Liebe Frau Dr. Elfrath,
unser Sohn Noah ist neun Jahre alt und in der dritten Klasse. Er hatte bislang eine sehr strenge Lehrerin, die auch schon mal so unorthodoxe Methoden anwandte, dass wir uns jetzt dazu entschlossen haben, Noah auf einer anderen Schule anzmelden. Die neue Schule liegt direkt neben der alten Schule, sodass er mit seiner Schwester (6) weiterhin den Schulweg gehen kann.
Noahs Noten wurden in letzter Zeit immer schlechter. Schrieb er in den ersten beiden Klassen immer einsen und zweien, so ging es kontinuierlich Richtung zwei und drei und mittlerweile sind es dreien und vieren.
Seine Rechtschreibung schwankt sehr, sodass ich jetzt jeden Tag mit ihm Übungsdiktate schreibe. Danach bilde ich selber noch Sätze mit den Wörtern, die er immer wieder mal falsch schreibt. Zum Beispiel ff. Wörter: Wieder-wider, soll-sol, willst-wielst, übernachten-Übernachten etc. Heute hat er bei meinen freien Sätzen wieder das Wort "wieder" falsch geschrieben. Er musste es korrigieren, d.h. 1. er muss mir sagen, was falsch ist, 2. ich schreibe es vor und er muss es zwei Zeilen lang wiederholen. Während der Wiederholung schrieb er das Wort 3x richtig und beim vierten Mal wieder falsch!!!! Die Stimmung beim Lernen ist entspannt, ich bleibe ruhig und versuche ihm mit diesen Wiederholungen die Wörter einfach nur einzuprägen. Dann schreibt er am Anfang des Textes den Namen Laura richtig um es mittendrin falsch zu schreiben- Laurer. Ich fragen ihn, warum er Laurer schreibt. "Na, weil man da ein "-er" am Ende hört." Am Anfang hat er es aber richtig geschrieben. Dann sollte er den Satz "Morgen fängt die Schule wieder an" schreiben. Ich frage ihn von welchem Wort sich das Wort fängt.... an ableitet. Er sagt von fangen... ok. Er schreibt aber "Morgen fengt die Schule wider an."
Was soll ich davon halten? Die Wörter habe ich schon mehrfach mit ihm wiederholt. Frage ihn auch am Tag des öfteren "buchstabiere mir mal..." Dann macht er es richtig. Beim Schreiben wieder nicht, oder manchmal doch und dann wieder nicht. Ich habe ihn schon auf ADS testen lassen. Die Psychologen wollten ihn dann auf Hochbegabung testen, weil Noah sehr viel Interesse an vielen historischen und wissenschaftlichen Dingen hat. Er kann sich verbal unglaublich gut ausdrücken, was natürlich zu dem Schluss führen könnte, er wäre hochbegabt. Sein IQ in dem Test betrug 120. Also, im oberen Normbereich, aber nicht hochbegabt.
Ups, jetzt ist es doch etwas länger geworden. Was würden Sie raten? Wie sieht es für sie aus, was ich hier schreibe?
Vielen Dank!!!!!!!!!!!!! :ROSE: