Suchen Menü

Kann-Kind: Schule ja oder nein?

Hallo liebe Experten,
mein Sohn ist im September 04 geboren und damit ein Kann-Kind. Nun machen wir uns die Entscheidung nicht leicht. Kiga ist leider keine große Hilfe.
Jedes europäische Land schult die Kinder ab 5 Jahre ein (soll ja hier auch so werden), muss meins dann bis volle 7 im Kiga versauern? Und die schönen Lernfenster schließen sich unbemerkt?
Oder überfordere ich ein Kind, dass dann immer das jüngste, langsamste ist?
Mein Sohn ist sehr sozial, kann sich gut konzentrieren, wird bestimmt kein Überflieger, kommt aber schulisch bestimmt klar. ABER, er ist viel zu leise und lieb, läßt sich alles gefallen und kann sich gegen 7jährige Rabauken nicht durchsetzen. Wenn ich ihn mit den 7jährigen zusammen sehe, kann ich mir Schule so gar nicht vorstellen. Aber er ist so interessiert an Zahlen und Buchstaben, kann schon so viel....aber ich will ja nicht, dass er Angst in der Schule hat. Mit 7 wäre ER dann der größte und stärkste, das wäre für sein Selbstbewußtsein super....Aber dann oft zwei Jahre älter als die anderen???? Natürlich können Sie mir keine definitiven Rat geben, aber gibt es da Erfahrungswerte? Danke und liebe Grüße von B.
Bisherige Antworten

Kleiner Fehler: er ist Jahrgang 2001! Sorry!

Kleiner Fehler: er ist Jahrgang 2001! Sorry!

HAllo Bourdon, einen definitiven Rat kann man Ihnen hier natürlich nicht geben, da ich Ihr Kind nicht kenne, generell ist es oft bei Jungen ratsamer, sie im Zweifelsfall noch ein JAhr daheim zu lassen (aber auch das kann nicht pauschal gesagt werden). Sie können Ihr Kind jedoch auch an den meisten Gesundheits- und Jugendämtern oder in sozialmedizinischen Zentren auf seine Schulfähigkeit ganz individuell pürfen lassen, oft bringt das die Entscheidungsfindung deutlich voran
Gruß
Dr. ELfrath

Kann-Kind: Schule ja oder nein?

Hallo,
in Bayern wäre er dieses Jahr schon ein Kann-Kind mehr, sondern ein Soll-Kind, das mal zuerst.
Mein Sohn ist im September 1994 geboren. Als ich ihn 2000 eingeschult habe, war er ein Kann-Kind (Stichtag war 30.06.) musste einen Test machen. Er hatte/hat in der Schule definitiv keine Probleme und ich habe es auch nie bereut, ihn vorzeitig eingeschult zu haben. Er geht jetzt in die 7. Klasse Gymnasium.
Wenn Katharina 2009 im September 6J alt wird, werden auch schon Kinder eingeschult, die bis 31.12. geboren sind, vielleicht auch noch jüngere Kindern. Also mache ich mir da auch keine Sorgen.
In Frankreich gehen die Kinder mit 4J schon in eine Vorschule, lernen lesen, schreiben und rechnen. Ich weiß also eigentlich nicht, warum es falsch sein sollte einen 6-jährigen einzuschulen.
LG Lili m. Katharina *24.09.03

Kann-Kind: Schule ja oder nein?

Ganz genau! Das französische System kenne ich gut, da sind aber auch gleich alt und außerdem sind die Systeme auch an die Bedürfnisse der Kinder angepaßt. Hier in Deutschland wird streckenweise immer noch die Pädagogik von "anno pief" angewendet. Außerdem sind die Kinder immer "verwahrloster", also im Sinne von "Kümmern". Hier in unserem Dörfchen sowieso. Ich habe keine Angst, dass er es schulisch nicht schaffen könnte, sondern dass er neben den Rabauken, die eigenes TV haben, Gewaltfilme mit den Eltern schauen, allein vor der Glotze essen und null soziales Verhalten haben einfach untergeht....Aber vielleicht übertreibe ich?
Ich bin für frühes Einschulen, eigentlich....ach, ich weiß nicht.....
DAnke und liebe Grüße
B.

Kann-Kind: Schule ja oder nein?

