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Sohn hat panische Angst

Hallo,
unser Sohn ist fast 2 1/2 Jahre und hat panische Angst davor allein zuschlafen. Wir haben den Fehler gemacht, das er nie gelernt hat allein einzuschlafen und jedesmal wenn wir versucht haben es ihm sanft zu zeigen, endet es das er ganz hysterisch wird mit erbrechen usw. wenn er nur wütend wäre, wäre es für uns nicht so das Problem, aber man sieht ihn die Angst quasi an und er versucht sich krampfhaft an einem festzuhalten. Wir sind ratlos und wissen nicht woher seine Angst kommt, wir haben ihn noch nie allein gelassen, haben ihn als Baby nicht schreien lassen. Wir wollen das allein einschlafen nicht mit aller Macht erzwingen, haben auch schon vieles ausprobiert wie Licht an lassen, Tür auf, Nachtlicht aber nichts half. Kann es auch einen Zusammenhang mit seiner Sprachverzögerung geben? Hören tut er sehr gut. Ach ja, das selbe ist es natürlich wen er aufwacht, entweder er fängt an zu weinen oder sucht uns panisch.
Haben sie vieleicht einen Rat???
Vielen Dank Kathrin
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Sohn hat panische Angst

HAllo KAthrin, viele Kinder in dem ALter haben sehr große VErlustangst hinsichtlich ihrer BEzugspersonen, was sich vor allem nachts und beim EInschlafen sehr äußert. In solchen Phasen ist es am sinnvollsten, Dem Kind auch die Nähe zu geben, die es fordert, lassen Sie Ihren Sohn wieder vorübergehend in seinem BEtt neben Ihrem schlafen oder richten SIe eine BEsuchermatratze ein, auf die er nachts bei BEdarf umziehen oder auch ganz schlafen kann. SO findet er am ehesten wieder den Mut langsfristig alleine zu schlafen
Gruß
Dr. Elfrath

Sohn hat panische Angst

Leidest Du unter der Situation? Falls nicht, würde ich es einfach erst mal lassen, wie es ist; vielleicht kannst Du ja einfach mit einer kleinen Lampe was nettes lesen, bis er schläft? Simon, jetzt 3, hatte in dem Alter auch ganz plötzlich auftretende fiese Ängste (mal vor Wasser, mal vor Insekten...) - das hätte ich für keine gute Ausganssituation für solche Veränderungen gehalten. Was das Einschlafen angeht, kann ich Dir keine Tipps geben, wie haben ein Familienbett und gehen, da Simon recht wenig Schlaf braucht, alle gemeinsam schlafen (ich hätte eher ein Problem, wenn ich Simon extra ins Bett bringen müsste und erst danach schlafen gehen dürfte), aber wir haben z.B. monatelang seine Haare nicht oder nur kurz mit dem Waschlappen gewaschen, und irgendwann war die Angst vor Wasser plötzlich vorbei und das Haarewaschen ging wieder; ich kann mir vorstellen, dass es mit dem Einschlafen ähnlich ist.
LG Iris

Sohn hat panische Angst

Es war kein Fehler, ihn als Baby nicht schreien gelassen zu haben! Und es wäre ein Fehler, jetzt das Durchschlafen erzwingen zu wollen.
In dem Alter ist es noch völlig normal, dass ein Kind die Nähe der Eltern braucht und Angst vor dem Alleinsein hat. Das gibt sich von allein (aber selten bereits in dem Alter) und verstärkt sich, wenn man dem Kind die gebrauchte Nähe verweigert.
Es gibt die Empfehlung, Kinder mind. fünf Jahre im Elternbett schlafen zu lassen, eben um ihnen unnötigen Stress und Frust zu ersparen und ihnen so die Entwicklung einer stabilen Persönlichkeit zu ermöglichen. Dazu gehört natürlich auch insgesamt ein respektvoller Umgang.
Einige Artikel zum Familienbett findest du auch schon mal unter den Schlaf-Adressen in meinem Profil. Vielleicht helfen die noch weiter.
Also, am besten macht ihr kein Drama draus und lasst ihn bei euch schlafen, bis er von seiner Entwicklung her so weit ist und den Schritt, alleine zu schlafen, von allein macht. Das erspart euch allen eine Menge Stress. ;o)
LG, Sonne

Sohn hat panische Angst

Kleiner Nachtrag, vielleicht hilft dir das hier noch weiter:
"Schlafstörungen und Bindungsqualität im Kleinkindalter"
Nicola Nolte 1,Wilfried Pott 2,Ursula Pauli-Pott 1
1Institut für Medizinische Psychologie, Fachbereich Humanmedizin der Universität Gießen
2DRK-Kinderklinik Siegen
Zusammenfassung
"In der vorliegenden Studie wurde der Zusammenhang zwischen dem Bindungsmuster 18 Monate alter Kinder und deren Schlafstörungen im Alter von 30 Monaten untersucht. Hierbei wurden sicher gebundene mit unsicher-vermeidend gebundenen Kindern verglichen und Assoziationen mit der Bindungsdesorganisation untersucht. Insgesamt nahmen 62 gesunde, erstgeborene Kinder und ihre Eltern an der Erhebung teil. Das Bindungsmuster wurde im Fremde-Situations-Test beurteilt. Kindliche Schlafstörungen wurden durch ein kinder- und jugendpsychiatrisches Elterninterview erfasst. Sicher gebundene Kinder hatten häufiger kombinierte Ein- und Durchschlafstörungen. Die Desorganisation des Kindes stand in keinem Zusammenhang mit Schlafstörungen. Zusätzlich wurde die Rolle der Selbststimulation (Daumenlutschen, Schnuller) betrachtet. Alle Kinder, die im Alter von 30 Monaten eine ausgeprägte Selbststimulation zeigten, waren unsicher gebunden. Es wurde angenommen, dass die unsicher (überwiegend vermeidend) gebundenen Kinder in den abendlichen und nächtlichen Trennungssituationen negativen Affekt und Bindungsverhalten unterdrücken, daher beim (Wieder-)Einschlafen nicht nach den Eltern verlangen."
Fazit dieser Studie sollte sein, dass sog. Schlafstörungen keine Störungen sind, sondern dass es normal ist, dass Kinder in dem Alter nicht alleine (Ein)Schlafen. :o) Leider wurde es im Text nicht "umbenannt", sondern halt eigentlich normales Verhalten weiter als Störung bezeichnet.
LG, Sonne
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