Hallo Frau Dr. Elfrath,
vor ca. einem halben Jahr hatte ich schon mal Ihren Rat gesucht. Damals begann eine ziemlich ausgeprägte Papa-Phase bei unserer 1 1/2 jährigen Tochter. Da sie Papa ja nur morgens kurz sieht und abends vor dem Zubettgehen, hatte ich anfangs durchaus Verständnis dafür, dass sie, wenn er dann da ist, ausschließlich bei ihm sein möchte. Dazu sagen muß ich auch, daß mein Mann sich wirklich rührend mit ihr beschäftigt, toll mit ihr spielt und alles in allem in seiner Vaterrolle richtig aufgeht. Ab und zu gabs mir natürlich einen Stich, wenn sie in seiner Anwesenheit so gar nichts von mir wissen wollte. Irgendwie hatte ich aber immer die Hoffnung, daß dies nur eine Phase ist. Schließlich verbringe ich ja den ganzen Tag mit unserer Kleinen und wir haben ja zusammen auch jede Menge Spaß. Ich habe den ganzen Tag Zeit für sie, sie ist ein absolutes Wunschkind und ich denke schon, daß ich mich auch liebevoll um sie kümmere.
Seit ca. einem Monat ist es nun deutlich schlimmer geworden! Es ist schon so, daß sie mich in seiner Anwesenheit ignoriert - und das beginnt dann schon direkt nach dem Aufstehen. Da will sie gleich schon zu Papa. Wenn ich ihn ablösen möchte, damit er sich fertigmachen kann, um zur Arbeit zu fahren, schubst sie mich weg, rennt zu Papa oder schreit und weint untröstlich, wenn ich sie gegen ihren Willen dann doch zu mir nehme. Abends, wenn Papa nach Hause kommt dasselbe! Als wir am Wochenende auf dem Spielplatz waren und ich mit ihr zur Rutsche wollte, hat sie Papa an die Hand genommen und meine weggeschlagen... Irgendwie weiß ich echt nicht mehr, wie das weitergehen soll. Vorallem weiß ich nicht, wie ich mich ihr gegenüber in diesen Situationen verhalten soll: soll ich das Geschrei ignorieren und sie trotzdem nehmen, obwohl sie zu Papa will, mich entfernen oder einfach trotzdem dabei bleiben???? Ausprobiert habe ich schon alles. ES macht mich einfach unendlich traurig und gibt mir das Gefühl eine schlechte Mutter zu sein.
Gruß, Evi