Sehr geehrte Frau Dr. Elfrath!
Mein Sohn wird im Oktober 3 Jahre und ist sehr ruhig, sensibel und sehr ängstlich. Dass er im Wesen ruhiger ist, muss ja nicht schlecht sein und kann man auch wohl nicht ändern. Aber seine Ängstlichkeit würden wir ihm gerne nehmen, wenn wir könnten. Ab und zu spielt er mit einem Kind aus der Nachbarschaft aber auch nur, wenn ich dabei bin und dann spielt er auch nur kurz und kommt dann wieder zu mir und möchte bei mir sitzen. Es dauert Ewigkeiten bis er "warm" geworden ist.
Wir gehen auch einmal in der Woche zu einem Bastel- und Spielnachmittag für Kinder im Alter von 1 - 3 Jahren. Andere Kinder gehen spielen ohne groß auf ihre Mütter zu achten. Mein Sohn klammert sich schon beim Betreten des Raumes an mich und möchte am liebsten auf meinem Schoss sitzen. Spielen geht er auch nur, wenn ich ihm gut zurede - und das auch nur wieder kurz. Oder er steht einfach nur bei den anderen Kindern und traut sich nicht dazwischen. Stößt ihn ein anderes Kind an, fängt er sofort an zu weinen.
Seine Ängstlichkeit bezieht sich allerdings nicht nur auf Kinder, sondern auf alles was für ihn neu ist. Es hat z. B. Ewigkeiten gedauert, bis er endlich Bobbycar gefahren ist. Wir üben schon seit einem halben Jahr mit ihm das Laufrad fahren. Er fährt, aber sehr vorsichtig und ohne Schwung. Wird es ihm zu wackelig, will er sofort aufgeben. Wie wird das wohl beim Fahrradfahren? Wir zwingen ihn wirklich zu nichts, versuchen nur ihn mit gutem Zureden zum Weitermachen zu bewegen.
Was können wir noch tun, um ihm seine Angst zu nehmen?
Er kommt im nächsten Jahr in den Kindergarten und wir möchten vermeiden, dass er zum Aussenseiter wird.
Herzlichen Dank im voraus für Ihre Antwort!