Hallo B,
doch einen definitiven Rat kann ich Dir geben:
bist Du im Zwiefel, dann suche Dir guten Rat. Es gibt über Schulamt oder Jugendamt (beide bieten das an) die Möglichkeit Dein Kind individuell zu testen. Das geht spielerisch, die Kinder haben viel Spaß dabei. Am Ende steht ein Gespräch mit Euch über die Stärken und die Schwächen und eine Empfehlung.
Die Freundin meiner Tochter hat so einen TEst gemacht. Getestet hat ein älterer Herr, pens. Lehrer und echter Pädagoge! Die Frage war ob das Mädchen mit gerade mal 5 an Ostern (als getestet wurde) sich noch lange im Kindergarten langweilen muss. Heraus kam die Empfehlung, sie gleich einzuschulen, gar nicht erst bis Herbst warten, weil sie einfach so weit ist. Sie ist jetzt also in der dritten Klasse, hat die erste auch in 3 Monaten nur gemacht und sie ist weder sozial noch intellektuell benachteiligt. Aber das ist ein Fall. Wichtig ist mir: der Rat war sachlich kompetent und richtig für dieses Kind. In diesem Fall war der Kindergarten auch keine Hilfe für die Eltern.
In einem anderen Fall hiess es im Kindergarten: verhaltensauffällig, nicht normal, Sonderschulkind, die Eltern sollten an eine Förderschule denken. Der Test übers Schulamt ergab einen hohen IQ, deutlich über dem Durchschnitt und eine Rüge an die Erzieher des Kindergartens, die das unnormale Kind gemobbt hatten. Die Empfehlung des Schulamtes war auch hier - zwei Jahre später betrachtet richtig.
Also sucht Euch echt kompetenten Rat für Euren Einzelfall. Der Tester muss sich wirklich lange genug mit Eurem Kind auseinader setzen, und das Kind muss zu einer guten Tageszeit getestet werden. Also keinen Termin um 18 Uhr geben lassen, das kommt auch vor!
Fragt nach dem Hintergrund des Testenden, die Qualifikation und die Erfahrung, und holt Euch notfalls auch eine weitere Meinung. Fragt doch auch mal in KiGa (evtl in anderen Einrichtungen über Freunde) oder Schule wer das kompetent macht - das kann sich von Ort zu Ort unterscheiden.
Ich finde zu spätes Einschulen an sich reifer Kinder auch nicht hilfreich. Aber es ist eben am besten am Einzelfall entschieden.
LG Alke

Kann-Kind: Schule ja oder nein?

Genau so einen Rat brauche ich. Jugendamt! Wußte ich gar nicht, dass die so etwas anbieten. Ende der Woche haben wir auch ein Gespräch im Kiga. Aber da sind nur völlig frustrierte, ältliche Frau Rottenmeiers, so dass ich nicht glaube, dass die MEIN Kind kennen. Danke für Deinen Tipp, werde mich gleich mal schlau machen!!!
Danke und Gruß
B.
P.S. Der Sohn meiner Freundin wurde gerade auch von einem Kiga als wahrnehmungsgestört eingestuft. Sie war völlig in Panik. Und was kam raus? NIX! Völlig normales Kind. Das zu Fachpersonal.....

Kann-Kind: Schule ja oder nein?

Hi,
frag auch sonst bei der Stadt/Gemeinde wer da weiter helfen kann. Es muss jemanden geben, der zuständig ist.
Das mit dem Fachpersonal im Kiga ist immer so eine Sache. Solange in Kindergärten noch allzu oft die Regel herrscht: Eltern bleiben draussen oder kommen nur bis zur Garderobe, solange wird vieles im Dunkeln bleiben, solange werden wir vieles nicht mitbekommen.
Erst wenn die KiTas die Türen oder Fenster offen lassen, das Personal sich auf die Arbeit gucken lassen muss, wie die meisten anderen Menschen auch, dann wird es sowas wie eine Qualitätskontrolle geben.
Das ist nicht mal so sehr die Schuld einzelner Fachkräfte, das sind verkrustete Strukturen, bei einem schlecht bezahlten Berufsbild. Leidtragend sind die Menschen, die uns am wichtigsten sind.
LG Alke

Kann-Kind: Schule ja oder nein?

Mach ich.
Ja, das liebe Fachpesonal. Ich verstehe das alles nicht. Dass man so unglaublich frustiert in seinem Job ist.
Durch einen Umzug kenne ich eben auch einen anderen Kindergartenalltag. Wir waren vorher in einem Montessorie-Kiga und das war einfach ein Traum. Da trifft man auch allerdings eben auch NUR Eltern, die sich totale Gedanken um ihre Kinder machen.
Jetzt sind wir im einzigen Dorfkindergarten und ich verstehe natürlich auch, dass es frustriert, wenn es so viele Eltern gibt, die sich absolut nicht um ihre Kinder kümmern und diese vom Fernseher erziehen lassen.
Schlimm ist, dass die Köpfe verkrustet sind. Dass es keine Linie gibt. Und dass diese Erzieher dann auch noch genervt sind, wenn sie auf Eltern treffen, die sie fordern.
Ach, ich könnte den ganzen Tag über nichts anderes reden ;-)
Liebe Grüße
B.
Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen