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Frage an alle

Ich denke ein Problem ist, dass das Thema dieses Forums doch recht weit gespannt ist.
Aber eins müsste uns doch einen, und zwar dies ...
Mein Sohn ist nun chronisch krank und hat eine Fehlbildung. Zumindest die Fehlbildung war ja schon unmittelbar nach der Geburt sicher.
Wie geht ihr damit um, und noch wichtiger: wie geht die Umwelt damit um.
Ich habe erlebt, dass viele aus dem näheren Umfeld nichts von eventuellen Problemen wissen wollten.
Wir haben uns gemeldet, dass Oscar bei uns gelandet ist, dann kam die Frage nach Größe, Gewicht, dann "ach ist der klein". Und dann schon die Aussage "Na, Hauptsache gesund!".
So kam es dann auch, dass die wenigesten etwas von seiner Hypospadie wussten, und das obwohl wir damit offen umgehen.
Ich finde das befremdlich. Ich verstehe es auch nicht denn ich verhalte mich da anders - glaube ich zumindest.
Woran mag das liegen, wie habt ihr erlebt, oder den Großeltern, Onkels, Tanten etc. mitgeteilt, dass Euer Kind eben nicht 100%ig gesund ist?
LG Alke
Bisherige Antworten

Re: Frage an alle

Also das ist ein langes Thema, ich äußere mich ein ander Mal dazu.

Re: Frage an alle

Hallo Alke,
bei uns hat Lukas "nur" eine obstruktive Bronchitis mit angehender Lungenentzündung (ca.1x im Monat). Er hat immer nur diese Krankheit, keine Erkältung, keine Windpocken, Scharlach etc. aus dem Kindergarten, nix anderes.
Ich habe immer nur von meinen Eltern wie auch den Schwiegereltern Vorwürfe gehört. Was ich mit den Kindern mache? Ich würde sie verweichlichen. Früher war das nicht so. Ich ziehe sie nicht richtig an (zu warm). Woher sie das nur haben. In unserer Familie gab es bisher sowas nicht....
Ich habe mich da eigentlich zurück gezogen. Von Familie und Freunden. Will ja niemanden mit diesen Problemen belasten, wenn ich mit Lukas unterwegs bin und den Pary Boy und das ganze Inhalationszeug mit mir herum schleppe. Ich habe auch das Gefühl, dass die Umgebung nichts von den Problemen wissen will. Ich verstehe es aber auch ein bischen: wenn man nicht mal ähnliches selber durch hat(Krankheit, Tod, Fehlgeburt, Schicksalschläge), kann man solche Sachen schwer nach vollziehen oder verstehen.
Ich poste auch nicht viel in unseren Foren, weil es mir unangenehm ist, immer von Lukas Krankheiten zu berichten.
Wir fahren jetzt erst mal zu einer Kinderreha für 4 Wochen. Da hoffe ich erstmal positiv, dass es besser wird.
Das ist bis jetzt meine Erfahrung. Also auch nicht gerade besser von der Umgebung her wie du hast.
LG Sandra mit Lukas und Jonas

Re: Frage an alle

Hallo Sandra,
da hast Du allerdings schon recht. Stichwort Fehlgeburten, da habe ich es auch erlebt, bzw erlebe es immer wieder. Bevor wir unser zweites Kind verloren habe ich wirklich nicht gewusst, dass doch fast jede Frau eine Geschichte dahin gehend hat.
Klar, man will sich nicht belasten, kann auch vieles nicht verstehen, oder will sich auch nciht die Mühe machen Dinge zu hinterfragen. Vielleicht ein Overflow Error.
Wir hatten im Urlaub auch unseren PariBoy dabei. :-/ Wobei Oscar zwar oft was hat, aber nicht so regelmässig. Aber ich habe tierisch Angst, bald geht es wieder los, da bin ich mir sicher.
LG Alke

Re: Frage an alle

Hallo Alke,
ich gehe mitlerweile nicht mehr so ängstlich mit Lukas seiner Bronchitis um. Natürlich habe ich Angst, weiß aber mitlerweile wie ich damit umgehe und bin routinierte in meinen Handlungen.
Am samstag fahren wir für 4 Wochen zur Kinder-Reha. Spezialisiert auf Lungen und Bronchien. Da ist eine Sole und Therme. Mal sehen ob wir gut über den Winter kommen...
Viel Kraft weiterhin wünscht
Sandra mit Lukas und Jonas

Re: Frage an alle

Hallo Sandra,
gut, dass man Routine gewinnt - wenn das auch komisch klingt. Aber ich denke das gibt den Kindern auch mehr Sicherheit. Habe das deutlich an Oscar gemerkt. Beim ersten Pseudokrupp konnten wir ihm so rein gar keine Sicherheit geben. Mittlerweile schon.
Wo fahrt ihr eigentlich hin?
Ich überlege je nachdem wie der Winter wird, im Frühjahr auch eine Kur für ihn zu beantragen. Ich muss mich hinsichtlich der Neurodermitis und der Bronchitis/Asthma schulen lassen und wenn er einen Luftwechsel braucht, dann lässt sich das sicher irgendwo gut kombinieren. Bin aber erst am Anfang was die Suche nach einem geeigneten Ort angeht.
LG Alke

Re: Frage an alle

Hallo Sandra :-)
du liest hier doch mit - dann weißt du doch, hier darf man ruhig jammern. Wenn nicht hier wo dann? :-)
Du nervst auch niemand - Viele kennen hier die Nerven die man an einem Kind lässt wenn es ständig Bronchitis hat. Da gibts kein "nur"
Klar gibt es schlimmeres - aber es gibt immer schlimmeres. (Der Blick über meinen Tellerrand hilft mir oft) aber trotzdem hat jeder Probleme mit die er fertig werden muss udnhier ist der Ort zum Ausheulen und Rat fragen :)
Also nur mut - es beißt niemand - versprochen :-)
Wünsch euch aber schon mal alles gute für die Reha.
lg Sandra

Re: Frage an alle

Hallo Sandra,
danke für deinen Mutmacher. Freue mich schon auf die Reha, auch wenn es 4 Wochen sind und die mir im Moment sehr lang vorkommen! Aber Gesundheit geht vor!
LG von Sandra mit Lukas und Jonas

Re: Frage an alle

Hallo Sandra,
das mit den Vorwürfen kenne ich auch. Mein grosser ist mit Lippenspalte und (kleinem) Herzfehler geboren. Und ich musste mir von meinen eigenen Eltern anhören, dass ich daran schuld wäre, weil ich umgezogen, als ich mit ihm im 3.Monat schwanger war und dabei selber Umzugskisten getragen habe. Das war echt der Hammer. Das ist auch der Grund, warum sie bis heute nichts von meiner Fehlgeburt wissen, die ich vor über 4 Jahren hatte.
LG Uta

Re: Frage an alle

Hi Uta,
das ist der Weg, den es geht: ich entferne mich immer weiter von einigen Leuten aus der Familie, weil ich auch nichts mehr mitteile, weil es doch nur "gegen einen verwendet" wird.
Meine Schwiegereltern machen mich auch verantwortlich für alles was nicht "normal" ist. Mein Vater ebenso.
Wir haben einfach keine Lust mehr auf Kontakt, der nie hilft aber immer stress gibt.
LG Alke

Re: Frage an alle

Hallo Uta,
tut mir leid, dass auch du so eine Erfahrung machen mußtest. Ich habe auch das Gefühl: wenn alles nach "Plan" läuft, ist die Welt in Ordnung! Aber wehe dem, jemand oder etwas fällt aus der Reihe/Norm....
Hatte auch 2 Fehlgeburten. Da hatte ich auch keinerlei Verständnis von der Familie. Kann ja noch genug Kinder kriegen....
LG Sandra mit wieder kranken Kindern und ab Samstag zur Kinder-Reha/Kur

Re: Frage an alle

Wo gehts denn hin ? Ich wünsche Euch ne schöne Zeit und vor allem, dass es den Kindern was bringt. LG Uta

Re: Frage an alle

Hallo Uta,
Es geht nach Bad Salzungen. Liegt im Thüringer Wald, zwischen Erfurt und Fulda (Hessen). Die haben dort eine Sole und Therme und sind spezialisiert auf lungenkranke Kinder.
Hoffe auch, dass es den Kinder was bringt. 4 Wochen ist ja schon eine lange Zeit. Komme also in der Vorweihnachtszeit wieder...
Und dann ziehen wir um. Haben ein Haus gekauft. Die 3 Zimmer-Wohnung ist nun doch langsam zu klein...
LG Sandra

Re: Frage an alle

Hallo Alke
die uns wichtigsten Verwandten, Freunde, Bekannte hoffen und "beten" mit uns. Sie kennen die Probleme von Tamara zumindest grob, wollen hören wie es ihr geht und sind traurig wenn sie krank ist.
Da Tamara gleich operiert wurde und dann knapp 5 wochen im KH folgten, war die Fehlbildung allgemein bekannt.
Mehr nerven mich da eher die Kommentaren von Leuten die ich jetzt kennenlerne bzw. die uns nicht so nahe stehen (Dorfgeflüster)
Ganz besonder zum kot*** find ich da Ärzte (nicht die von Tamara). Die hören Ösophagusatresie - machen nen ganz interesseirtes Gesicht, fragen nach ob und wie das mit der Speiseröhre jetzt alles ok ist und lassen das - ABER für die ständigen Infekte kaum zu oder wiegeln es als unbedeutend ab (ist ja nicht interessant, das hat ja jeder 3. /ironie off)
Wir gehen offen damit um - wenn es sich im Gespräch ergibt - was auch sonst - es bestimmt ja viel unseren Alltag.
lg Sandra

