Liebe Frau Dr. Elfrath,
ich brauche Ihren Rat. Seit 3 Wochen habe ich eine kleine Tochter. Ihr Bruder ist eindreiviertel Jahre. Schon vor ihrer Geburt hat er angefangen zu trotzen, zu hauen usw., also hat es nicht nur mit dem Mädchen zu tun. Trotzdem - die Situation ist für mich unmöglich und total verfahren. Ich möchte sie Ihnen schildern:
Heute nachmittag, nach dem Schlaf, hab ich mit meinem Sohn gespielt. Herrliche Ruhe, eine gute Stimmung.
Dann ist seine Schwester wach geworden und hat geschrien, sie hatte Hunger. Ab dem Moment war es vorbei.
Ihr Bruder ist wieder mal zu ihr, hat die Hau-Bewegung gemacht in ihre Richtung, das Gesicht verzogen, ihr Weinen nachgemacht und war genervt.
Dann fing mein Sohn an, nach Milch zu plärren. Nachdem er kaum was zu Mittag gegessen hatte, hab ich ihm was in die Flasche gegeben. Dann war die Milch bei ihm leer - und großes Geweine. Es war eine Mischung aus Wut, weil die Milch leer war und irgendwo ein Schreien, dass ich auf ihn reagieren solle. Er hat nochmal Milch bekommen - aber die war ja auch irgendwann leer. Den angebotenen Tee wollte er nicht.
Er hat sich so eingeheult in seiner Schaukel (ich konnt ja nur schwer weg) - hat dann "weg!" geschrien usw. Dann hat er nach "Mama!!!!" geschrien - und ich kann da beim besten Willen nicht cool bleiben. Mich nimmt das total mit, ich könnt mitheulen. Hab ich auch getan. Ist natürlich nicht die Lösung, Kinder wollen keine Eltern, die mitheulen, sondern welche, die ihnen Halt geben. Ich kann aber auch nicht aus meiner Haut raus.
Schließlich, als ich auf ihn zugehen wollte und in den Arm nehmen, hat er sich dann in sein Eck verzogen, hat geweint.
Kurzum: Friede, sobald das Baby schläft, aber Eifersucht pur, wenn sie wach ist. Ich weiß wirklich nimmer, was ich tun soll im Moment! Die Kleine hat ja auch das Recht auf ihr Dasein und auf das Trinken und auf ihre Mama, auf mich.
Haben Sie einen Rat?
Danke,
Heidi