Julia 8 Monate - Perzentilenknick und Trinken
ich mache mir zur Zeit große Sorgen über die Gewichtszunahme und Essens- und Trinkvorlieben meiner 8 Monate alten Tochter Julia. Wir haben vor 8 Wochen mit Beikost gestartet was sie auch recht gut angenommen hat. Da mir leider die Muttermilch start zurückgegangen ist und sie keinerlei Fläschen und Schnuller nimmt, habe ich mittlerweile Kopfzerbrechen über folgende Situation:
Julias Ess- und Trinkverhalten (ungefähr):
5 Uhr stillen, 8 Uhr aufwachen
9 Uhr Obst und Getreidebrei (Birne, Hirse, Wasser, Rapsöl) ca. 100ml
11:30 Versuch von Gemüse/Kartoffel/Fleisch Brei - zu müde - stillen - schlafen
3 bis 4 kleine Löffeln mehr geht nicht
15:00 Fortsetzung von GKF-Brei - ca. 100ml - dann mag sie nicht mehr - prustet - schlägt mit der Hand den Löffel weg etc.
19:00 Julia ist hundemüde wird gestillt und geht schlafen
24:00 stillen
Sie trinkt keinen Tee, Wasser, Milch in der Flasche -> nur Brust MuMi (Menge =?)
Ich habe es mit Avent, MaM Fläschen und Trinklernbecher versucht. Brusternährungsset habe ich ebenfalls probiert, MuMi appumpen und per Flasche geben ... mag sie auch nicht. Die Hebamme hat mir ein Rezept für Stillkugeln und das Weleda Stillöl empfohlen.
Wie bringe ich sie dazu zusätzlich Milch aus der Flasche zu trinken und die Beikost einzufuttern? Ich biete ihr oft ein Pre-Aptamil Fläschen nach dem Stillen an - ohne Erfolg. Vom Löffel lutscht sie den Brei rein, bzw. saugt daran. So richtig den Mund aufmachen tut sie nicht ...
Julias Daten - sonst ist sie ruhig, lustig, robbt und spielt und hat 2 Zähne:
Geburtsgewicht: 2,890kg (Perzentile 25) 51cm
1. Monat: 3,8kg und 54cm (P50)
2. Monat: 4,8kg und 59cm (P50-75)
3. Monat: 5,5kg und 62cm (P50-75)
4. Monat: 5,9kg und 65cm (P50-75)
5. Monat: 6,3kg und 67cm (P50)
6. Monat: 6,7kg und 69cm (P50-25)
7. Monat: 7,0kg und 70cm (P25)
8. Monat: 7,2kg und 71cm (P25-10)
Mein Kinderarzt hat mir empfohlen die MuMi abzupumpen und per Avent Fl. zu füttern. Meine Homöopathin hat mir Ricinus D4 globuli verschrieben.
Ich bitte um Hilfe - falls ich hier nicht ganz richtig bin werde ich meine Anfrage auch an die Hebamme schicken.
Vielen Dank!
Julia 8 Monate - Perzentilenknick und Trinken
GRUß
Dr. ELfrath
Julia 8 Monate - Perzentilenknick und Trinken
Wie der Name schon sagt, ist Beikost einfach nur "zusätzliche Kost". Das heisst, bis zum abgeschlossenen 6. Monat sollte ausschliesslich gestillt werden und erst ab dann (oder auch später, wenn das Baby noch nicht dazu bereit ist) wird ganz langsam die feste Nahrung eingeführt wobei nicht mehr als 1 neues Nahrungsmittel alle 5-6 Tage eingeführt werden sollte, auch je nach dem, wie das Baby sie annimmt. Bis zum 1. Geburtstag soll zuerst gestillt, danach Beikost angeboten werden. Das heisst jetzt nicht, dass Du nach Plan morgens, mittags, abends stillst und danach Essen anbietest. Still einfach voll weiter und biete nach und nach Essen an. Das wichtigste ist aber bis zum abgeschlossenen 1. Lebensjahr die Muttermilch. (auch da kommt es ganz auf das Baby an, viele haben dann auch noch kein besonderes Interesse am "richtigen" Essen)
Natürlich ist die Mumi bei Dir wohl etwas zurückgegangen, aber es ist gar kein Problem, die Menge wieder zu steigern. Und das macht einfach Dein Baby, leg es einfach wieder öfter an, nach ein paar Tagen klappt das.
Dass Dein Kind aus der Kurve gekippt ist, ist völlig logisch. Es isst noch nicht soviel Beikost, dass es genauso gut zunimmt wie mit Mumi. Und gleichzeitig wird es weniger gestillt, von daher isst es einfach nicht genug. Aber es möchte eben nicht essen, sondern weiterhin gestillt werden. Wenn also kein Grund zum vorzeitigen Abstillen besteht, still einfach voll weiter und biete zusätzliche Nahrung an. Dein Baby wird sich schon nehmen, was es braucht.
Du bestimmst, was es gibt. Das Baby bestimmt, wieviel es davon möchte. Und stillen nach Bedarf (nicht Dein Bedarf, sondern der Deines Kindes ;o)
Leider gibt es noch zuviele Kinderärzte, Frauenärzte, etc. die nicht korrekt über das stillen informiert sind und demnach keine guten Ratschläge erteilen...