Re: Frage an alle

Hi Alke,
meine Mado hat Epilepsie. Die meisten Leute wissen erstmal gar nicht, was das wirklich ist ("Schreit sie ? Schlägt sie um sich ?").
Da sie sonst einen ganz normalen Eindruck macht und ihre Anfälle auch nicht so häufig sind (ca. 1/Monat, für uns natürlich viel zu viel), können die Leute eigentlich wenig damit anfangen. Sie sind nur erstaunt, wenn ich wieder von einem Ausflug im Rettungswagen berichte.
Die Familie selber, die bei uns sehr klein ist, will gar nicht so genau Bescheid wissen. Sie möchten lieber glauben es sei alles in Ordnung.
Was die Angst vor Anfällen heisst, die bei Mado hauptsächlich bei Fieber auftreten, können Aussenstehende kaum verstehen. Mado krampft bei 38°, mein Stress beginnt bei 37.7°.
Ein gewisses Verständnis haben die Leute schon und bemitleiden uns gewissermaßen. Was sollen sie denn sonst tun ?
Im Grunde genommen stehen wir alleine da mit dieser Situation und die Isolation macht sich bemerkbar.
Das ist jetzt ein bischen wirr (und ein bischen schmerzhaft), aber du wolltest es ja nicht anders ;-)))
Viele liebe Grüsse,
Carolin.

Re: Frage an alle

Hallo Carolin,
wollte dir einfach mal schreiben und mitteilen, dass ich die Krankengeschichte von Mado mitverfolge. Wir sind ja aus dem selben Forum. Ich schreibe nicht oft, bin eher bischen schreibfaul. Lese aber täglich als stille Mitleserin mit!
Habe gelesen dass es bei euch auch so abläuft mit den Krankengeschichten. Ich schon etwas traurig...
Wir fahren jetzt zur Kur für 4 Wochen. Lukas hat ein geschwächtes Immunsystem, dass aufgebaut werden muß (Eisenmangel, niedrige Immunglobine). Ich denke eher positiv und dass alles nur besser werden kann...
Ich wünsche euch weiterhin viel Kraft
LG von Sandra mit Lukas und Jonas

Re: Frage an alle

Morgen Sandra,
das ist ja schön, dass du immernoch mitliest !
So eine Kur/Reha würde ich zu gerne machen, aber das gibt es hier leider gar nicht. Es wird euch bestimmt gut tun !!
Ich denke auch, diese ständigen Atemwegsinfekte werden irgendwann aufhören, es ist nur eben lästig - und trotz Routine bestimmt beunruhigend.
Manchmal schaffe ich es auch, positiv zu denken. Mados Temperaturempfindlichkeit wird sich mit dem Alter bessern, aber die Epilepsie kann sich trotzdem verschlechtern.
Anscheinend stabilisiert sich diese Form zwischen 4-5 Jahren. Danach ist sie nicht vorbei, aber wird nicht bedeutend schlimmer.
Es hilft nur Abwarten...
Viele liebe Grüsse und alles Gute für die Reha, falls wir uns vorher nicht mehr lesen !
Carolin.

Re: Frage an alle

Hallo Carolin,
ja, die Infekte werden mal besser. Aber so lange das geht, kann ich auch nicht wieder arbeiten gehen.
Eure Situation ist schwieriger. Mit Epilepsie ist nicht zu spaßen. Einer meiner besten Freundin hat Sie. Ein lebenlang Tabletten nehmen. Hatte auch schon mal bei mir auf einer Party einen Anfall. Man ist da immer so hilflos und kann nichts machen. Natürlich will ich dir keine Angst machen. Aber wenn meine Freundin ihre Tabletten nimmt, hat sie keine Probleme! Darf nur nicht Autofahren, nicht rauchen, kein Alkohol, mind. 8 Std. schlafen, um eine bestimmt Uhrzeit ins Bett. Sonst wird das dem Körper zuviel. Ansonsten hat sie erfolgreich Abitur gemacht und eine Ausbildung als Bürofachangestellte.
Ich wünsche euch weiterhin Alles Gute und viel Kraft
für mich geht es am Samstag zur Kur-werde berichten!
LG von Sandra mit Lukas und Jonas

