Hallo,
vielleicht könnt Ihr mir helfen? Ein befreundetes Elternpaar hat nach unzähligen positiv verlaufenen Tests am Ende nun doch wider Erwarten einen Sohn mit DownSyndrom bekommen. Sie beginnen erst jetzt, gut 2 Monate später, damit, es so langsam "bekannt" zu machen. Die bisherige Zeit haben sie gebraucht, um in erster Linie den Schock zu verarbeiten und sich zu informieren...naja und wohl zig Behördengänge etc.
Ich fühle mich den beiden in sofern sehr nahe, da dieses Thema bei uns bis zum Ende der Schwangerschaft als Möglichkeit im Raum stand, wir uns aber bewußt für das Kind entschieden hatten. Allerdings hatten wir vorab auch genug Zeit uns zu informieren und zu belesen, es sacken zu lassen und innerlich "seinen Frieden" mit dieser Möglichkeit zu finden. Am Ende waren wir an einem Punkt angelangt, wo wir positiv und glücklich in eine Zukunft mit einem evtl. DS-Kind blicken konnten. Doch ich denke, ein großer Faktor war bei uns auch die Zeit...ich denke, wir haben locker 4 Monate gebraucht, um damit klar zu kommen.
Ich muß sicher nicht erwähnen, daß wir schlußenlich natürlich trotzdem unendlich glücklich waren, einen gesunden kleinen Jungen im Arm zu halten und sich sämtliche Verdachtsmomente in Luft auflösten.
Bei dem befreundeten Pärchen sieht es leider genau andersrum aus. Sie hatten vorab zig Test gemacht, gerade weil sie wußten, daß sie DS ausschließen wollen. Einzig die Fruchtwasseruntersuchung haben sie eben nicht gemacht. Sie hätten dann wohl den Kleinen gehen lassen wollen.
Um so größer war natürlich der Schock, als sie gleich nach der Entbindung feststellen mußten, daß ihr Kleiner DS hat.
So, nun sitz ich hier und möchte Ihnen so gern schreiben. Ich fühle so sehr mit ihnen und möchte ihnen einfach Mut machen für die Zukunft. Sie sind wohl immernoch an dem Punkt, wo man sich wünscht, es möge nicht wahr sein. Wo man sich fragt, warum wir und nicht die anderen? Wo man sich gern verkriechen möchte.... wie gesagt, sie beginnen erst recht langsam damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Da es ihr zweites Kind ist, hat man allgemein hin gedacht, sie wollen einfach ihre kleine neue Großfamilie neu sortieren und deshalb niemanden sehen....
Nun aber meine Frage, was wünscht man sich als geschockte Eltern, die noch mitten in der Verarbeitung und Realisierung stecken, für eine Reaktion? Ich fühl mich unsicher...möchte ihnen gern von meiner Zeit in der Schwangerschaft schreiben, von meinen Gedanken, die mich am Ende haben positiv denken lassen. Doch ist das nicht alles am Ende in ihren Augen nur "Hohn"? Denn immerhin hab ich nun ein gesundes Kind und sie das "kranke". Darf ich mich überhaupt so weit raus lehnen und von eigenen Gefühlen diesbezüglich schreiben? Versteht Ihr was ich meine?
Ich vergleiche das immer mit meiner 5jährigen Kiwu-Zeit. Da konnte mir eine Mama noch so sehr verichern, daß sie mich versteht, da sie auh 3 Jahre "warten" mußte...aber am Ende sah ich nur "Du hast aber ein Kind, ich nicht....also red nicht"....
Ok, so viel wollt ich garnicht schreiben ;-) ich glaube, das ging grad bissl mit mir durch, weil ich es auch erst vorhin erfahren habe und das Gefühl habe, ich möchte unbedingt was tun für die beiden.
LG Manu, die sich übrigens sicher ist, daß der Kleine die besten Eltern dafür ausgesucht hat