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"Abschiebung" aus Ki-Ga, da zu anstrengend? Lang

Hallo! Mein Sohn (4 Jahre) ist schon auffällig in seinem Verhalten (hat keine wirklichen Kontakte zu anderen Kindern, respektiert keine Autoritäten, hat Wahrnehmungsstörungen, bekommt seine Gefühle nicht so gut unter Kontrolle ...). Die Erzieherinnen im Ki-Ga waren schon völlig verzweifelt, weil er nicht hört, sich nicht integriert etc. (hat sich aber wohl inzwischen ein wenig gebessert.) Mittels einen Psychologen und einer Heilpädagogin haben wir Hilfe gesucht. Ergebnis: "Ihr Sohn stellt uns vor ein Rätsel, einerseits überdurchschnittlich intelligent, andererseits einen IQ im Sonderschulbereich (Sozialverhalten), Wahrnehmungsstörungen, wir wissen nicht wirklich, was er hat, aber er hat ein Problem, eventuell das Asperger-Syndrom, aber davon haben wir keine Ahnung". Hm. Den Erzieherinnen wurde angeraten, ihn mehr zu integrieren - Reaktion, ja, man würde es versuchen. Aber ob wir nicht überlegen wollten, ihn in einen integrativen Ki-Ga zu geben ("wäre doch auch besser für Sie, dort ist er bis 16.00 Uhr, da haben Sie Ruhe und können sich mit Ihrem Kleineren beschäftigen")- Uns kommt es vor, als solle unser Sohn regelrecht abgeschoben werden. Seine Ergotherapeutin meinte, sie glaube nicht, dass er das Asperger-Syndrom habe, einiges würde dagegen sprechen und sie sei der Meinung, im Ki-Ga sei noch einiges an Hilfestellung nicht ausgeschöpft (zu Hause haben wir auch nicht sooo extreme Probleme mit Florian, zwar auch, aber es ist schon besser geworden.) Die Ergotherapeutin hat uns auch einige Tipps gegeben und auch sie rät vom integrativen Ki-Ga ab. Ich habe Florian mal gefragt, ob er sich vorstellen könne, den Ki-Ga oder die Gruppe zu wechseln (eine der Erzieherinnen ist bekannt dafür, dass sie sich nicht gut einfühlen kann und es gab mit ihr wohl schon häufiger Probleme). Er möchte aber gerne in seiner Gruppe bleiben (obwohl es ihm - wie er sagt - nicht im Ki-Ga gefällt). Inzwischen weiß ich nicht mehr, ob die Erzieherinnen sich wirklich Mühe geben wollen (als Rechtfertigung kommt immer, "wir haben so viele ausländische Kinder, um die wir uns kümmern müssen, Ihr Sohn spricht ja so toll, da müssen wir ja nichts tun"). Toll, aber mein Sohn bleibt in anderen Bereichen auf der Strecke. Es ist ja auch noch gar nicht geklärt, welches Problem er genau hat. Die Therapeutin hat vorgeschlagen, mit den Erzieherinnen zu reden und eine Entwicklungsdiagnostik zunächst aufstellen zu lassen. Ich würde am liebsten den Ki-Ga wechseln, aber wäre das gut, wenn Florian sich dagegen sträubt?? Die ganzen Gespräche mit den Erzieherinnen bringen irgendwie nichts; ich verstehe die Überbelastung mit 25 Kindern, dennoch ist es furchtbar, immer wieder mitzubekommen, wie mein Sohn angeranzt wird oder mir gesagt wird, wie schwierig er doch ist. Bin für alle Meinungen dankbar!! LG Steffi
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Re: "Abschiebung" aus Ki-Ga, da zu anstrengend? Lang

Hallo Steffi,
nachdem was du schreibst würde ich schon überlegen ihn in einen integrativen Kindergarten zu geben, noch dazu wo du mit den Kindergärtnerinnen nicht so klar kommst. Das mit den ausländischen Kinder ist doch kein Argument, ich meine die müssen doch für alle Kinder da sein, diese Aussage finde ich echt stark.
Ob ihr ihn in einen anderen Kindergarten gebt oder nicht würde ich nicht von dem was er will abhängig machen, da ist er noch zu jung dafür und überfördert. Eine andere Gruppe ist natürlich mit Veränderungen verbunden (neue Betreuer und Kinder) und das macht Angst, das wird er wahrscheinlich nicht wollen, das ist schon verständlich aber entscheiden müsst trotzdem ihr.
Wir hatten eine ähnliche Situation bei unserem Sohn als er in die Schule kam. Wir haben gemerkt, dass es nicht funktioniert weil er vom Sozialen noch nicht so weit war und haben überlegt ihn in die Vorschule zu geben, er wollte natürlich auch nicht und hat sich gesträubt. Auch uns ist es schwer gefallen, weil er eigentlich einen tollen Lehrer hatte. Nach langen Überlegungen haben wir ihn dann in die Vorschule gegeben, nach einer Woche hat er sich auch dort eingewöhnt. Es geht ihm heute sehr gut und wir haben die Entscheidung nie bereut.
Integrative Gruppen haben auch den Vorteil, dass dort weniger Kinder sind und daher eine intensivere Betreuung möglich ist. Ich würde mich an deiner Stelle einmal informieren, wo in deiner Nähe so ein Kindergarten ist und mir diesen einmal ansehen und mit den Betreuern dort reden.
Alles Gute und liebe Grüße
Elke

Re: "Abschiebung" aus Ki-Ga, da zu anstrengend? La

Hi,
ich würde mir auch mal andere Kindergärten anschauen und es ist sicher wichtig auf das Bauchgefühl zu hören. Für Deinen Sohn ist es bestimmt besonders wichtig, daß Du eine Entscheidung triffst und dann auch voll und ganz dahinter stehst. Als ich als AuPair gearbeitet habe, hat meine Gastmutter den 5-jährigen aus einer Gruppe genommen, in der er der Älteste war, weil sie ihn für unterfordert hielt. In der anderen Gruppe war er der jüngste und da sie nicht hinter ihrer Entscheidung stand und ständig überlegte, ob sie es rückgängig machen sollte, ihn mit den Kindern aus der ersten Gruppe verabredete etc. hatte er zum Schluß große Angst vor dem Kindergarten...die gesamten 10 Monate meines Aufenthaltes in dieser Familie. In Deinem Fall haben die Erzieherinnen offensichtlich schon durch die Blume gesagt, daß sie sich nicht intensiver mit ihm beschäftigen wollen/können. Ich würde nicht lange zögern, wenn Deine innere Stimme Dir rät zu wechseln.
Wie kommt er denn aus dem Kindergarten? Meine 3-jährigen weint jeden Tag, daß sie nicht hin will. Kommt aber jedes Mal begeistert aus dem Raum gelaufen und sagt, daß es toll war.
Alles Gute
Sonne999

Re: "Abschiebung" aus Ki-Ga, da zu anstrengend? La

Hallo! Tja, das ist es eben. Mein Bauch sagt mir "wechseln". Florian motzt jeden Morgen, dass er nicht in den Ki-Ga will und sagt mir mittags, dass es nicht schön war. Andererseits möchte er inzwischen häufiger länger als 12.00 Uhr im Ki-Ga bleiben. Ich glaube schon, dass er es auf irgendeine Weise gut findet, aber wie gesagt, die Erzieherinnen gehen meines Erachtens zu wenig auf ihn ein. Wir werden überlegen, was wir nun machen. Danke für deine Meinung. LG Steffi

Re: "Abschiebung" aus Ki-Ga, da zu anstrengend? Lang

Hallo Elke! Der integrative Ki-Ga (hier gibt es nur einen) ist leider ca. ne halbe Stunde von hier entfernt und geht bis 16.00 Uhr, was ich einfach zu lang für ihn finde. Florian geht einmal die Woche zum Sport, wo es ihm gut gefällt, dort könnte er dann schon mal nicht mehr hingehen. Klar müssen wir entscheiden, aber ich gestehe, momentan tue ich mich etwas schwer, zumal seine Ergotherapeutin, die diesen Ki-Ga kennt, davon abgeraten hat und angeboten hat, im jetzigen Ki-Ga noch Angebote zu machen, um Florian helfen zu können. Mein Mann ist der Meinung das sollten wir abwarten. Naja. Wir werden sehen. Dir vielen Dank! LG Steffi

