Liebe Bianca,
kann es sein, dass Du Catharina tendenziell zu sehr "betüdelst"? Mein Mann und ich teilen uns die Elternzeit, er ist drei, ich zwei Tage die Woche für Tobi zuständig. An seinen Tobi-Tagen spielt Tobi längere Zeit alleine auf der Krabbeldecke, mein Mann ist allenfalls in Sichtweite, manchmal noch nicht mal das. Auch kann mein Mann telefonieren, ohne dass Tobi dazwischen meckert. Bei mir klappte das alles lange Zeit nie, Tobi hat schon genölt, wenn ich nach einer Mahlzeit schnell mal ohne ihn in der Küche war, um die gebrauchte Flasche zu reinigen. Mein Mann meinte dann, ich solle nicht immer gleich rennen, wenn Tobi auch nur "piep" sagt. Jetzt ist es besser geworden. Ich lasse natürlich nicht Tobi dauernd alleine schreien, aber ich stürze auch nicht mehr sofort zu ihm hin, nehme ihn hoch und versuche ihn mit verschiedensten Spielchen zu belustigen, wenn er mal ein bißchen motzt. Mach Dich nicht mit einem unnötigen schlechten Gewissen (so nach dem Motto "das arme Kind hat doch durch die Frühgeburt schon so gelitten, das soll es jetzt umso besser haben") erpressbar, unsere kleinen Monster merken das nämlich sofort und nutzen es schamlos aus ;-).
Viele Grüße
Stefanie

hallo steffi,
also, ich muß mal klarstellen, daß ich KEINE mutter bin, die sofort springt, wenn kind knüttert oder schreit! ich kann catharina auch schreien lassen, und habe das auch immer getan. auch lege ich sie jeden tag hin, wenn ich mich anziehen muß kochen muß etc. sprich, jeden tag ist drama angesagt! und es wurde besser, aber seitdem ich arbeiten bin, wird es wieder sehr anstrengend, vor allem einen tag nachdem sie bei oma war, wenn ich länger bei ihr bin geht es eigentlich wieder (sprich am wochenende)
du siehst ich bin nicht so, wie du mich darstellst, aber das konntest du ja nicht wissen.
ich habe auch noch nie gesagt: ach die arme catharina, so ein kleines frühchen, sie hat soo gelitten, ich muß das alles wieder gut machen! verstehst du? da bin ich gar nicht der typ für! und vor allem nicht, weil catharina sowieso viel schreit...
ich bin wirklich mit meinem latein am ende!

Hallo Bianca,
herrjeh, ich bin Dir offensichtlich ordentlich auf die Füße getreten. Das wollte ich nicht.
Wie verhält sich Catharina denn bei Deinem Mann (bzw. kommt es überhaupt vor, dass sie Zeit mit ihrem Papa verbringt, ohne dass Du dabei bist)?
Ich würde von mir selbst auch immer sagen, ich bin keine Gluckenmama, ich muss nicht ständig mein Kind betüdeln, ich bedauere Tobi auch nicht wegen der Frühgeburt (bei mir ist es eher so, dass ich nach zwei Totgeburten jeweils in der 21. SSW immens stolz war, es immerhin bis zur 30. SSW geschafft zu haben). Trotzdem war es eine ganze zeitlang bei uns so, dass Tobi bei mir viel eher als bei meinem Mann genölt hat, wenn ich ihn auch nur mal für zwei Minuten alleine gelassen habe. Es ging eher schleichend, aber wenn ich im Nachhinein mein Verhalten gegenüber Tobi mit dem meines Mannes vergleiche, war es schon so, dass ich eher die Tendenz hatte und manchmal auch noch habe, zu Tobi zu gehen, ihn auf den Arm oder auf den Schoß zu nehmen, irgendetwas mit ihm zu machen, sobald er anfängt zu schimpfen. Manchmal ist einem selbst das gar nicht so sehr bewußt (war es mir auch nicht), bis man mal anfängt, das eigene Verhalten in bestimmten Situationen mit dem des Partners oder bei Euch vielleicht auch mit dem der Oma zu vergleichen. Auf jeden Fall glaube ich nicht, dass das Verhalten von Catharina mit dem Krankenhausaufenthalt nach der Geburt zu tun hat. Ich habe schon von so vielen, höchst verschiedenen Verhaltensweisen von Kindern gehört und gelesen, die alle auf den Krankenhausaufenthalt geschoben wurden (z.B. ein Kind, das gar nicht kuscheln mag und nur schlägt; bei uns das umgekehrte: wir haben ein Kind, das bis heute wie beim Känguruhen gerne gemütlich auf unserer Brust einschläft und kuschelt), dass ich da nicht so recht dran glaube. Wir wissen halt nicht, wie unsere Kinder ohne Krankenhausaufenthalt geworden wären.
Na ja, genug davon. Dann sprich doch vielleicht das ganze mal bei der Frühförderung oder auch beim Kinderarzt an bzw. frag mal, ob es sich empfiehlt, eine Schreiambulanz o.ä. aufzusuchen (gibt es das bei Euch in der Nähe?). Hast Du mal versucht, ein Schrei-Tagebuch zu führen, um zu sehen, bei welchen Gelegenheiten Catharina besonders oft schreit?
Viele Grüße
Stefanie

hallo steffi,
also, mein mann hat catharina eher selten, da er arbeitet und catharina früh schlafen geht! am anfang konnte nur er sie beruhigen bzw bei ihm ging alles besser und schneller, bei ihm war sie ruhiger als bei mir etc. mittlerweile ist es umgekehrt.
bei ihm weint sie auch, wenn er sie weglegt!
und er ging früher sogar eher zu catharina wenn sie weinte, als ich es getan hätte- ähm sagen wir es mal so: er sagte immer, nun laß sie doch nicht so schreien (so in der art) und ich mußte dann hin, damit ihm das geschrei nicht so nervt. klar für catharina sah es dann so aus, als wenn ich kommen würde.
hmm, aber bevor catharina bei meiner mutter war, also bevor ich arbeiten ging wurde das verhälnis ja besser. sprich sie find an auch mal alleine zu spielen und so, es ist erst wieder so schlimm, seitdem sie bei meiner mum ist, also muß es doch damit was zu tun habe?
ich werde sehen, was die von der frühförderung sagen
danke, lg,bianca

Hallo Bianca,
also erstmal vorab, du bist absolut nicht unfähig und bist mit Sicherheit ein gute Mutter und vorallem die einzige Mama die Catharina hat. Genau diese Phänomen (schreibt man das so?)kenne ich nämlich auch. Ich arbeite seit Marc 1 1/4 Jahre alt ist auch wieder ein paar Stunden in der Woche (12-16 Stunden in der Regel) und in der Zeit ist Marc bei den Omas. Also bei meiner Mutter und meiner Oma bzw. Marcs Uroma. Da ist es oft auch so, das er vormittag total nervig ist und nachmittag wenn ich von der Arbeit komme ist er lieb und ausgeglichen und sagt gleich wenn ich komme: Mama weggehen, alleine nach Hause fahren. Na danke schön. Jetzt sag ich mir immer, ist doch super, wenn er da lieb ist, da muß ich mir wenigstens keine Sorgen machen, das es für die Omas totaler Stress ist. Meine Oma kann eh nimmer so und der Marc ist extrem quirlig. Die Omas wirken immer anders auf die Kinder und ich schiebe es auf trotz allem auf ihre Erfahrungen, obwohl manche Einstellung seltsam anmuten. Aber meine Oma hat den allerbesten Draht zu Marc, sie hatte halt 12 jüngere Geschwister, selber 3 Kinder und 5 Enkel. Die beiden verbindet eine ganz besondere Liebe. Und glaub mir die Omis verwöhnen ihre Enkel, wenn wir nicht dabei sind, das können wir nicht verhindern.
Sei einfach auch froh das Catharina lieb bei der Oma ist, sonst würdest du dir unnötig Sorgen machen und denkst es wird deiner Mutter zuviel. Du bist und bleibst die einzige, liebste Mami der Welt für sie. Daheim ist ein anderer Trott und man hat halt nicht immer Zeit die Zwerge den ganzen Tag zu bespielen. Marc war in dem Alter auch extrem, jetzt kann er sich wenigstens mal ansatzweise eine halbe Stunde allein beschäftigen, selbst da holt er mich alle 5 Minuten weil ich mir was anschauen soll. Kopf hoch, es kommen auch bessere Zeiten :O).
GLG Christiane und einen dicken Aufbauknuddler

