Hallo,
meine Jungs haben einen ähnlichen Altersabstand. Der Große ist 3J4M, der Kleine 13M. Bis vor kurzem war es sehr schwierig, jetzt ist es nur noch normal schwierig ;-). Was ich festgestellt habe:
- der Große braucht regelmäßig Zeit mit Mama/Papa alleine. Wenn er die bekommt, hat er viel mehr Lust, mit dem Kleinen zu spielen
- der Große hat vor dem Kleinen oft Angst (der ist etwas rabiater, haut überall drauf, wie das so Minis halt machen; beißt auch manchmal - alles Dinge, die der Große so schon längst nicht mehr macht. Und auf "Lass das" reagiert der Kleine nur bedingt - der Große hat also wenig Möglichkeiten, sich zu wehren). Wenn der Kleine sicher im Hochstuhl sitzt, geht der Große viel entspannter mit ihm um, als wenn der Kleine durch die Wohnung fegt. Wir haben darauf reagiert, indem wir im Kinderzimmer aus Laufstall, Bauklötzekiste und einem Regal einen Zaun gebaut haben. Dahinter ist das Reich des Großen, da kommt der Kleine nicht ran, und der Große darf alles, was ihm gehört, dort sichern.
- der Große hat lange gedacht, ich wäre mit dem Kleinen zu Hause, während er im Kindergarten ist. Das erste Mal, dass die Zwei so richtig miteinander gespielt haben, war, nachdem ich mal den Großen wegen einer Riesenbeule früher abgeholt habe und er gesehen hat, dass ich direkt von der Arbeit komme und der Kleine noch bei der Tagesmutter ist. Danach fragt er auch ganz häufig.
- die beiden streiten viel, viel weniger, wenn ich ihre Streitereien ignoriere (solange nicht mit Bauklötzen geworfen wird, geht das)
Mein Fazit: wie die zwei sich vertragen, hängt ganz stark daran, ob der Große sich zurückgesetzt fühlt oder nicht; also lieber den Großen etwas mehr verwöhnen und bevorzugen, da profitiert der Kleine dann auch davon. Ganz viel von dem Krach hat gar nichts mit ihrem Verhältnis untereinander zu tun, sondern damit, dass sie versuchen, die Elternaufmerksamkeit zu kapern.
Ablenkungsmanöver bei Tadel finde ich übrigens normal; es ist den Knirpsen unangenehm, sie haben aber noch keine Strategie, zu reagieren, und versuchen dann eben aus der Situation zu flüchten.
Was mir immer wieder hilft: der Gedanke, dass die beiden noch 70-80 Jahre lang Geschwister sind; da muss es nicht schon in den ersten Jahren prima klappen.
LG Iris

ich kann mich da Iris nur anschliesen:
Je mehr man sich um den Grossen kümmert je besser läufts mit den beiden...
Mein Sohn ist 3.5J und meine Tochter bald 11 Monate. Valerio hatte die ersten Monate wirklich schwer und hat die Kleine gehauen, gebissen, Haare vom Kopf gerissen etc.
Heute ist es bis auf wenige "Ausnahmezustände" so, dass die beiden kaum voneinander zu trennen sind und sich gegenseitig kaum in Ruhe lassen und sehr viel miteinander lachen und "spielen" (hauptsächlich verstecken ;-) Manchmal zieht sich Valerio in sein Zimmer zurück und spielt dort - "gesichert" vor den Zugriffen von Julia mit einem Türgitter - mit seiner Eisenbahn oder Lego.
Wir haben verschiedene "Strategien" ausprobiert - und nur etwas hat geholfen: schenk dem Grossen soviel ungeteilte Aufmerksamkeit wie nur möglich; zeig ihm sooft als möglich wie sehr du ihn liebst....
Zeige Verständnis, akzeptiere und lasse seine Gefühle zu - 3 jährige sind nur bedingt fähig, ihre "Gefühle" zu kontrollieren. Ich schreite sowenig wie möglich ein - toleriere aber keine "handgreiflichen" Gefühlsausbrüche... versuche ihm dann zu zeigen, wie er seine Wut/Ärger anders "besiegen" kann (was aber nicht immer gelingt... ;-)
glg
Simiona