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wird das irgendwann besser?(lang)

Hallo Ihr Lieben. Ich gehoere zu den wenigen hier, die quasi ein "grosses" Fruehchen hatten. Mein Sohn ist bei 36+4 geboren, weil ich eine Schwangerschaftsvergiftung hatte, und war 53 cm und 3290 gramm schwer. Trotz der Tatsache, dass er quasi nur 3 Tage von einer Vollterm SS entfernt war, konnte er nicht selbstaendig atmen und musste, nachdem er erst CPAP hatte, intubiert werden. In seiner 2. Nacht erlitt er einen Lungenkollaps und entwickelte dann ein Emphesema (ich weiss nicht wie das buchstabiert wurde, ich wohne in Amerika) Nach ca. 5 Tagen wurde er extubiert und bekam eine Nasenkanuele. Alles wurde besser, aber er verlor weiterhin rapide an gewicht und hatte starke Gelbsucht, die staendig auf und abstieg. Durch Zufall fand man heraus, dass er eine Harnwegsinfektion hatte,die dann intravenoes mit Antibiotika behandelt wurde.Aufgrund von kulturellen und persoenlichen Gruenden, und zum Teil auch aus medizinischen entschieden wir uns, ihn beschneiden zu lassen. 3 Stunden nach der Beschneidung blutete er ploetzlich so stark dass er 25% seines Volumens verlor und eine Bluttransfusion brauchte.Das war am Donnerstag.
Heute ist er endlich 3 1/2 Wochen nach seiner Geburt zu Hause!! Ich weiss, dass das kurz ist im Vergleich zu dem, was manche von euch durchmachen muessen.
Da ihr ja nun meine Geschichte kennt, (hoffe ich langweile euch nicht, ich weiss aber einfach nicht,mit wem ich sonst reden soll) hier meine Fragen:
Geht das Schuldgefuehl,dieses gefuehl etwas falsch gemacht zu haben und schuld an dem Zustand seines Kindes zu sein, jemals weg?
Kann man irgendwann wieder sein Kind etwas "unbeschwerter" geniessen?
Wie seid ihr mit der Traumabewaeltigung umgegangen?
Seit heute spuere ich naemlich, wie erschoepft und wie traumatisiert ich eigentlich bin.
Danke fuer eure Antworten! LG Claudia
Bisherige Antworten

Ja!

Hallo Claudia,
meine Tochter mußte vor 17 Monaten in der 30. SSW ohne Vorwarnung geholt werden (mehr steht im Profil).
Es hat mich sehr hart getroffen, ich hatte riesengroße Schuldgefühle und und und...
Es tut mir sehr leid für Dich, dass es Dich auch getroffen hat, und 3 1/2 Wochen Kinderklinik sind auch sehr lang.
Heute geht es mir viel besser, ich fühle mich auch nicht mehr schuld an der Frühgeburt. Was leider geblieben ist, ist die Trauer über die verpasste Geburt, und über die entsetzlichen ersten Wochen in der Kinderklinik, und manchmal noch die Frage nach dem "Warum?".
Ich habe gelernt, kein Verständnis von "Außenstehenden" zu erwarten und tausche mich nur noch mit Betroffenen aus.
Und ja, es wird besser, das kann ich Dir versprechen. Ob es jemals ganz weggehen wird, das weiß ich nicht - aber man muß lernen, irgendwie zu akzeptieren, dass man das Geschehene annehmen muß und die Vergangenheit nicht ändern kann.
Und wenn Dein Sohn jetzt erst ganz frisch zu Hause ist, sind Deine Gefühle ganz verständlich. Außerdem mußt Du Dir selber zugestehen, dass Du erst ganz frisch entbunden hast und eine Schwangerschaftsvergiftung hattest, das und die hormonelle Umstellung ist auch für den Körper eine gewaltige Anstrengung.
Und, last but not least: ganz herzlichen Glückwunsch zur Geburt Deines Sohnes! Er nimmt Dir die Frühgeburt ganz bestimmt nicht übel und hat Dich lieb.
LG Katrin

Re: wird das irgendwann besser?(lang)

Hallo Claudia,
erstmal Glückwunsch zu deinem Sohn. Ich gehöre auch zu den Müttern mit späten Frühchen. Mein Sohn kam bei 34+2 mit 2050 g auf die Welt. Ich hatte auch eine Schwangerschaftsvergiftung + massiven Bluthochdruck. Gott sei Dank hatte er keine Probleme, er hat nur am Anfang ziemlich viel abgenommen und nur sehr langsam zugenommen und hatte auch eine sehr starke Neugeborenengelbsucht, lag über 1 Woche unterm Fotolicht.
Zu deinem jetzigen Zustand (Erschöpfung, ect.) kann ich dir sagen, die Geburt ist erst 3 1/2 Wochen her. Geb deinem Körper Zeit. Wie Katrin schon schreibt, es ist eine massive Hormonumstellung in deinem Körper, auch muß erst einmal die Schwangerschaftsvergiftung von deinem Körper verarbeitet werden. Ich weiß noch genau, wie es mir damals ging. Ich hatte während der Geburt ziemlich viel Blut verloren (weiß der Kuckuck warum) und ich habe mich auch sehr langsam davon erholt. Auch dieses Glücksgefühl kam lange Zeit nicht, ich war die ganze Zeit ständig traurig und nah am Wasser gebaut. Wenn mir nur jemand zur Geburt gratuliert hat, war ich schon in Tränen aufgelöst und wollte es nicht hören, weil ja noch Zeit gewesen wäre. Ich hatte aber das Glück normal zu entbinden und konnte die Geburt miterleben. Andere mußten da viel mehr leiden.
Gönn deinem Körper Ruhe und lasse ihm Zeit zur Erholung. Es wird besser, versprochen. Wenn sich erst einmal der Alltag eingespielt hat daheim, kannst du alles viel mehr geniessen. Und du hast keine Schuld an all dem. Meine Hebamme hat zu mir gesagt, "Mutter Natur hat die Schwangerschaft beendet und das hat auch seinen Grund gehabt". Es kommen bald bessere Zeiten für dich, versprochen. Aber deine Seele und dein Körper brauchen noch eine ganze Weile um das zu verarbeiten, sich zu erholen und zur Ruhe zu kommen. Und die Zeit mußt du dir geben. GLG und alles Gute für euch, Christiane & Marc!!!!

Re: wird das irgendwann besser?(lang)

hallo claudia,
meien frühgeburt ist ja nun genau 2 jahre und 1 woche her und ich kann dir sagen, es wird besser. das 1. jahr habe ich sehr gelitten, vor allem weil meine tochter auch sehr viel krank. dann ahbe ich das krnak sein akzeptiert und letzten endes auch die situation, da sie sich aber so super gemacht hat, kann ich inzwischen sehr gut damit leben. kalr wünsche ich mir heute noch, es wäre anders verlaufen. aber ich weiß, dass ich es ja sowieso nicht rückgängig machen oder ändern kann.
traumabewältigung: tja, ich bin in therapie deswegen und die hilft mir sehr!
liebe grüße, nicki
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