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Die (Speck)Rollen-Theorie


Ich denke, ich bin allein auf der Welt, die ein solches Übergewicht zu verzeichnen hat: 102 kg =-O ist schon wirklich schlachtreif.

Seit gestern kommt es mir nicht mehr aus dem Kopf, womit dieses Übergewicht an sich – also nicht nur bei mir – zu tun haben kann.

Für meine Wenigkeit kann ich sagen, dass, wenn ich nicht während den letzten 3 Monaten wenig gegessen hätte, dann hätte ich noch mehr auf den Rippen!

Die (Speck)Rollen-Theorie

In mein Inneres verschwunden saß ich da gestern auf der Couch und ärgerte mich mal wieder über die Eltern meines Mannes – ich nenne sie bewusst nicht Schwiegereltern, denn eine Beziehung miteinander haben wir in den letzten 12 Jahren, die ich meinen Mann kenne, nicht aufbauen können. Als ich mich diesem Gedanken besann, kam mal wieder ein weiterer und zwar welche Rollen ich in meinem Leben alle so einzunehmen habe: Naja, da wären, fangen wir mal in der Zeit seit der Kindheit an:

* die Tochter meiner Eltern

* das Enkelkind meiner Großeltern

* die Freundin

* die große Cousine

* die Schülerin/Studentin

* die Lehrerin

* die Ehefrau

* die Hausfrau

* die Autofahrerin

* die Sportlerin

* die Fotografin

* die Freundin meines Mannes

* die Schwiegertochter

* die Köchin in mir

* die „sunshine“

* die Abnehmerin

* die Patientin

*….

Und so könnte es noch immerzu weiter gehen.

Nun meine Theorie:

Habe ich für jede meiner Rollen auch ein – ich will es mal liebevoll bezeichnen – „Speck“röllchen?

Muss ich all die Erwartungen, die andere an mich haben oder vielleicht auch nur zu haben scheinen stets erfüllen? Wo bleibe ich dabei?

Es scheint mir klarer zu werden: Ich bin womöglich perfektionistisch veranlagt. Doch wie komme ich davon weg? Wer noch unter uns teilt mit mir diese Eigenschaft?

Gestern hat mich das der Arzt gefragt – „Sind sie perfektionistisch veranlagt?“ – meine Antwort war ein Grinsen, seine daraufhin – „Das ist genau der Punkt“. „Daran müssen Sie arbeiten!“ – „Es ist nicht leicht, ich spreche da aus Erfahrung.“ Na super!

Aber an welcher Stelle soll ich da ansetzten? Nun ich habe bereits seit längerem nicht mehr den Anspruch meinem Mann alles hinterher zuräumen, meine Großeltern nur noch anzurufen, wenn ICH grade Lust darauf habe und insbesondere nicht mehr die gestellt-nette Schwiegertochter zu sein, mit der man alles machen kann – nur weil ihre friedliebende Seite extrem ausgeprägt ist.

Wird so wohl meine innere Anspannung verschwinden? Sollte ich härter sein zu meiner Umwelt? Bin ich das – also bin ich eine Person, die nicht vielleicht auch ein wenig möchte, dass ich freundlich bleibe.

Sage ich zu oft ja? Wie könnten freundliche NEINs aussehen?

* Tut mir leid, aber im Moment geht das leider nicht.

* Nein, weiß ich nicht, aber frag doch mal…

Oder, sollte ich fast grundsätzlich nicht mehr ans Telefon gehen?

Oder, sollte ich mich immer vor einem nächsten Schritt fragen, ob ICH das jetzt will? Ob genau das jetzt in meinen persönlichen Zeitrahmen passt….

Da werde ich wohl noch mal drüber nachdenken.

Ob mit dem Verschinden der extremen Rollen dann auch die Röllchen eine nach der anderen verschwinden? Habe ich wohl einen Wall aufgebaut, der mein wahres ICH schützen soll?

Denkt doch selber mal über eure Rollen/Röllchen nach.

Und mich würde vor allem interessieren, wie eure speziellen NEINs aussehen.

Ich freue mich jetzt schon auf Antworten :HELP:

Liebe Grüße

Daniela :KISSING:

Bisherige Antworten

Die (Speck)Rollen-Theorie

Hallo Daniela,
ich hab Deinen Beitrag gelesen und der hat mich nachdenklich gemacht. Ich lass mir Dein Posting ein wenig durch den Kopf gehen und antworte dann nochmal ausführlicher!
Lg
Lala

Die (Speck)Rollen-Theorie

mach das lala!

ich freu mich jetzt schon auf deine antwort.

lg

daniela

Die (Speck)Rollen-Theorie

Liebe Daniela,
ich hab keine Ahnung, was das "Kauderwelsch" am Beginn Deines Beitrags zu bedeuten hat :-X !?!?!???!!
Zur "Rollen-Theorie":
da steckt vermutlich sehr sehr viel Wahres drin!!!
Zuallererst - das ist auch MEIN Thema; lange schon!
Das ist z.B. eines der Dinge, über die wir in meiner Therapie sprechen.... und auch über das Thema Perfektionismus - meine (eigenen, meistens viel zu hohen!) Ansprüche an mich selber, aber auch an meine Umwelt!
Das jede(r) bestimmte Erwartungen an Dich hat, ist klar. Das ist ganz normal und Teil der menschlichen Natur. Jeder von uns hat an jeden bestimmte Erwartungen; in welcher Form auch immer. Nur - niemand kann verlangen, daß der andere (all) meine Erwartungen auch erfüllt! Warum auch - immerhin handelt es sich um einen eigenständigen Menschen mit einer eigenen Persönlichkeit, einer Meinung, entsprechender Lebenserfahrung, Charakter etc.
Und genauso solltest Du es auch bei Dir betrachten - denn Du MUSST keinesfalls die Erwartungen der anderen erfüllen!!!!!! Du hast "nur" (ich weiß - von wegen NUR :-)) das Gefühl, Du müßtest es! Frag Dich doch einmal, wovor Du Angst hast, wenn Du es NICHT tust - daß sie Dich dann weniger lieben? Weniger anerkennen? Das glaube ich noch nicht mal, daß sie das dann tun würden!
Ein schlauer Mensch hat einmal gesagt "Everybodys Darling is everybodys Depp" - man KANN es gar nicht JEDEM recht machen!!!
NEIN zu sagen ist unglaublich schwer - und sich abzugrenzen noch schwerer. Ich habe selber seit vielen Jahren Probleme mit meinen Schwiegereltern - vor allem mit meiner Schwiegermutter. Sie ist einer der Hauptgründe für meine Probleme :-( Aber sie ist nunmal die Mutter meines Mannes und die Omi meiner Kinder; deswegen kann ich den Kontakt leider nicht komplett canceln. Ich kann ihn jedoch auf ein Minimum beschränken - und meinem Mann hier den "größeren Part" überlassen; ist ja schließlich auch SEINE MUTTER!!!
All die Jahre war es so, daß ich immer versucht habe, auch für ihn alles mitzulösen, durchzufighten etc. Nun lehn ich mich entspannt zurück und sage "Das ist DEINE Sache mit DEINER Mutter". Findet er nicht immer gut (klar, vorher wars ja auch für ihn deutlich bequemer ;-) ), aber er akzeptiert es. Und mir geht es damit ein bißchen besser.
Liebe Grüße,
Moon
Natürlich ist es immer auch tagesformabhängig, wie sehr es mich "mitnimmt" - meistens bin ich schlagkaputt, wenn sie hier war und wieder geht :HEADSHOT:
Aber ich schaffe es zunehmend besser, mich abzugrenzen und es wird von Jahr zu Jahr besser - es ist ein Prozess, der einfach dauert.
Ich wünsche Dir, daß Du es mit der Zeit auch besser schaffst, Dich abzugrenzen und den "Schutzwall" einzureißen.

Die (Speck)Rollen-Theorie

genau so ist es...

wichtig ist, dass ich meinen mann entscheidungen oder ähnliches mit seinen eltern trefffen lasse. ich halte mich komplett raus. es fällt mir aber schwer,

auch haben wir die verabredung getroffen, dass termine egal, wer von uns beiden die anfrage erhält, erst abgesprochen werden und dann zurückgemeldet. seien es freunde oder auch verwandte. die müssen lernen, dass wir nicht einfach so zusagen und dann ins strudeln kommen. wir sagen dann meistens: "wir schauen mal in den kalender" oder "ich weiß nicht genau - das muss ich mit meiner frau/meinem mann absprechen".

unser problem es der doppelte perfektionismus... *grins* mein mann allerdings nimmt nicht zu vom vielen essen oder vom stress, es nimmt eher ab - auch nicht gut wenn man ständig zwischen bmi 17 und 18 hin und her strauchelt....

ich wünsche auch dir, dass die abgrenzungen weiterhin besser funktioniert.

