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Verstopfung und Füßereiben

Hallo Lucia, meine Tochter ist jetzt 6 Monate alt und sie hat seit Geburt mit Blähungen zu kämpfen und Probleme mit dem Stuhlgang. Dieser kam zwar regelmäßig alle 4-5 Tage, jedoch ging es ihr nicht gut dabei. Deshalb (und auch weil sie mir das Brot aus der Hand nahm) habe ich Anfang Januar mit Pastinake angefangen, in der Hoffnung, dass sich der Stuhlgang reguliert. Jedoch hatte sie dann 8 Tage lang überhaupt keinen Stuhlgang mehr und ich musste 1 x per Glycilax nachhelfen, was auch gut wirkte. Danach machte ich 12 Tage Pause mit Beikost und startete wieder. 1 Woche gab es Pastinake pur, anschließend Pastinake mit Kartoffeln. 1 Woche lang - oh Wunder - hatte sie täglich breiigen Stuhlgang. Danach wieder überhaupt nicht mehr und wenn etwas kam, waren die Minimengen sehr trocken, fest, knetartig und unregelmäßig. Ich habe schon Milchzucker und Birne, Bauchmassagen, u.s.w. versucht, leider ohne Erfolg. Ich gab ihr diese Woche an 3 Tagen hintereinander Glycilax weil ich sie sogar beim Waschen untenrum nicht mehr berühren durfte, mit dem Erfolg, dass 3 x ungefähr ein fingernagelgroßes trockenes Böllchen herauskam. Mehr nicht, also alles fest. Ich vermute, dass noch mehr in ihr steckt, was irgendwie nicht herauskommen kann. Babylax hatte ich auch schon versucht, ohne Erfolg. Sie gedeiht zwar prächtig, ist sehr freundlich und lacht viel, jedoch geht es ihr bauchmäßig einfach nicht gut. Seitdem wir beim Osteopath waren, kann sie ihre Beinchen jetzt sehr gut hochnehmen und das macht sie auch sehr oft, vermutlich weil sie Bauchschmerzen hat. Der Osteopath meinte, dass an ihrem Beckenboden eine Blockade war, die er lösen konnte. Seit Mitte November (also deutlich vor der Beikost) haben wir das Problem, dass sie nur noch 3 Minuten an einer Brust trinkt. Sie hat alle 2 Stunden Hunger. Daran habe ich mich gewöhnt. Jedoch fing es damit an, dass sie während des Trinkens sehr unruhig wurde, zwar weitertrinken wollte, jedoch nicht konnte, weil sie die Füße stark aneinander rieb. Das sieht so aus, als würde sie sich ständig die Socken ausziehen, was sie in der Tat auch tut. Dazu jammert und schreit sie. Leider ist das bis heute so geblieben und hat sich von Monat zu Monat verstärkt. Jedes Mal wenn ich sie waagerecht bzw. leicht sitzend auf den Arm nehme, fängt sie das Füßereiben an. Ich vermutete anfangs, dass sie das aus Langeweile macht oder nicht ins Bett will. Jedoch stelle ich des öfteren fest, dass nach 10-20 Minuten dann doch ein Mega-Pups rauskommt. Aktuell ist es so, dass sie während des Stillens mit dem Füßereiben anfängt (manchmal auch im Liegen) und dadurch total unruhig wird, so dass sie nicht weitertrinken kann. Das passiert auch beim Füttern. Zusätzlich haut sie sich mit den Händchen auf ihre Oberschenkel, als ob sie will, dass da endlich was rauskommt. Das macht sie täglich viele Male, auch im Liegen. Das gleiche ist beim Zubettgehen. Sie kann vor lauter Füßereiben und Unruhe mit Beinchen hoch und auffällig oft auf der Seite liegend kaum einschlafen. Seitdem sie die Kartoffel dazubekommt, meine ich, ist es ganz schlimm geworden. Auch die Schreiattacken und die Unruhe. Können Sie mir helfen? Was kann ich noch tun? Warum patscht sie mit ihren Händchen auf ihre Schenkel? Wie soll ich weitermachen mit der Beikost? Wir hatten jetzt Zucchini und Kürbis. Sie mag alles gerne. Momentan pupst sie sehr viel und reibt den halben Tag die Füße aneinander. Bitte um schnelle Hilfe! Vielen Dank.
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Expertin-Cremer
Expertin-Cremer | 15.02.2011, 09:52 Uhr
9080 Beiträge seit 06.09.2011

Re: Verstopfung und Füßereiben

Hallo, ich versuche dir das mal der Reihe nach aufzuschlüsseln. Also zunächst mal ist es toll, wie gut du deine Kleine beobachtest und wie geduldig du den Dingen Zeit gibst!! Euer 1. eigentliche Problem war die Blokade. Eine Blokade führt dazu, dass der Kleine Körper so sehr damit beschäftigt ist dieses Problem auszugleichen, dass nur wenig Energie übrig bleibt um sich um andere Dinge zu kümmern. In Eurem Fall, war es dann so, dass das Verdauungssystem eigentlich auch Energie benötigt hätte um gut zu funktionieren. Da aber nicht genug zur Verfügung stand, bekam deine Kleine Maus nun auch noch Blähungen. Um das Verdauungssystem nicht noch weiter zu belasten, hat der kleine Körper die Notbremse gezogen und so eine Art Eigenschutz hat dann dazu geführt, dass die Mahlzeiten auf das nötigste begrenzt wurden damit nur kleine Mengen verdaut werden müssen. Die Folge ist dann natürlich, dass sie öfter essen muss, da der Körper insgesamt nicht auf seine Energiezufuhr verzichten kann. Nun der dritte im Bunde, das Füßchen reiben und mit den Händen auf den Oberschenkel klopfen. Es ist so, dass wenn Babys müde sind oder sehr angestrengt sind, sie versuchen sich selber zu beruhigen. Dazu hat das Kind nur wenige Möglichkeiten, dazu gehören weinen, saugen, die Händchen zum Körper führen um sich selber zu spüren und auch die Füßchen aneinander reiben. Deine Kleine hat also gut funktionierende Selbstregulations Mechanismen. Im 1. Link habe ich dir Fotos angehangen wo du das schön sehen kannst. So nun zu deiner Frage wie du helfen kannst; das wichtigste hast du schon getan, du hast genau hingesehen und erkannt, dass irgendetwas nicht stimmt! Dann ist auch schon die Blokade gelöst worden. Dazu muss sich dir aber noch sagen, dass es eine Weile dauert, bis dein Baby darauf vertraut, dass dieses Übel nun auch weg ist. Bisher war ihr Köpper damit beschäftigt diese Blokade zu bekämpfen und aus zu gleichen und wenn etwas ein Leben lang gedauert hat, dann dauert es, bis man wirklich glaubt das alles gut ist. Im nächsten Schritt, kann sie sich nun also mit aller Kraft dem Verdauungssystem widmen. Die Darmflora baut sich, wenn der Körper weniger Stress hat, nun langsam auf. Aber auch das braucht Zeit. Leider ist Beikost eher ein Stressfaktor, weil etwas neu ist und auch verdaut werden muss. Es wäre also hilfreich, wenn du ihr noch etwa 3 Wochen ohne Beikost gönnst. Sie braucht einfach eine Pause um sich von den Strapazen zu erholen. Wenn das geschafft ist kannst du in ganz vorsichtigen und sehr kleinen Schritten mit Beikost beginnen. Bis dahin kannst du sie unterstützen, indem du sie besonders liebevoll ansprichtst, wenn sie beginnt mit den Füßchen zu reiben. Sie sagt dir damit ja, dass es gerade sehr anstrengend für sie ist aber dass sie sich anstrengt um sich selber zu beruhigen bzw, mit der Situation klar zu kommen. Sprich mit Ihr, sage ihr, dass du siehst wie sie kämpft und das sie das ganz toll macht. Streichel sie und gebe ihr halt. So, ich hoffe du verstehst alles was ich geschrieben habe, es ist wirklich schwer, dass alles in Kurz Form zu schreiben. Wenn du möchtest können wir auch mal telefonieren. Im 2. Link die Kontakt Infos. Melde dich auf jeden Fall und schreibe mir ob du die Zusammenhänge siehst und ob du noch Fragen hast. LG Lucia 1) http://www.vivafamilia.de/fileadmin/downloads/elternkurs/PP_05_Wie_sich_das_Baby_selbst_beruhigt.pdf

Liebe Grüße Lucia Cremer

Re: Verstopfung und Füßereiben

Liebe Lucia, vielen lieben Dank für die supertolle Erklärung. Das ist wirklich schlüssig und mir ist jetzt einiges klar geworden. Wir waren seit Anfang Dezember 4 x beim Osteopath. Er fand immer wieder Verspannungen und Blockaden (Geburt war mit Saugglocke), die er löste bzw. behandelte. Erst beim letzten Termin Anfang Februar entdeckte und erklärte er mir die Blockade Richtung Beckenboden, mit der Hausaufgabe, die Beinchen immer wieder zum Bauch hoch zu drücken und die Füßchen Richtung Hände zu dehnen. Erkenne ich nur mit der Zeit, ob die Blockade vollständig gelöst ist? Denn ich bin unsicher, ob ich noch einen weiteren Behandlungstermin machen soll. Ich bemerke an meiner Tochter seit dem 1. Osteopathen-Besuch leider keine nennenswerte Verbesserung. Der Osteopath meint immer wieder, dass jetzt eine Besserung eintreten müsste, weil sie gut mithilft. Vorletztes Mal streckte sie am Ende der Untersuchung alle Viere von sich, entspannte völlig. Das war für uns das Zeichen, dass die Behandlung jetzt wohl angeschlagen hätte. Leider habe ich davon nichts bemerkt. Heute Morgen habe ich 35 Minuten und 4 x SAP (hilft nicht, aber beruhigt) gebraucht, damit sie eingeschlafen ist. Sie reibt sich die Augen, gähnt, ist wirklich müde, schreit viel und „tickt richtig aus“, will aber partout nicht schlafen. Erst, wenn sie fast „tot umkippt“, bekomme ich sie zum Einschlafen. Kann ich ihr denn noch irgendwie helfen, damit das mit dem zur Ruhe kommen besser funktioniert? Abdunkeln, singen, massieren, Brust nuckeln, schmusen, vorlesen….. hilft irgendwie alles nicht. Sie tankt dann ein paar Minuten auf, nimmt dann den Schnulli aus dem Mund und rätscht vor sich hin. Spätestens da weiß ich dann, dass Einschlafversuche zu diesem Zeitpunkt vergebens sind. Was mir noch aufgefallen ist: Sie reckt sehr viel ihr Köpfchen hoch. Auch wenn sie liegt und neugierig umherschaut, ist sie oft richtig angespannt, d.h. sie spannt die Bauchmuskeln an und reckt somit den Kopf und meistens auch die Beine ein Stückchen hoch, sodaß nur noch der Po aufliegt. Seit neuestem schüttelt sie sich dabei öfters. Das sieht aus, als ob sie was Schlechtes gegessen hätte und schüttelt sich dann. Nochmals vielen Dank für die Hilfe ! LG Koalabär
Expertin-Cremer
Expertin-Cremer | 16.02.2011, 09:48 Uhr
9080 Beiträge seit 06.09.2011

Re: Verstopfung und Füßereiben

Hallo, ich denke es wäre gut nach einem Physiotherapeuten mit Osteopathie Ausbildung zu suchen. Auch könnte es sein, dass sie vielleicht eingerenkt werden muss. Das hört sich schrecklich an, ist aber harmlos. Schau mal hier im Link, vielleicht gibt es ja eine Praxis bei Euch in der Nähe die sowas auch macht. Falls ihr Euch das Leisten könnt würde ich dort hin fahren. Die Behandlung kostet etwa 80 €. Du könntest ja vielleicht so ein günstiges Banhnticket für 30€ innerhalb von Deutschland nutzen. Bei den Kindern aus meinen Kursen, die auf meinen und den Rat unserer Physiotherapeutin hin, dort waren, waren die Kinder schon nach 2 Tagen nicht wieder zu erkennen. Ich empfehle das wirklich nicht bei jedem Wehwehchen oder leichten Blokaden, aber wenn es Kind so sehr um Hilfe ruft wie deine Kleine Maus, hätte ich ein schlechtes Gefühl, dir diese Möglichkeit nicht zu zeigen. 1) http://www.dr-iliaeva.de/veroeffentl.html