Re: Frage an alle

Hallo Alke!
Also meine Älteste (Helene, in 3 Tagen 5 Jahre alt! WOW!) kam ja mit einer beidseiteigen Syndaktylie zur Welt, Verdacht auf gen. Syndrom, was sich aber GsD im Alter von 3 Monaten nicht bestätigt hat; dann noch Reflux bis eigentlich letztes Jahr, bis nämlich die Bestätigung kam, daß er sich mehr oder weniger verwachsen hat; durch den Reflux hatte sie eine Sensibilitätsstörung im Mund (Nahrungsverweigerung bis hin zum Erbrechen) - inzwischen läuft es aber immer besser und sie ißt mit uns am Tisch! - und Fieberkrampfneigung festgestellt im Alter von 2 Jahren; ach und dann noch das halbe Jahr, wo sie mit einem ganz merkwürdigen und seltenen Darm-Keim zu kämpfen hatte und wir auch die Gastroenterologie des Krankenhauses kennenlernen durften.
Verständnis und Zuhören kamen eigentlich nur und ausschließlich aus der allerengsten Familie und meiner liebsten Freundin (die aber eben ein LKG-Kind hat und dadurch sehr genau weiß, wie man sich fühlt). Der Rest wollte entweder gar nichts oder nur Ergebnisse wissen und dann Kommentare wie "ach ist das denn jetzt nötig diese Untersuchung, das arme Kind" - als ob es mir Spaß machen würde; ach und von einer habe ich hintenrum erfahren, daß sie mich für einen Hypochonder hält, nett, nicht wahr?
Manche konnten erst dann verstehen wie man sich fühlt, wenn sie selber Kinder bekamen bzw. oder die die schon welche hatten, wenn sie selber mal eine Stipp-Visite im KH machen mußten.
Es ist wie bei allem: Wenn es einen selber nicht betrifft, dann lieber Wegschauen und Nichtzuhören, es könnte einem ja zu nahe gehen. Wahrscheinlich wirklich eine Art Overflow Error und Selbstschutz. Ich habe damit inzwischen meinen Frieden geschlossen und erzähle so, daß es mir gut tut, d.h. wenn ich das Bedürfnis habe, die gesamte Krankheitsgeschichte zu schildern, dann tue ich das auch einfach - egal ob es interessiert oder nicht. :-)
Mir hat es immer wieder gut getan hier zu lesen / ab und an zu posten und mich mit anderen mehr oder weniger betroffenen Müttern auszutauschen. Da meine Tochter seit 1 Jahr zudem in einen integrativen KiGa geht, sind wir nun auch in einer bezüglich Krankheiten / Fehlbildungen sehr viel offeneren und verständnisvolleren Umgebung angekommen.
GLG Johanna

Re: Frage an alle

Hallo Alke,
alles, was außerhalb der Norm stattfindet, erntet zunächst betretene Blicke. Erst war es die Tatsache, daß Hendrik ein Repro-Kind ist ("Echt? Na, beim zweiten seid Ihr entspannter!" *grrrrrrrrr*), dann die leicht dramatische Geburt und dann, daß er infolge der Reprobehandlung eine Hypospadie hat ("Ihr wißt nicht, ob er mal Sex haben kann?!" - Nein, wissen wir nicht!!!).
Ich glaube, die meisten wollen aufbauen mit ihren Kommentaren. Sie wissen es nicht besser. Wenn mir jemand gesagt hat: "Naja, er ist doch gesund, oder?", habe ich gesagt: "Nein, ist er nicht." Und inzwischen haben sich alle so dran gewöhnt, daß Hendrik die Hypospadie hat, daß mein Vater bei seinem 70. aus Dankbarkeit über Hendriks gelungene Operation bei seinen Gästen für Maria Hilf gesammelt hat.
Ganz liebe Grüße
Lena

Re: Frage an alle

mein sohn hatte auch eine hypospadie. umgang.. hmmm kann ich gar nicht so sagen.
in meinen augen ist mein sohn gesund zur welt gekommen. auch wenn er eine hypospadie hatte.
es hat nie einer gesagt.. oh gott, das kind ist nicht gesund. wenn ich erzählt habe, dass er eine hyp hat, dann wurde ich schon gefragt, was das ist und was das "macht".
wie schon gesagt, ich habe mein kind nie hingestellt, als ob es nicht ganz 100%ig gesund wäre. denn das ist es in meinen augen gewesen. es gibt weit aus schlimmeres, was kindern passieren kann, die wirklich 100%ig krank sind.
vlg tina
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