liebe grüße

daniela

Die (Speck)Rollen-Theorie

mhh, irgendwie sehr Interssant, ich sehen aber den Schwerpunkt wo anders, Problem ist nicht das wir soo viele Rollen spielen, DAS ist ganz normal, und eine menschliche Grundfunktion (im Gegenteil wie würdest du dich fühlen wenn du nur auf einen dieser Rollen beschränkt wärst!). Das Problem ist eben das wir uns Druck machen den Ansprüchen zu entsprechen (unseren und Fremden, und irgendwelche sind da zu hoch, bei mir sind es meist die eigenen). Es ist ganz Ok, viele Beziehungen zu haben (zu den Eltern, zu den Kindern, zum Mann, zu den Eltern der Schulkollegen der Kinder, zu..) aber die sollten "frei im Raum" stehen (sorry kann es nicht besser sagen), und nicht mit Forderungen verbunden sein, die uns zu viel sind. Es kann Spass machen die Eltern anzurufen, es kann Spass machen sich in der Schule zu engagieren, aber wenn es keinen Spass macht, sondern unterm Strich nur kostet, DANN ist es Zeit damit aufzuhören.
Wir haben glaube ich
a) verlernt auf unser Inneres und unseren Körper zu hören
b) es ist uns unangenehm andere "in Stich" zu lassen
c) Viele von uns wollen zu Perfekt sein..
lg Serena (die auch an diesem Dingen kämpft..)

Die (Speck)Rollen-Theorie

hallo serena,

in der tat, auch bei mir geht es nicht um die vielen rollen, sondern darum, jede einzelne perfekt - oder besser, wie ich es für mich perfekt darstelle, zu erfüllen. immer ein ticken mehr.

es ist sehr schwierig abstriche zu machen, da es in meiner kindheit vorgemacht wurde, fast niemals nein zu sagen und je mehr "rollen" auf mich zu kommen, gelange ich ins strudeln. für mich habe ich nun herausgefunden, dass etwas "schummeln" wundern bewirkt....

so kommt es bei terminabsprachen immer zu sätzen wie: "ich hab meinen kalender grade nicht im kopf - ich ruf dich morgen an, wie es aussieht" o.ä. halt. das schafft mir zeit zu überlegen, ob ich zu oder absagen möchte. andere packen ja schließlich auch nicht 10 termine in 1 stunde!

aber es braucht zeit und ist ganz schön anstrengend in den anfängen auf sich selber stets acht zu geben. genau das habe ich leider nie richtig gelernt.

viele grüße

daniela

Die (Speck)Rollen-Theorie

Hallo Daniela!
So, jetzt auch noch meine Antwort ;-).
Das alles sind Themen, die mich in den letzten Monaten sehr beschäftigt haben, da ich nahe am Zusammenbruch war.
Ich denke auch immer, dass alles perfekt sein muss: ich muss die perfekte Mutter, Hausfrau, Ehefrau, Schwester, Tochter, Schwiegertochter,... sein. Außerdem soll natürlich im Job auch alles perfekt sein. Ich versuche, es allen recht zu machen und bleibe dadurch selbst auf der Strecke.
Jetzt versuche ich, mehr auf mein Inneres zu hören. Was will ICH, wann geht es MIR gut? Z. B. gestern - Muttertag: die letzten Jahre war bei uns immer eine große Feier, da wir den Geburtstag meiner Tochter feierten und Muttertag dann gleich mit. Das bedeutete, dass meine Eltern, meine Schwiegereltern, meine Schwestern, mein Schwager und meine Nichten ab dem Mittagessen bei uns waren.Ich hatte den ganzen Tag Stress (obwohl mein Mann meist gekocht hat, da ja auch ich Muttertag habe). Eigentlich wollte ich seit ein paar Jahren schon Muttertag gemeinsam einen Ausflug machen, einerseits weil ich es mir schön vorstellte und andererseits habe ich nicht so viel Arbeit. Aber bis heuer habe ich die Abneigung der anderen akzeptiert und mich gefügt. Nachdem heuer Ostern (da sind auch immer alle bei uns) ein grauenhafter Nachmittag war (mein Vater ist nach dem Kaffee auf einmal aufgestanden und wortlos nach Hause gegangen, meine Schwiegereltern und meine Schwester hat mehr oder weniger auf die Uhr gesehen, wann sie endlich nach Hause fahren können :-| ), habe ich mir gesagt, dass ich auf mich schaue - wir machen Muttertag einen Ausflug, auf dem wir den Geburtstag unserer Kleinen feiern und wer möchte, soll mitfahren, wer nicht möchte, bleibt zu Hause. Und was soll ich sagen, wir haben gestern einen wunderschönen Ausflug gemacht und alle waren mit. Und es hat allen voll gut gefallen [:-} .
Das bestätigt mich in meinem Ansatz. Wenn ich immer auf alle Rücksicht nehme, werde immer unzufriedener. Die letzten Feiern war ich schon Tage vorher schlecht gelaunt und ich konnte nichts mehr genießen. Und um auf die "Speckröllchen" zu kommen: an Tagen, an denen ich entspannt bin, wo ich mich richtig wohlfühle, habe ich erstaunlicherweise auch kein Problem, mich an die *** zu halten. Ich mache Bewegung, weil ich zwischendurch spazieren gehe oder morgens in aller Ruhe schon Sport machen und es geht mir einfach gut. Im Grunde genommen versuche ich das in allen Bereichen - entspannter an die Sache herangehen, nicht alles so eng sehen, mal NEIN zu sagen (sehr schwierig ;-)). Ich habe Gott sei Dank einen Mann, der mir diesbezüglich den Rücken stärkt und mich immer wieder bestärkt, mehr auf mich zu sehen.
Deshalb mein Rat - seid egoistischer! Andere sind es auch! Ich bin auch erst seit einigen Wochen auf diesem Weg und das hat mich viel Kraft gekostet (hat auch einen Streit mit meiner Schwester und meiner Mutter verursacht), aber Ihr seid es wert, dass Ihr auf Euch schaut!
Liebe Grüße, Elke

