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Panikattacken bei 2jähriger -- was ist das + wie gehe ich damit um?

Hallo liebe Frau Dr. Elfrath,
ich habe eine Frage und hoffe, Sie können mir weiterhelfen...
Meine kleine Tochter (ist im Dezember 2 Jahre alt geworden) hat zeitweise regelrechte Panikattacken.
Ganz schlimm ist es Männern gegenüber. Komischerweise unterscheidet sie hier aber nicht zwischen bekannten und fremden Männern. Anfangs dachte ich, es sei ne Art "Fremdelphase", die sich irgendwann wieder legt. Aber das tut es leider nicht; im Gegenteil, es wird immer schlimmer.
Z.B. wenn wir einkaufen sind ... Wenn wir an der Kasse stehen, dann kommt es ja doch vor, daß hinter uns noch Leute anstehen. Wenn ich dann die Waren aufs Kassenband räume (und den Platz zwischen meiner im Wagen sitzenden Tochter und der Person hinter uns "freigebe"), bricht Natalie in Panik aus. Sie weint, schreit "Mama", zerrt an meinem Arm etc. Ich kann kaum den Wagen ausräumen, denn mit heulendem Kleinkind auf dem Arm ist das nicht so leicht ;o/
Aber auch bei "bekannten" Männern -- wenn wir nachmittags bei Freunden zum Spielen sind und der entsprechende Papa kommt von der Arbeit nach Hause. Natalie liegt dann mit dem Gesicht nach unten, zitternd und heulend auf dem Fußboden !!!
Oder aber als mein Schwiegervater letzes Mal hier vorbeikam... Okay, sie sieht ihn nicht gerade jede Woche (da er in Frankreich lebt), aber sie KENNT ihn, denn er ist wenigstens alle 8-10 Wochen mal hier zu Besuch. Beim letzten Besuch war sie auf meinem Arm, klammerte sie sich wie verrückt an mich, weinte herzzerreißend und kroch regelrecht in mich hinein. Mein Schwiegervater war echt irritiert, stammelte immer wieder "Aber ich bin doch Dein OPI !" ...
Ich sagte ihm, er solle es nicht persönlich nehmen und ging mit Natalie nach nebenan. Nach 10 Minuten beruhigte sie sich schlagartig, ging nach nebenan, nahm ihren Opi an der Hand und sagte "Komm Opi Dieter, Büchlein angucken" und alles war okay.
Ich hab unsere Kinderärztin danach gefragt; sie sagte, das es bei sensiblen Kindern manchmal so sei. Es sei eine Mischung aus Interesse und Scheu und würde sich irgendwann von alleine wieder legen.
Aber irgendwie tut es das nicht -- im Gegenteil, es wird immer schlimmer :o((
Heute abend hatten wir dann eine Panikattacke ganz OHNE Männer in der Nähe. Ich hab Natalie ins Bett gebracht, ihr noch eine Geschichte vorgelesen, als im Haus nebenan anscheinend ein Fenster zugeschlagen wurde. Schlagartig hing sie mir am Hals, weinte hysterisch, war kaum noch zu verstehen, stammelte aber immer wieder "Die Tür zugedonnert ...!"
Es dauerte mehr als 20 Minuten (!), bis sie sich wieder beruhigt hatte; sie war bis dahin völlig fertig und auch total naßgeschwitzt.
Wie gehe ich damit um ?? Ich nehm sie natürlich auf den Arm, halte sie lieb und gebe ihr die nötige Sicherheit. Trotzdem irritiert mich das alles sehr ...
Ob das von den Erfahrungen rührt, die sie gesammelt hat? Natalie wurde vor ziemlich genau 1 Jahr operiert (wg. gastroösophagealem Reflux); vorausgegangen ist eine schlimme Zeit der Untersuchungen, dauernd war sie akut heftig krank (allein 8x Lungenentzündung bis sie 1 Jahr alt wurde). Und tendenziell waren es wohl schon mehr Ärzte (also Männer), die sie damals behandelt haben... Und alle waren immer sehr nett -- und haben ihr dann trotzdem Kanülen in den Arm gejagt, ihr wehgetan, den Bauch aufgeschnitten, sie Schläuche schlucken lassen etc.
Ob das so sehr in ihrem Unterbewußtsein gespeichtert ist ???
Aber wie paßt dann der Vorfall heute abend dazu ("Die Tür zugedonnert !") ??
Und: wie gehe ich damit um ?? Denn ich will ihr ja schließlich helfen !
Sorry, daß es so lang geworden ist ... Aber es erschien mir wichtig, alle Aspekte zu beleuchten.
Kennt das jemand auch ?? Wíe soll ich damit umgehen, um ihr zu helfen ??? Denn im täglichen Leben tauchen nunmal immer auch mal Männer auf, das läßt sich nunmal nicht vermeiden ...
Haben Sie einen Tipp für mich ? Woher kommt dieses Verhalten und wie gehe ich damit um ???
Danke vorab und liebe Grüße
Moon
Bisherige Antworten

Noch was ...

Eine Bekannte riet mir, diesbezüglich einen Kinderpsychologen aufzusuchen.
Was meinen SIE dazu ??
Danke + liebe Grüße,
Moon

Noch was ...

HAllo Moon, sicherlich spielen die Erfahrungen bezüglich der OP bei ihrem Kind mit eine Rolle, hinzu kommt wahrscheinlich erschwerend, dass Kinder in diesem ALter oft eine heftige Phase großer VErlustangst hinsichtlich ihrer BEzugspersonen durchleben, in sie viel massiver klammern als bisher. Sie können ihr nur die Nähe und Geborgenheit geben die sie vehement fordert, dann legt sich das normalerweise auch mit der Zeit wieder. Einen Kinderpsychologen brauchen SIe wahrscheinlich nur, wenn auch für Sie der LEidensdruck massiv hoch ist
Gruß
Dr. ELfrath

Danke

Liebe Frau Dr. Elfrath,
haben Sie vielen Dank für die schnelle und nette Antwort!
Dann ist das, was wir mit Natalie gerade erleben, also gar nicht soooooo "unnormal" in diesem Alter -- schon allein das beruhigt mich.
WIR leiden da nicht großartig drunter; mir tut vor allem meine kleine Maus leid.
Aber dann machen wir´s ja eigentlich schon richtig -- denn wenn solche "Anfälle" auftreten, laß ich alles andere stehen und liegen und geb ihr die Nähe und Geborgenheit, die sie braucht.
Nochmals DANKE und ein schönes Wochenende
wünscht
Moon
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