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Haben wir (als Verwandte)ein Recht auf Information

Mein Neffe wurde in der 27. oder 28. SSW geboren und es ging ihm bis jetzt nicht besonders gut. Der Kreislauf, Atmung und Nieren funktionierten lange nicht so toll. Auch das erste mal Känguruhen hat er nicht so toll vertragen, so dass das bis auf weiteres erstmal verschoben wurde. Nun ist meine Schwägerin sehr eigen und würde am liebsten für den Rest der Welt so tun als sei alles ganz normal. Nun rief sie eben an, sie wünsche nicht das wir Informationen an z.B. die Oma weitergeben. Und ich denke mal das wir auch nicht allzuviel über den Stand der Dinge erfahren.
Natürlich machen wir uns alle große Sorgen und wir sind auch in keinster Weise aufdringlich (wir warten immer bis mein Schwager von selbst was erzählt, ohne ständig nachzufragen). Wie seht ihr das, wir sind doch eine Familie. Außerdem, was ist wenn wirklich was schlimmes passiert? Wenn wir immer davon ausgegangen sind das alles normal war, trifft uns das ja wie ein Schlag. Außerdem finde ich das nicht gerade das richtige um mit der Situation umzugehen. In wirklichkeit ist meine Schwägerin nämlich fix und alle mit den Nerven. Leider habe ich zu ihr kein gutes Verhältnis (nicht mein Verschulden), so dass ich auch nicht in der Position bin sie zu unterstützen, bzw. zu helfen. Also was meint Ihr?
LG Melle
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Re: Haben wir (als Verwandte)ein Recht auf Information

Hallo Melle,
es ist, wie Du sagst, wahrscheinlich ist sie mit den Nerven fertig. Und da jeder seinen eigenen Weg hat, mit der Situation umzugehen, rate ich Dir, Ihre Abschottung zu akzeptieren. Man hat oft keine Lust und Kraft mehr, das, was einem eh Tag und Nacht durch den Kopf geht, noch zu erzählen. Und besonders anstrengend ist es manchmal, lieb und gut gemeinte Hilfe und Gespräche abzublocken. Man möchte einfach seine Ruhe und irgendwie selbst mit der Situation fertig werden. Ihr wisst ja, dass nicht alles normal ist, und sie weiß, dass Ihr alle das wisst. Wenn etwas "wirklich Schlimmes" passiert, dann ist es natürlich für die Eltern noch viel schlimmer als für alle anderen, und dann hat man auch nicht die Kraft (als Eltern), noch Verwandte und Großeltern mit aufzubauen. Ich spreche da aus Erfahrung. Wenn Du für sie da sein möchtest, schreibe Ihr einen lieben, ehrlichen Brief, dann kann sie selber entscheiden, wie sie damit umgehen will. Keiner kann sich vorstellen, was man in so einer Zeit durchmacht!
Viele Grüße, Mischu

Re: Haben wir (als Verwandte)ein Recht auf Information

Hi,
also mein SOhn ist auch zu früh zur Welt gekommen, und ich hab die erste Zeit danach auf der Intensivstation als etwas sehr persönliches empfunden, das nur mich und meinen Mann etwas anging. Wir wollten auch nicht, dass jemand unseren SOhn besucht. Selbst bei unseren Eltern war es mir nicht so recht, aber die haben ihn trotzdem gesehen. Meine Schwiegermama hat auch den Nachbarn, und Bekannten Fotos von ihm im Brutkasten gezeigt, das war mir gar nicht recht. Es war eine schwierige Situation, ich kann auch nicht genau sagen, warum wir niemanden teilhaben lassen wollten, aber er schien damals so verletzlich,ich weiß auch nicht genau... Wir haben ziemlich viele Freunde und Verwandte verprellt mit unserer Einstellung ( alle haben ihn erst gesehen, als er zuhause war), aber die meisten Eltern mit Frühchen auf unserer Station haben genauso reagiert. Ob es gut war, kann ich nicht sagen, aber ich kann Deine Schwägerin verstehen. Also lass ihr die Zeit, bis sie selber soweit ist, gerade weil es sowas persönliches ist. Es dauert eine Zeit, bis sie selbst damit klar kommt. Schöne GRüße, Kathrin

Re: Haben wir (als Verwandte)ein Recht auf Information

Hallo
Als unsere Zwillinge letztes Jahr unerwartet rasch und zu früh auf die Welt geholt werden mussten, haben wir genau so reagiert wie Deine Schwägerin. Ich wollte nicht, dass Infos raus gingen und auch keine Bilder. Die meisten Leute (auch Verwandte) haben erst nach dem nach Hause kommen unserer Söhne erfahren, dass die beiden schon auf der Welt sind. Ich wollte damals niemandem erzählen was passiert ist und wollte nur meine Ruhe haben zu Hause, damit ich Kraft tanken konnte für die Stunden bei meinen Kindern.
Gib Deiner Schwägerin Zeit und nimm ihr, ihr Verhalten nicht übel. Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber wer nie in der Situation war eine Frühgeburt zu haben, kann die Gefühle wohl einfach nicht verstehen die in den frischgebackenen Eltern vorgehen, bei den meisten ist nämlich Glück und Leid sehr nahe bei einander und auch eine riesige Angst, das Kind oder die Kinder doch noch verlieren zu können.
Liebe Grüsse
Tanja

Vielen Danke für Eure Ratschläge!!!o.T aber LG

Re: Vielen Danke für Eure Ratschläge!!!o.T aber LG

Hallöchen, ich kann mich meinen Vorgängerinnen nur anschliessen.Bei uns auf der IS war es übrigens so, das nur die Eltern,Grosseltern und Geschwister(vom Kind!) rein durften.Als die Grosseltern einmal da waren (kamen extra ca 400km weit her, um sie kurz zu sehen), durften sie nur abwechselnd mit einem Elternteil rein.das das für jeden nur ein paar Minütchen waren, ist ja klar.Sonst durfte wie gesagt NIEMAND rein.
Muss aber auch dazu schreiben, meine sind weit nach der 30.SSW geboren.Ich kann mir daher nur in etwa vorstellen, was in Deiner Schägerin vor sich geht.Biete ihr all Deine erdenkliche Hilfe an(einkaufen,...), damit sie Kraft für Ihr Baby sammeln kann und es so so gut wie möglich unterstützen kann und so oft wie es irgend geht bei ihm zu sein.
GGLG Katrin
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