hallo christiane,
du magst ja recht haben, nur ist es nervig daß cahtarina und ich endlich einen weg gefunden hatten- bevor ich arbeiten ging- so daß sie auch bei mir mal ein wenig gespielt hat und jetzt, seitdem sie bei der oma ist, hab ich wieder die hölle auf erden hier, es fäng schon an, wenn wir rein kommen und ich schnell aufs klo muß! :-( das kann es doch nicht sein. verstehst du?
da muß es eine lösung finden!
entweder sie mag es bei oma so gerne, daß sie nich tmehr hier sein mag :-( oder, was weiß ich, was sie hat...wenn ich dann 2-3tage am stück mit ihr verbringe ist es ja auch wieder besser, aber dann geht sie wieder zur oma...
lg,bianca

Hallo Bianca,
ich habe gerade deinen Beitrag gelesen und auch die bisherigen Antworten überflogen und ich schließe mich der Meinung von Marica völlig an. Ich arbeite zwar nicht, aber wir wohnen mit meinen Schwiegereltern in einem Haus. Noah kann jetzt alleine Treppen laufen und ist oft unten bei ihnen. Man merkt sofort, wenn es wieder zu viel wird. Dann spielt er hier nicht mehr, er ist schlecht gelaunt und fordert und fordert. Das ist anstrengend und ich schaffe fast nichts. Dann sorge ich dafür, dass er erstmal nicht zu viel bei Oma ist und beschäftige mich verstärkt mit ihm. Dann klappt alles wieder. Bei dir ist es ja so, dass du keine andere Wahl hast. Du musst arbeiten und Catharina muss zu deiner Mum. Und lass sie bitte auch dort. Sie fühlt sich dort wohl und wenn du sie da jetzt raureißt und sie in eine KiTa o.ä. bringst, dann wird es nicht besser. Ich glaube auch, dass sie die verlorene Zeit mit dir einfach nur nachholen möchte. Das ist sicher nicht leicht, aber versuch es einfach mal. Hol sie ab und widme dich ganz der kleinen Maus.
LG Sandra

Hallo bianca,
meine Große (inzwischen 27 Monate) ist zwar in der 36. Woche gekommen, zählt also kaum als Frühchen, aber sie ist auch so ein Wandelbaby. Sprich, bei der Oma oder im KiGa ist sie ein völlig anderes Kind als zu Hause - z.B. gibts zu Hause beim Mittagsschlaf meist Theater, im KiGa schläft sie problemlos. Gehe ich mit ihr auf den Spielplatz, muss ich überall mit hin (und die Rutschen sind echt nicht auf meine Gewichtsklasse ausgelegt!), im Kindergarten spielt sie ganz selbstständig. Und noch hundert andere Beispiele ...
Netterweise ist sie bei ihrem Papa genauso wie bei mir - er hat sie die ersten 1,5 Jahre voll betreut, ich musste gleich nach dem MuSchu wieder arbeiten. Kann also nicht an meiner Person liegen. Ich tippe eher darauf, dass es das gleiche Phänomen ist, das dafür sorgt, dass so mancher Mann den ganzen Tag im Büro lieb und freundlich ist, und abends dann mit der Frau herumgrummelt: bei einer Person, die einem vertraut ist und bei der man sich geborgen fühlt ist es leichter, auch mal die miese Stimmung raushängen zu lassen, oder einfach höhere Ansprüche zu stellen. Also, wenn meine Süße mal wieder eine Meckerphase hat, beruhige ich mich mit dem Gedanken: okay, schlecht drauf sind wir alle mal, aber sie hat wenigstens genug Vertrauen in mich, um das auch zu zeigen.
LG,
Claudia