Re: "Abschiebung" aus Ki-Ga, da zu anstrengend? La

Liebe Steffi,
ich habe mal einen interessanten Bericht im Fernsehen übder das Aspergersyndrom gesehen. Ich vermute, ein "Kollege" meiner Tochter zeigt auch Anzeichen dieses Syndroms.
Ich wollte Dir nur erzählen, dass meine 5-jährige Tochter in einem I-Kindergarten ist und dass, das der beste KiGa der Welt ist. Behaupte ich jetzt mal so....
Die Gruppe besteht aus 12 Kindern, von denen mindestens 5 eine Behinderung haben. Z.T körperlicher, geistiger und auch seelischer Art. Die Erzieher (2 1/2 Kräfte für die 12!) sind speziell ausgeblidete Heilpädagogische Erzieher und beschäftigen sich sehr intensiv mit den Kindern - jedes Einzelne wird seinen "Handycaps" entsprechend gefördert, es gibt zusätzlich noch Extra-Behandlungen während der KiGa-Zeit für die betroffenen Kinder.
Ich habe mich ganz bewusst für diesen KiGa entschieden und bin sehr froh daüber. Meine Tochter ist zwar kein I-Kind, ihr kommt die besondere Situation und Zuwendung aber sehr zugute, zumal sie ein sehr zurückhaltender Mensch ist und in Riesengruppen untergehen könnte. Und ich freue mich riesig über ihren gewaltiges soziales Gespür, das sie ganz sicher dort erlernt/mitbekommen hat.
Also, ganz allgemein kann ich einen I-KiGa wärmstens empfehlen!
Liebe Grüße
Maiskorn

Re: "Abschiebung" aus Ki-Ga, da zu anstrengend? La

Hallo! Schade, dass ich diesen Bericht nicht gesehen habe. Fällt dir noch etwas ein, was du darüber erzählen könntest, also welche Symptome auftreten oder so etwas? Wäre toll! Ich habe nichts gegen einen integrativen Ki-Ga, ich hoffe, man versteht mich da nicht falsch. Unser Jüngster ist (zu 99 % - abschließende Diagnose kann man leider noch nicht stellen) behindert und es könnte sein, dass in einem Jahr die Frage auf uns zukommt, ihn in einen integrativen Ki-Ga zu geben. Das Problem ist, hier gibt es nur einen, der ca. 30 Minuten Autofahrt entfernt ist und bis 16.00 Uhr geht (es gibt wohl - so wie ich es verstanden habe - keine flexiblen Zeiten, wäre aber noch abzuklären). Wir zögern auch deshalb, weil Florians Ergotherapeutin uns davon abgeraten hat (sie kennt diesen Ki-Ga und hält es in Florians Fall nicht für förderlich). Sie hat uns schon einige gute Tipps gegeben und wirkt recht kompetent, daher eben die Zweifel. Wir müssen uns wirklich noch genau überlegen, was wir nun machen - passieren muss aber wohl etwas. Danke dir erstmal! LG Steffi

Re: "Abschiebung" aus Ki-Ga, da zu anstrengend? Lang

HAllo Steffi, so, wie Sie es beschreiben, wäre es scheinbar wirklich das BEste, wenn Sie Den kindergarten wechseln würden. Klar hat Ihr Kind keine Lust, sich auf etwas einzulassen, was er nicht einschätzen kann, wenn er jedoch weder mit den Kids noch mit den Erzieherinnen, engere Kontakte hat, wird er sich in der Umgewöhnung auch nicht so schwer tun: Intergrative Kindergärten haben den Vorteil dass sie einen besseren Erzieherschlüsseln haben, d. h. dass weniger Kinder auf eine Erzieherin kommen und die Betreuung natürlich auch besser sein kann
Gruß
Dr. Elfrath
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