Bei unserem Sohn wurde mit 18 Monaten das KISS-Syndrom diagnostiziert, das seitdem entsprechend behandelt wird. Er bekommt die Atlastherapie und zusätzlich eine spezielle Krankengymnastik (u.a. Voijta und Techniken, die sich auf den oralen Bereich konzentrieren). Die daraus resultierenden körperlichen Probleme bessern sich - Sprechen kann er aber dennoch noch nicht (angeblich auch eine Folge des KISS-Syndroms!?). Er kann Mama", "Papa" , "Ei" und "Aua" aussprechen, aber ansonsten kommt nur Kauderwelsch wie "Deja" (bedeutet irgendwie alles). Selbst bei "Ja" und "nein" gibt es Probleme - da bewegt er einfach nur seinen Kopf entsprechend (Schütteln, Nicken).
Er kommuniziert den ganzen Tag mit uns (weil er auch alles m.E. hört und versteht), jedoch nur in lautem Kauderwelsch mit verschiedenen Sprachmeldodien unterlegt und sehr viel Mimik/Gestik. Die Krankengymnastin hatte uns einen Besuch bei einem Pädaudiologen empfohlen, um zu prüfen, ob er eine Hörverarbeitungsstörung hat (das akustische Hören funktioniert scheinbar). Unsere Kinderärztin jedoch hat mich, als ich um die entsprechende Überweisung bat, für verrückt erklärt und gemeint, dass seine Sprachentwicklung noch voll in der Norm liegt (noch nicht einmal Ein-Wort-Sätze????) bis er ca. drei ist. Statt einem Besuch beim Pädaud. hat sie mir eine Erziehungsberatung ans Herz gelegt (!), weil er angeblich nur zu sprechfaul sei. Außerdem könne eine Hörverarbeitungsstörung in seinem Alter gar nicht richtig behandelt werden. Wir sind nun total verunsichert, weil wir auch merken, dass unser Sohn sich immer mehr aus den gleichaltrigen Spielgruppen abgrenzt und eine Angst vor anderen Kindern entwickelt, weil er merkt, dass er nicht adäquat reagieren kann.
Laut Aussagen von Erzieherinnen in einem integrativen Kindergarten und der Krankengymnastin sollte er unbedingt jetzt schon eine entsprechende Frühförderung erhalten, damit die sozialen Kontakte nicht darunter leiden. Der Meinung sind wir eigentlich auch.
Was halten Sie von den unterschiedlichen Meinungen? Sollen wir sein Gehör dennoch untersuc hen lassen, oder lieber noch abwarten? Wie merken wir, ob er nicht sprechen kann oder einfach nicht sprechen will (wir lassen ihn schon häufig "auflaufen", was ihn allerdings bisher lediglich frustriert hat - gesagt hat er nichts!!)?