Hallo Janna!
Ich habe zwar schon ein ?altes Frühchen? (wird im Okt. 3) aber ich möchte Dir trotzdem antworten. Am besten ich fange mal hinten an: Also mir fehlen die letzten Wochen der Schwangerschaft und die erste Zeit mit der Kleinen schon unheimlich. Ich wollte immer eine normale Geburt und auch unbedingt stillen, was ? bedingt durch meine Krankheit (im Profil, wenn Du magst ;o) ? leider alles nicht ging. Dazu kam, dass ich mich in Emilys ersten Lebensmonaten einer Chemo- und Strahlentherapie unterziehen mußte und somit oft nicht zu Hause war bzw. es mir dann nicht immer sehr gut ging. Dann war ICH oft genervt, weil ich einfach meine Ruhe gebraucht hätte und habe oft an mir gezweifelt ? liebe ich meine Tochter genug, bin ich überhaupt eine gute Mutter? Meine Familie stand immer hinter mir und hat mich immer bewundert, wie ich das alles gepackt habe, aber trotzdem habe ich auch heute noch oft ein schlechtes Gewissen meiner Kleinen gegenüber, da ich eben oft genervt war und schnell die Ruhe verloren habe. Obwohl ich sie über alles liebe. Ich will mich auch wirklich nicht rechtfertigen, für die Fehler, die ich sicherlich am Anfang gemacht haben, aber kann sich irgend jemand vorstellen, wie es ist, einen Säugling zu versorgen und gleichzeitig eine Krebstherapie zu machen, der das nicht schon mal erlebt hat (was ich wirklich NIEMANDEM wünsche)?! Ich habe mein bestes gegeben und hoffe, dass es alles so richtig war ;o)
Kommen wir nun zur Streßfrage: Ich kann nur sagen, dass Emily von Anfang an ein eher unruhiges Kind war. Sie hatte ziemlich früh längere Wachphasen und wollte dann unterhalten werden ? also von wegen mal entspannt rumliegen und sich die Welt anschauen ;o)) ? und immer in Mamas Nähe. Aber ob das nun an der Zeit im KKH lag oder daran, dass eben bedingt durch meine Therapie oft die Betreuungspersonen für Emi wechselten, vermag ich nicht zu sagen. Ich kann nur sagen, dass es besser wird ;o)) Meine Maus ist wie gesagt mittlerweile fast drei. Sie ist zwar immer noch sehr lebhaft und hat Hummeln in ihrem kleinen Po, aber ansonsten ist sie sehr lieb.
Mit der Bindung zu Emi war es am Anfang auch etwas schwierig. Sie ist um 11.12 Uhr zur Welt gekommen, da durften mein Mann und ich sie nur kurz anschauen und dann wurde ich erst abends wieder zu ihr gefahren. Da saß ich nun vor einem Brutkasten mit so einem kleinen Wurm drin, der total verkabelt war, ständig piepsten irgendwelche Apparate und dann sagt die Schwester: ?Das ist ihre Tochter. Ihr geht es gut......? Man kann das dann in dem Moment gar nicht so glauben, sie hätten mich in dem Augenblick wohl vor jeden Brutkasten setzen können... Aber wenn man dann zum ersten Mal das zarte Gesicht streichelt, das erste Mal die Windel wechselt und dann endlich das erste Mal mit seinem Baby kuscheln darf, sind die Muttergefühle schnell da ? und wie ;o))
Ich wünsche Dir und Deinem Sohnemann alles Liebe - Jeanine

Hallo Janna,
meine Tochter ist eigentlich eine echte Stoikerin - trotz Frühgeburt. Sie schläft zwar tagsüber sehr wenig, aber nachts schläft sie sehr gut (inzwischen ist sie 7,5 Monate, kam bei 29+4).
Die Bindung war sofort da, ich hatte nur anfangs immer ein schlechtes Gewissen weil es mir nach Notsectio und Frühgeburt psychisch so schlecht ging, dass ich mir eingebildet habe, sie könne mich nicht leiden, wegen der Frühgeburt...
Mir fehlen der Rest meiner (bis dahin) schönen Schwangerschaft, die erträumte normale Geburt und die erste Zeit mit dem Baby (ich konnte sie erst nach 3 Tagen das erste Mal sehen) so sehr, dass ich manchmal immer noch heulen und schreien könnte - aber auch das wird mit der Zeit immer besser. LG Katrin

hallo Janna!
Meine Kinder sind 6 1/2 Wochen zu früh gekommen und waren die ersten drei Wochen im Krankenhaus. Wie sie bei dem Krach schlafen können, hat mich damals ziemlich gewundert, aber sie pennten den ganzen Tag. Nun sind sie drei Monate alt, seit zwei Monaten zu Hause und recht pflegeleicht (das müssen sie auch sein, denn sonst werden Zwillingseltern leicht wahnsinnig!)
Sie brauchen viel Körperkontakt. Das hebt ihre Gelassenheit noch zusätzlich.
Das mit der Bindung kann ich bestätigen. Ich hatte zuerst fast keine Bindung, bis ich die Kinder nach Hause bekam. Ich fand sie zwar niedlich, aber das war es fast. Es überwog eher die Angst.
Nun, nach drei Monaten, kann ich erst sagen, dass ich "normale" Muttergefühle für die beiden empfinde und beginne, zu genießen. Vorher habe ich manchmal sogar die Entscheidung, Kinder zu haben, in Frage gestellt.
Alles Liebe, Anne