Zum Schluss noch was, damit Du siehst, dass Du nicht die einzige bist mit einem Stillfreakbaby: Meine erste Tochter begann erst so mit 1,5 Jahren nennenswerte Mengen zu essen. Sie wurde bis 2 Jahre gestillt. Mein Kleiner (jetzt 13 Monate), isst erst seit dem 9. Monat "richtig". Das heisst, er stillt wie ein Weltmeister, geniesst aber das Essen vom Familientisch. Beide meiner Kinder haben die Breiphase quasi übersprungen und dann richtig mitgegessen, so mit einem Jahr. Mengenmässig wirklich wenig, aber sehr vielfältig. Kein Eisenmangel oder sonstiges. Beide sind eher lang und schlank, aber kräftig gebaut. Und den ganzen Tag lang quietschfidel.
Mach Dir keinen Kopf über die Beikost, Dein Baby wird schon essen wenn es Lust dazu hat und bereit ist. Stille weiterhin soviel wie es möchte, denn mengenmässig hat Deine Mumi viel mehr Nährstoffe, Fett, Eiweiss, etc. als z.Bsp. Gemüsebrei, Fruchtbrei oder sonstiger Brei. Wenn Du zuerst Brei fütterst und erst danach stillst, ist das quasi so, als würdest Du zuerst den Nachtisch essen und danach das Hauptgericht.
Sorry fürs Zutexten, aber ich kann mich einfach nicht kurz halten *grins*. Wenn Du noch Fragen hast, her damit ;o)
LG Manuela.
Nochwas vergessen.....
Wenn die Beikostmenge allmählich mehr wird, dann wird Dein Baby von selbst mehr Interesse am Wasser zeigen. Das kommt schon.
Hauptsache, die Windeln sind regelmässig nass und Dein Kind ist gesund. Ein Baby das Durst hat, trinkt Wasser egal wie, wenn es das angeboten bekommt. Ansonsten wird es nur damit spielen oder gar nichts davon wissen möchten.
Noch was, Du sagst, Dein Baby ist müde, will nicht essen, dann wird es gestillt und schläft. Wie wäre es denn, wenn Du die Beikost nach dem schlafen anbietest? Dann ist es wenigstens nicht so müde und hat eventuell mehr interesse daran.... Die Esszeiten pendeln sich sowieso nach und nach ein, das ist am Anfang noch nicht sooooo wichtig.
Nochwas vergessen.....
vielen Dank für Deine ausführlichen, einfühlsamen und aufmunternden Zeilen. Ich sehe das anscheinend wirklich zu sehr nach Schema und werde versuchen das ein wenig lockerer mit der Beikost anzugehen. Hatte halt Kopfzerbrechen weil sie so gar kein Fläschen mag (falls die MuMi wirklich knapp werden sollte)
damit sie genug bekommt.
Ja Julia ist gesund (abgesehen von einer kleinen Schnupfnase) und munter (beginnt gerade zu robben und sucht mich des öfteren in der Küche ;-)).
LG Mo
Nochwas vergessen.....
Ich hab da einen Buchtipp, hast Du vielleicht schon mal gehört.... Das Buch heisst "Mein Kind will nicht essen" und ist geschrieben von einem spanischen Kinderarzt (ich wohne in Spanien, und hier ist der Mann sehr bekannt) namens Carlos Gonzalez. Da geht es generell um "Essprobleme" der Kinder, schon ab dem Säuglingsalter, und wie Eltern damit umgehen sollten. Ist sehr schön zu lesen und nimmt definitiv die Spannung aus dem Thema Essen.
Ansonsten muss ich Dich beruhigen, die Milch wird nicht einfach knapp. Sofern Du Dein Baby nach ihrem Bedarf stillst, hast Du genau so viel, wie sie braucht. Wenn sie wächst und mehr braucht, wird sie Dir das zeigen in dem sie öfter stillen will. Das pendelt sich immer wieder ein, aber es muss eben voll nach des Baby's Bedarf sein. Während sie noch so 5 mal stillt braucht sie auch keine andere Milch als Deine. Wenn ausserdem keine Allergie auf Kuhmilcheiweiss besteht, dann kannst Du so mit 1 Jahr auch normale Kuhmilch anbieten, ist aber auch kein Muss, sofern sie dann noch genug stillt.
Und es geht übrigens im 1. Jahr auch nicht um das Ersetzen der Stillmahlzeiten, sondern eher um die Ergänzung der Stillmahlzeiten mit Beikost. Verstehst Du den Unterschied? In Deiner Milch ist alles drin, muss nur eventuell ergänzt werden (wegen Eisen, Zink z.Bsp.). Daher der GOB und der Fleischbrei. Und wenn es nur 2-3 Teelöffelchen, das ist völlig ok, sofern sie ausreichend stillt. Dann kommt sie auch wieder in ihre Kurve rein, obwohl das auch nicht soooo wichtig ist, sofern es ihr gut geht und sie gesund und munter ist.
Mein Bub ist 13 Monate und stillt ca. 8-12 mal am Tag. Dazu kostet er immer von unserem Essen. Mal mehr, mal weniger. Im Schnitt sind das so 8-10 Teelöffel, also auch nicht die Welt.
Klar werden Dir manche Leute sagen, wenn das Baby so viel gestillt wird, dann wird es nie was "ordentliches" essen. Aber das beste für Dein Baby ist und bleibt immernoch die Muttermilch, zusätzlich dann die Beikost. Und halte Dich an das, was Dein Baby von Dir möchte. Kein Essenszwang bitte oder sowas, wenn es keinen Brei möchte oder nur mal 1-2 Löffelchen, ist gut. Sie weiss schon was sie da tut. Und Kinder essen generell viel weniger als uns Müttern recht ist ;o)
Lg Manuela.
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