ob er irgendwas "abgekriegt" hat. was alke sagt, stimmt voll und ganz - du kannst im moment nicht mehr wie deine liebe geben....
also: ich bin der meinung - warte noch ein, zwei monate und du merkst, dass sich beim wachstum/gewichtszunahme richtig was tut!! für mich war das damals echt die erste hürde, mein kind sah plötzlich so aus, wie alle andren babies auch und ich konnte sie besser so akzeptieren wie sie ist (nicht, dass ich sie nicht schon immer heiss und innig geliebt hätte ;). ich hoffe, das hilft dir soviel wie mir damals!!
ganz liebe grüsse, sabine!!
Viele Fragen nach einer Problem-Schwangerschaft
Gruß
dr. Elfrath
Viele Fragen nach einer Problem-Schwangerschaft
Auch ich kann mich nur Alke und Tasamo anschließen:
Mein Sohn (Zwilling) kam bei 35+3 mit 42cm und 1,7kg retardiert zur Welt (wobei die Versorgung laut über Nabelschnurvene usw immer prima war) (Zwillingsschwester 46cm 2,4kg)
Er war zu Anfang genauso mit Magensonde usw wie Deiner......und hinkte seiner SChwester im drehen krabbeln usw Wochen hinterher (aber laut KiA noch im Bereich).....
Gelaufen sind sie beide mit gut 14mon und aufgeholt hatte er das Gewicht nach ich glaub 11 Wochen......ab dann war er immer schwerer und größer als sie ;-)
Mittlerweile ist er 2Jahre 3mon und sowas von fit........88cmgroß und 11,3kg (Schwester 86cm 10,8kg) Beide haben seit sie 2 sind keine Windeln mehr und quatschen mir alles nach ;-))
Also: lass nachprüfen (bei den U´s) ob und was nicht ok sein könnte ABER geh jetzt einfach mal davon aus, dass er bald alles aufgeholt haben wird!! mit 50cm hatte meiner grad mal 3,1kg.......also 3,7 sind doch prima!
Alles Gute!
Berit mit Linus und Malin 2j3m
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