Liebe Grüße Lucia Cremer

Re: Verstopfung und Füßereiben

Liebe Lucia, erst einmal vielen lieben Dank für die Antworten. Jetzt ist einige Zeit vergangen und meine Tochter ist nun 8 1/2 Monate alt. Seitdem sie 7 Monate alt ist, funktioniert alles bauchtechnisch super, dank Deinen Ratschlägen. Sie kackert was das Zeug hält, hat auch fast keine Blähungen mehr und sie probiert alles an Beikost, was ich ihr anbiete mit Freude. Zwar isst sie nicht viel; zum Mittag um die 80-100g und auch an GOB und Milchbrei isst sie nicht mehr als mit je 50ml Wasser angerührt. Sie gedeiht aber prächtig und ist ein Wonneproppen. Sie bekommt die 1er Anfangsnahrung tagsüber dazu. Zwischenzeitlich schafft sie auch mal 200ml auf einmal! Welche Erfolg, freu! Da dachte ich ja, dass sie dann nachts etwas länger schläft. Aber nach 3-4 Stunden benötigt sie nochmals um die 100ml Milch. Wasser habe ich schon versucht, sie trinkt es auch, schreit aber Minuten später. Erst mit der Milch schläft sie wieder ein und kommt dann nach 3-4 Stunden ein weiteres Mal. Was mir leider noch Sorgen bereitet, ist weiterhin das Füßchen aneinander reiben bzw. auf die Oberschenkel klopfen. Ich weiß zwar jetzt, warum sie es macht und es stimmt auch genau, was Du geschrieben hattest (Müdigkeit oder sehr angestrengt sein). Sie will einfach tagsüber nicht (ein-)schlafen und auch abends gibt es sehr viel Geschrei. Sie zeigt alle Anzeichen von Müdigkeit, reibt die Augen, Nase, gähnt, schließt die Augen… Und vor allem reibt sie die Füßchen und klopft auf die Schenkelchen. Manchmal wirkt sie richtig verzweifelt, als ob ihre Beine ein Eigenleben hätten. Das geht manchmal 2 Stunden lang so, ohne daß sie einschlafen kann, auch wenn ich sie kurzzeitig in den Arm nehme um ihr Gelegenheit zum Ausruhen zu geben. Wenn sie sich dann doch kurz „gehen lässt“, versucht sie sich wach zu halten indem sie z. B. mit den Füßen strampelt, rätscht, die Arme vor dem Gesicht schnell hin und her fuchtelt (das ist neu, das macht sie zusätzlich zum Füße reiben öfters im Bett), vor sich her schimpft, rumzappelt, oder sich ständig auf den Bauch dreht und mit irgendwas spielt…das ich ihr dann wegnehme um ruhiger zu werden. Zudem fuchtelt/kratzt sie mit den Fingern an der Schläfe herum und zieht an den wenigen Haaren. Dieses macht mir zwischenzeitlich ein wenig Angst. Ich nehme sie dann wie früher auf den Schoß und halte sie fest. Sie nimmt dann meine Hände und schlägt sie auf ihre Schenkelchen. Also eine Art Teamwork, das wir miteinander gefunden haben. Sie reibt die Füßchen aneinander und ich klopfe ihr auf die Schenkel. Dann wird sie ruhiger. Ich muß sie jetzt auch fast jeden Abend in den Arm nehmen, weil sie so schlecht „runter kommt“. Das ist jetzt seit etwa 2 Wochen so. Kann es evtl. am Zahnen liegen, dass sie so verändert ist? Grundsätzlich ist sie sehr neugierig, wissbegierig, sieht alles und krabbelt jetzt. Hat sie vielleicht Angst etwas zu verpassen wenn sie schläft? Gibt es hier evtl. einen Zusammenhang, weil sie so viel Neues entdeckt? Noch eine kleine andere Frage: Sie wacht gerade jeden Abend an einer verstopften Nase auf. Hat aber keinen Schnupfen. Pollen sind es eher nicht. Was kann ich da außer Kochsalzlösung, Nasentropfen und Luffa (Globuli) noch machen? Vielen lieben Dank für Deine Antwort. LG Koalabär
Expertin-Cremer
Expertin-Cremer | 11.05.2011, 08:26 Uhr
9080 Beiträge seit 06.09.2011

Re: Verstopfung und Füßereiben

Hallo liebes Koalabärle, es freut mich, dass sie so viel positiv entwickelt hat. Auch finde ich es toll, dass du deiner Kleinen bei der Regulation so viel Hilfestellung gibst. Das es im Moment wieder etwas schwieriger ist, liegt am Wachstumsschub. Ich denke, das wird schon bald wieder besser und du solltest jetzt nichts neues probieren oder verändern. In Punkto Nase, machst du schon alles richtig, hier im Link findest du noch den ein oder anderen Tipp. LG Lucia 1) http://www.babytipps24.de/husten-und-schnupfen

Liebe Grüße Lucia Cremer

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