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Panikattacken bei knapp 3jähriger -- was tun ?

Liebe Frau Dr. Elfrath,
ich brauche mal Ihren Rat. Es geht um meine Kleine (wird Anfang Dezember 3 Jahre alt).
Sie hat seit einiger Zeit ganz schlimme Angst- und Panikattacken und ich weiß einfach nicht, wie ich ihr am besten helfen kann.
Angefangen hat es nach ihrer OP (Magen-OP wg. Reflux, da war sie 14 Monate alt). Wir fanden es mehr als verständlich -- immerhin waren das ne Menge schlimmer Erlebnisse, die sie erstmal verarbeiten mußte. Bei allen Untersuchungen, bei der OP und im KH waren ja schließlich auch erstmal alle nett und haben ihr aber dann eben doch wehgetan. "Damals" beschränkten sich die Angstattacken aber lediglich auf männer -- zuerst nur fremde männer, später dann aber auch bekannte männer. Wenn wir z.B. bei anderen Kindern zum Spielen waren und es kam abends der Papa der Kinder heim (den sie sogar kannte !!) brach N. in Panik aus. Weinte heftig, zitterte am ganzen Körper, vermied jeglichen Blickkontakt und suchte Zuflucht bei mir. Meistens mußten wir dann gehen, weil sie nicht mehr zu beruhigen war. Wenn wir irgendwo unterwegs waren, und es kam ein Mann auf unserer Straßenseite entlang, wollte N. immer schnell auf den Arm. Und auch als ihr Opi zu Besuch kam (der zwar in Frankreich lebt, aber trotzdem alle 2-3 Monate hier vorbeikommt) und sie drauf vorbereitet war und sich sogar auf ihn GEFREUT hat -- völlige PANIK, als er dann hier war. Hysterisches Schreien und Weinen, Zittern, angsterfülltes Klammern an mich (wie ein Äffchen) und vergräbt ihr Gesicht in meiner Schulter/meinem Hals. Mein Schwiegervater war völlig baff ... Ich hab ihm gesagt, daß er es nicht persönlich nehmen soll und uns ein paar Minuten geben soll. Ich hab sie dann nach nebenan mitgenommen; nach ein paar Minuten hatte sie sich beruhigt und konnte dann auch rübergehen zu ihm -- und wie, mit einem Buch in der Hand und den Worten "Opi Dieter, Büchlein angucken !!!"
Nach einer Weile wurde es besser, diese Attacken wurden weniger.
Als sie dann in der Zwergengruppe war, gab es 2 dieser Vorfälle, beides hatte mir die Erzieherin berichtet: einmal kam unser Pfarrer (die Zwergengruppe gehört zum evangelischen Gemeindezentrum) und bat um Mithilfe beim nächsten Krabbelgottesdienst (wo wir übrigens auch schon hundertmal waren), da ist N. auch hysterisch auf den Arm einer Erzieherin geflüchtet. Und dann noch einmal, Monate später, als die Kinder beim Frühstück saßen und im Garten draußen der Hausmeister das Laub zusammenfegte. N. sah ihn durchs Fenster, hat sich erschreckt und rannte zitternd und weinend zu ihrer Erzieherin, vergrub sich in ihrem Hals und ließ sich lange nicht beruhigen. Ich war ja nicht dabei, ich habs mittags dann beim Abholen erzählt bekommen.
Ende Oktober dann auch so eine Szene bei meinen Eltern (N. ist mit der Großen mindestens 1x im Monat am Wochenende dort, es ist also ihr "2. Zuhause"). Meine Mutter hatte 60. Geburtstag, wir standen noch singend im Treppenhaus, als die Stimmung wieder kippte ... N. sah am Ende des Flurs meinen Bruder (ihren Onkel und sogar PATENonkel, den sie absolut LIEBT !) stehen inkl. Frau und bekommt wieder so ne Panikattacke. Klammern, hysterisches Weinen bis zur Schnappatmung, jeglichen Blickkontakt vermeiden und sich in meinen Hals vergraben. Ich bin dann zwar in die Wohnung rein mit ihr, aber auch da erstmal ins Nebenzimmer. Nach ca. 10 Minuten konnten wir ins Wohnzimmer zu den anderen gehen, Blickkontakt war aber immernoch nicht möglich, sie vergrub sich immernoch in mir. Nach weiteren 10 Minuten gings dann; als wäre nie war gewesen. Und abends, als wir im Restaurant waren und noch ca. 10 andere Leute kamen (die sie hauptsächlich NICHT kannte !), war´s KEIN THEMA !!! Dabei hätte ichs in DIESER Situation eher verstanden ... !
Letztes Wochenende, als gute Freunde hierher zu Besuch kamen -- die selbe Szene. Und heute erstmals wohl auch im KiGa.
Mir wurde beim Abholen erzählt, wie es passiert war: N. saß auf dem Schoß ihrer Lieblingserzieherin I. (eine gute Freundin von mir, wir treffen uns auch privat, sie hat die Kinder auch schon gebabysittet etc.), als eine ehemalige Praktikantin hereinkam. I. erblickte sie und ließ einen Freudenquietscher los -- und N. brach in totale Panik aus, weinte, zitterte, klammerte sich an I. und war total aufgelöst. Sie ließ sich ca. 30 Minuten nicht mehr beruhigen. Als mir die Geschichte beim Abholen erzählt wurde, brach N. allein beim NAMEN dieser Praktikantin WIEDER in Tränen aus !
Bisher war ich immer der Meinung, daß es sich sicherlich rgendwann "verwächst". Ich hab ihr in diesen Situationen dann immer die Sicherheit gegeben, die sie brauchte -- hab sie auf den Arm genommen, notfalls kurz die Szenerie verlassen und sie dann vorsichtig wieder rangeführt.
Aber irgendwie hab ich den Eindruck, daß es immer öfter zu diesen "Panikattacken" kommt -- und das macht mir Angst !!
Sorry, daß es so lang geworden ist, aber ich will es so detailliert wie möglich beschreiben, damit Sie es sich besser vorstellen können.
Was meinen Sie, wie soll ich vorgehen ?? Sind "wir" ein Fall für den Kinderpsychologen ? Oder soll ich es erstmal beim KiA ansprechen (wir haben am Donnerstag nachmittag die nächste U-Untersuchung)?
Für einen Ratschlag wäre ich Ihnen sehr dankbar !
Liebe Grüße
Moon
Bisherige Antworten

Panikattacken bei knapp 3jähriger -- was tun ?

HAllo Moon, bei zurückhaltenden Kindern ist ein solches Verhalten in dem LAter gar nicht so selten, viele Kinder leiden jetzt unter Verlustangst hinsichtlich ihrer Bezugspersonen und klammern deshalb noch heftiger. Geben Sie ihr weiterhin die Nähe, die sie fordert. Und sprechen Sie das Thema ruhig beim KIA einmal an
Gruß
Dr. ELfratg
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