Liebe Frau Cremer,
ich habe Ihr Buch "Für Babys kochen leicht gemacht" gelesen und habe darüber auch die Homepage Babytipps24 und dieses Forum entdeckt. Dank all dieser tollen Medien habe ich wertvolle neue Erkenntnisse gewonnen und wende mich nun in der Hoffnung, dass Sie mir weiterhelfen können, direkt mit einer Frage an Sie.
Es geht um meine fünfeinhalb Monate alte Tochter und ihre Darmprobleme (bei der Beikosteinführung). Zu Beginn ihres 6. Lebensmonats habe ich, nachdem sie bisher voll gestillt wurde, mit vier Löffelchen Weisse Karotte aus dem Glas begonnen zuzufüttern. Es hat ihr sehr geschmeckt, sie hat auch gleich selbst nach dem Löffel gegriffen und ihn sich in den Mund geschoben. Doch zwei Stunden später hat sie ganz arge Bauchweh und Blähungen bekommen, die den ganzen restlichen Tag anhielten (hatte mittags gefüttert) und auch durch Massage, Gymnastik etc. nicht besser wurden. Da ich gehört hatte, dass so etwas bei der Beikosteinführung durch die Darmumstellung vorkommen kann, habe ich es am nächsten Tag noch einmal mit vier Löffeln probiert. Da war es noch schlimmer und ich habe erst mal wieder eine Woche lang nur gestillt. Dann wurde mir von Freunden geraten, es einmal mit Pastinaken zu probieren, die seien verträglicher als Karotten. Diese schien sie anfangs auch besser zu vertragen, zumindest hatte sie keine derartigen Bauchschmerzen, nur Blähungen hatte sie weiterhin (hat sie leider auch wenn ich stille), nur rochen sie strenger. Der Stuhlgang ist ein wenig fester und schleimiger geworden, aber für mich als unerfahrene Erstlingsmutter schien das normal zu sein. Jetzt, nach einer Woche Pastinakenbrei, hat meine Kleine gestern plötzlich Durchfall bekommen, dass es ihr oben aus der Windel rauslief und in der nächsten Windel war dann nur noch gelber, durchsichtiger Schleim. Sonst war sie aber fit, hatte kein Fieber. Heute hatte sie bisher noch keinen Stuhlgang. Scheint also kein grösserer Infekt zu sein. Spricht das für eine Unverträglichkeit? Oder kann das mit der dritten Sechsfachimpfung vor 5 Tagen zusammenhängen? Habe dann gestern wieder nur gestillt und weiß jetzt nicht, wie ich weitermachen soll. Erst mal wieder eine längere Pause oder ein anderes Gemüse, z.B. Zucchini? Oder Reisbrei? Allerdings behagt mir bei Letzterem nicht, dass in vielen Breis bei einem Test eine hohe Arsenbelastung festgestellt wurde. Hm.
Sie fragen sich jetzt vielleicht, warum überhaupt schon Brei? Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen muss ich bald eine Ausschabung vornehmen lassen, da ich noch Plazentareste in der Gebärmutter habe und da muss ich ja dann im Anschluss wegen der Narkose ein, zwei Stillmahlzeiten verwerfen. Ich hatte also gehofft, dass sie in der Zeit wenigstens ein bisschen Brei löffeln könnte. Die Flasche, egal ob mit Muttermilch oder Pre nimmt sie nicht, weder von mir noch von meinem Mann. Aus dem Becher zu trinken gelingt ihr leider auch noch nicht. Zum anderen isst sie wirklich gern. Sie freut sich immer, wenn ich mit dem Löffel ankomme und hat mir auch schon Sachen vom Teller geklaut, die ich ihr dann ganz schnell wieder abgenommen habe. Sie zeigt auch sonst alle Beikostreifezeichen. Zudem hat sie stillen Reflux, durch den sie teilweise unter Kopfzuckungen leidet. Deshalb hat die Kinderärztin den Beikoststart auch empfohlen, damit ihr die Nahrung nicht mehr so leicht hochsteigen kann.
Aber scheinbar spielt da der Darm noch nicht mit. Mit dem hatten wir leider auch von Anfang an Probleme. Erst haben uns die Dreimonatskoliken geplagt und sie hatte bis zu zehnmal täglich Stuhlgang, der ihr regelmäßig aus der Windel gelaufen ist und bei dem sie immer viel geschrien hat. Nur das Stillen konnte sie dann beruhigen. Habe mich deshalb mal vier Wochen lang nur von Kartoffeln, Hühnchenfleisch, Zucchini, Reis und Hirsebrei ernährt, um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit auszuschließen. Das und auch die Bigaia Tropfen haben aber keine Veränderung gebracht. Mit dreieinhalb Monaten wurde es dann zum Glück von allein besser. Schlagartig hatte sie nur noch einmal am Tag Stuhlgang, nur die Blähungen sind immer gleich stark geblieben. Auch zwei Behandlungen bei der Osteopathin haben da leider nicht geholfen. Daran sind wir also leider mittlerweile gewöhnt. Sonst wächst und gedeiht sie ganz normal. Nur dieser Schleim ist jetzt neu und beunruhigt mich.
Entschuldigen Sie bitte, dass der Text so lang geworden ist. Aber ich dachte, je mehr Informationen Sie haben, desto besser können Sie die Situation vielleicht einschätzen und mir raten, wie ich weitermachen soll.
Ich danke Ihnen schon jetzt ganz herzlich für Ihre Antwort. Toll, dass es dieses Forum gibt!
Viele Grüße
Michaela