Ruhe bewahren und das Ganze nicht persönlich nehmen.
In solche Situationen kommt man schnell - Mama drängelt, Kind
verweigert sich, Mama drängelt noch mehr, Kind wird noch
widerspenstiger, Situation wird von Anfang an und grundsätzlich ein
Drama.
Irgendwie muss er wieder das Gefühl bekommen, selbst bzw. mit
bestimmen zu können und ernst genommen zu werden. Eine Möglichkeit
wäre, dann einfach nicht zu gehen (wenn gerade keine wichtigen
Termine anliegen), ihn also ernst zu nehmen, wenn er nicht will. Wenn er
merkt (und ausgiebig ausgetestet hat), dass du ihn ernst nimmst und zu
nichts zwingst, kann er sich anziehen (lassen), ohne sein Gesicht zu
verlieren. Humor kann die Situation auch sehr entspannen. Vielleicht fällt
dir da etwas passendes ein, du kennst ja eure Gesamtsotuation am
besten. ;o)
Wichtig ist auch, dass du dir sicher bist, in dem was du möchtest, dass
du dich von deinem Sohn nicht aus der Bahn werfen lässt. Dass du deine
Grenzen absteckst, ohne aber dabei Bedürfnisse und Fähigkeiten deines
Sohnes aus den Augen zu verlieren.
Druck erzeugt meist Gegendruck. Um den Gegendruck (also die
Verweigerungshaltung deines Sohnes) "abzubauen", musst du deinen
Druck wegnehmen. Kann ein langwieriger Prozess sein, kann aber auch
recht schnell gehen. Letztlich ist es aber sehr viel einfacher, auf Respekt
und Kooperation zu setzen, als auf Druck und Zwang (damit stößt man
nämlich immer wieder auf solche Probleme).
Wenn du ein Buch dazu lesen magst: "Das kompetente Kind" von Jesper
Juul.
LG, Sonne

Hallo Sonne,
erstmals vielen Dank für Deine Antwort. Er geht seit letzten Dienstag in den Kindergarten. Es ist mir daher schon wichtig, dass er da auch hingeht. Also kann ich die "Situation" morgens nicht entschärfen, weil da muss er halt hin. Weiter weint er im Moment wenn er dort bleiben muss (wenn ich weg bin ist es dann ok), aber deswegen kann ich das morgens halt nicht durchgehen lassen. Wenn es mittags oder so darum geht, dass wir weg gehen, lasse ich ihn manchmal bzw. sage dann wir gehen halt alleine.
Melde mich gleich nochmal .
babe

Wenn es sein muss, mach es "kurz und schmerzlos" ;o) - ohne
ungduldig, sauer oder unfair zu werden, sei nicht nachtragend und
"erwarte" nicht, dass er sich wehrt. Sein Protest ist ja gerechtfertigt,
schließlich wird er zu etwas "gezwungen", was er nicht möchte. Uns
Erwachsenen würde es nicht anders gehen. Und in seinem Alter macht es
keinen Unterschied, ob etwas unbedingt sein muss oder nicht. Das
versteht er einfach noch nicht, Einsicht und Selbstbeherrschung sind
auch noch nicht sonderlich ausgeprägt.
Wir haben derzeit das "Problem" bei Medikamenten, die nimmt meine
nämlich nicht freiwillig. :o) Also muss ich sie "jagen", festhalten und ihr
den Hustensaft mit einer Spritze in den Mund befördern. Das findet sie
total doof und sie beschwert sich dementsprechend, manchmal "wehrt"
sie sich aber auch nur noch "pro forma" :o). Aber: Sie bleibt dann auf
meinem Schoß, lässt sich noch kurz trösten und ist dann, als wäre nichts
geschehen (ich auch). Also, wenn man seinem Kind seinen Willen
aufzwingen muss (das aber auch nur tut, wenn es wirklich notwendig
ist!!!), geht das auch ohne "Folge-Stress" (und gibt sich dann irgendwann
von selbst, wenn die Kinder älter werden).
Wenn du das Buch (s.o.) lesen magst, da findest du sicher noch mehr
Anregungen (keine konkreten Anweisungen, es gibt keine Patentrezepte,
nur "Basiswissen", dass man dann auf seine Situation anwenden kann).
LG, Sonne

Hallo Sonne, ich nochmal. Also das Buch werde ich mir sicher besorgen. Im Prinzip ist er ein ganz lieber. Nur eben diese "Phase" brrrrrrrrr. Werde versuchen, das ganze etwas locherer anzugehen. Nochmals vielen lieben Dank.
gruß babe