Die (Speck)Rollen-Theorie

Hallo Daniela,
ich hab enicht vergessen, ich bin nur zur Zeit in Stress und genau da liegt wohl bei mir der Hund begraben....
Ich mache mir Stress, ich will es jeden Recht machen.
Ich bin mir fast sicher, dass das bei mir zum Übergwicht beiträgt...
Ich hab mi rmal Deine Liste hergenommen und sie für mich erweitert/verändert und habe mir dazu auch Gedanken gemacht
* die Tochter meiner Eltern: sehr sehr starker Punkt bei mir. Meine Mutter ist körperbehindert und auf Hilfe angewiesen. Schon in im Kindesalter musste ich viel Verantwortung übernehmen und Dinge erledigen, wo anrufen, Behördenwege, Spitalstermine mit meiner Mama machen ect. Mehr würde jetzt zu sehr ins Detail geben und geiwsse Dinge will ich auch einfach nicht im Internet preis geben...
* die kleine (brave) Schwester: Meine ältere Schwester war nicht einfach, meine Eltern waren schwer mit ihr beschäftigt und daher wollte ich ihnen nicht uch noch zur Last fallen. Ich war das "Vorzeigekind"! Immer brav, immer folgsam, immer fleissig, immer hilfsbereit, immer bemüht, immer pünktlich, nie frech, nie viel fort... ach das könnt ich jetzt weiterführen....
* das Enkelkind meiner Oma (dich ich nebenbei sehr vermisse):
meine Schwester war ihr Liebling...
* die Freundin
* die Partnerin
* die Hausfrau
* einfach nur dei "Frau"
* die Schwiegertochter
* die Abnehmerin
* die Mutter
Ich bin JA sagerin! Ganz eindeutig - aber warum? Weil ich es jedem Recht machen will? Weil keiner mit einem Nein von mir rechnet? Wie reagieren sie bei einem Nein?
Nach der Geburt meiner Tochter wollte ich alles "perfekt" machen - was hat es mir gebracht? Eine Depression... Und da sind wir beim Prfektionisums!!!
Gerade vor kurzen habe ich ein wenig probiert Nein zu sagen - was soll ich sagen? Ich bin auf wenig Verständnis gestossen. Mhm eh kein Wunder - hab ich doch bis jetzt IMMER JA und dann auch noch DANKE gesagt... Ich glaub das die Leute das erstmal verdauen müssen.
Meine Neins sind aber keine direkten Neins...
Situationen, die mich schon in Gedanken überfordern formuliere ich auch so: Es tut mir leid, aber ich kann mir nicht vorstellen.....
Es ist mir zur Zeit zuviel und deswegen..... :STOP: :STOP:
Sooo, ich hab jetzt leider den Faden verloren, meine Tochter verlqngt mich...
Gute Nacht liebe Daniela und ich hoffe mein Beitrag ist interessant für Dich!
Lg
Lala
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