Hallo,
unser Sohn ist nächste Woche 9 Monate alt und seit drei Monaten üben wir uns in der Beikost.
Mittags gibt es einen Gemüsebrei mit Fleisch und etwas Nachtisch, nachmittags einen Getreidebrei mit Obst und abends einen Milchbrei oder einen mit Pre angerührten Brei mit Obst.
Morgens und zwischendurch gibt es Milch und abends gibt es auch nochmal eine Flasche zum Schlafen, die er aber nie ganz austrinkt. Nachts ist es völlig unterschiedlich. Mal gibt es zwei Flaschen, Mal gar nicht. Das geht ganz nach ihm.
Er ist ein sehr unbeständiger Esser: Mal isst er gar nichts, Mal pro Mahlzeit 150g. Drei Tage läuft es normal und dann ist wieder ein Tag ohne Brei dabei. Woher ich das weiß? Weil wir das Essen wiegen. Und das beruht auf Unsicherheit. Diese häufigen "Aussetzer" haben die Babys in meinem Umfeld einfach nie. Die sind gleich alt und mampfen um die Wette.
Ich habe das Gefühl, dass wir Eltern durch unsere Unsicherheit beim Thema Brei die Situation nicht stressfrei übertragen können. Wir hampeln immer wieder beim Füttern herum. Mama isst parallel was, wenn Papa füttert. Ein Löffel Obst, zwei Löffel Gemüse, immer abwechselnd. Die ersten Löffel an Brei laufen meist problemlos, aber dann ist er schnell abgelenkt von dem Baum draußen oder die Nase juckt usw. Und schon machen wir uns Sorgen und hampeln um jeden weiteren Löffel herum. Wenn er den Brei allerdings verweigert, zwingen wir ihn zu nichts. Er soll keine negativen Assoziationen mit Essen aufbauen. Ich bin aber unsicher, ob wir das nicht schon längst tun.
Hintergrund ist der, dass er nun 74cm groß und nur 7850g schwer ist. Wir machen uns sehr, sehr große Sorgen, dass er zu schlank ist. Er ist fit, neugierig und übt gerade fleißig das Robben. Aber wir wollen unbedingt die Energiezufuhr aufrecht erhalten. Der Gedanke belastet sehr.
Das zeigt sich unter anderem in unserem Verhalten. Wenn er einen "schlechten" Breitag hat, achten wir wieder stark auf die Milch, denn dann "sollte" davon nun einiges ins Kind gehen... Es ist irgendwie ein Teufelskreis.
Wenn es um Milch geht, erkenne ich die Hungeranzeichen sehr gut. Allerdings wäre es in dem Fall für Brei immer schon zu spät. Ist er schon so hungrig, so geht kein einziger Löffel Brei. Also gehen wir bei den Breimahlzeiten nach der Zeit, gegen Mittag, gegen 15 Uhr, gegen 18 Uhr. Wie sehen die richtigen Anzeichen da für Babys aus, ohne dass es schon zu spät ist?
Sie merken also - das Thema ist mit viel Druck belastet, ist im Alltag eigentlich immer Thema und genau das möchten wir eigentlich nicht. Essen soll ihm Spaß machen.
Vielleicht haben Sie praktische Tipps für mich. Es soll kein ernsthaftes Problem daraus entstehen (oder ist es das etwa schon?).
Ich wäre Ihnen sehr dankbar!
Liebe Grüße
Puzzle