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Gedanken

Ich war am WOchenende in der Schule, wo sich neue Familien fürs kommende Schuljahr vorgestellt haben.
Oft versuchen gerade Eltern von Kindern, die nicht ins Normraster fallen ihre Kinder bei uns unterzubringen. Ich würde es nicht anders tun!
Darum begegnen einem da auch oft Lebensgeschichten von kleinen Menschen, die einem leicht sehr nahe gehen.
Auffallend und für mich persönlich erschreckend war, wie viele Kinder Frühchen waren und denen es immernoch nachhängt. Ich habe mich mit einer Familie unterhalten, deren Sohn wie Oscar 3 WOchen zu früh kam, der wie Oscar ein Fliegengewicht war. Er hat heute fein- und grobmotirische Probleme, hat noch ein paar andere Probleme und ist sehr klein für sein Alter.
Ich wollte eigentlich zuhause total die Klappe darüber halten, aber konnte es nicht. Ich hab es meinem Mann erzählt, und ihm gesagt, dass wir ganz genau beobachten müssen wie Oscar sich entwickelt. Dann fing ich wieder an zu vergleichen, was andere Kinder mit 6 Monaten machen (ich geh auch nach dem korr. Alter, klar). Aber das will ich nicht.
Aber als wenn mein Sohn mir sagen will "Mama, mach Dir keinen Kopf" ist er seit dem Wochenende mobiler. Er dreht sich noch nicht um, aber nackig dauert es wohl nicht mehr lange. Auf die Seite legt er sich jetzt. Und auf dem Bauch liegend (was er immernoch hasst) bewegt er sich schon dahin, wo sein "Objekt der Begierde" gerade liegt.
Ich bin vielleicht ein bisschen sentimental, aber jetzt kommen mir ein bisschen die Tränen.
LG Alke
die es doch eigentlich ganz gut hat, aber das nie wirklich sehen kann
Bisherige Antworten

Re: Gedanken

huhu alke,
deine gedanken kann ich ganz klar nachvollziehen. ich habe bei talissa immer wie verrückt verglichen und mich damit fast selbst kaputt gemacht. bis mir einige leute richtig auf die finger geklopft haben und mir mal das wichtige vor augen hielten: nämlich, dass sie lebt.
ich kann sagen, auch wenn talissa behinderungen davon getragen hätte, würde ich sie nicht weniger lieben. wir lassen uns alle zu sehr von der gesellschaft beeinflussen. was meinst du, wie die leute hier gestarrt, ja gestarrt haben, als talissa anfing zu laufen. wie groß ist oscar? amelie 63,5 cm. talissa lief völlig frei mit 14, korr. 11 monaten und war damals 65cm groß.
nur 1,5cm größer wie amelie jetzt.
gleiches, als sie anfing fahrrad zu fahren. das war zu weihnachten 2004. da war sie ca.77cm groß. das haben normal wachsende jungen mit 1 jahr, diese größe.
ich mußte auch lernen, das anderssein zu akzeptieren.
talissa wird immer probleme mit der lunge, mit dem essen haben. das wird sich glaube ich nie geben und wird uns jeden tag an ihre frühgeburt erinnern. aber wir haben es verdammt gut gehabt. es hätte ganz ganz anders kommen können. manchmal schäme ich mich richtig, wenn ich wieder jammere und mich dann an frühchen erinner, denen es ganz anders ergangen ist.
will dir damit nur sagen: du bist net alleine und oscar ist ein wunderbarer kleiner mensch, denn er ist euer sohn, einzigartig und was ganz besonderes. und dann kann er halt vielleicht erst mit 1 1/2 jahren laufen. und ja und? laufen muß er noch sein ganzes leben lang. schont er seine füße ein bissl!
vlg, nicki

Re: Gedanken

liebe Nicki
das hast du so schön geschrieben! deine worte haben nun mir auf dei finger geklopft!
danke und LG
Ulrike

Re: Gedanken

Hallo Alke,
als Zoe ein halbes Jahr alt war, machte ich mir genauso wie Du meine Gedanken und war besorgt, weil sie sich noch nicht drehen konnte. Ich verglich sie immer mit den Kindern aus der Krabbelgruppe. An Gewicht hatte sie bald alles aufgeholt (Zoe kam 6 Wochen zu früh und wog 1910 g und war 45 cm groß). Aber motorisch hing sie mit 6 Monaten zurück.
Wenn die Tochter von meiner Freundin (zwei Wochen älter als Zoe und zeitgerecht geboren) nicht auch diesen Defizit gehabt hätte, ich weiß nicht wieviel Sorgen ich mir dann noch mehr gemacht hätte.
Mit dem Krabbeln ließ sich Zoe auch Zeit...mit 11 Monaten hatte sie dazu Lust. Dafür wollte sie mit 10 Monaten an der Hand laufen und mit 13 Monaten lief sie hier durch die ganze Wohnung. Feinmotorisch ist sie ihrem Alter sogar weiter. Ihr Alter hat ihr KiA oder ich nie korrigiert, auch wenn es mir anfangs schwer viel, so gebe ich ihr jetzt die Zeit, die sie braucht.
Du siehst, es hat gar nichts zu bedeuten, wenn Oscar jetzt sich noch nicht umdrehen kann. Es kommt alles mit der Zeit. Die einen sind schneller, die anderen eben etwas langsamer und Oskar kann jetzt schon mehr als Zoe in dem Alter. LG Maria die auch sentimental wird, aber eben weil sie weiß was für ein Sonnenschein sie hier hat

Re: Gedanken

Hallo Alke
wie gut ich dich verstehen kann!
meine beiden sind ja fünf wochen zu früh. am anfang habe ich mir noch gar nicht so viele gadanken gemacht, aber seit ich kinder zum vergleichen habe, vergleiche ich, obwohl ich das eigentlich blöd finde. so stelle ich fest, dass gleichaltrige schon viel mehr können, motorisch. und irgendwie lässt es mich nie los, und immer mache ich mir gedanken, ob sie wohl jetzt immer weiter in der entwicklung zurück bleiben oder ob sie das irgendwann aufholen.
die leiterin meiner elternkindgruppe sagte unter anderem, dass es das kleine wichtige wort "vertrauen" gibt. vertrauen, dass die kinder sich entwickeln werden, so wie es eben sein wird. und wenn sie anders sind als andere, dann kann man das auch nicht mit noch so vile gedanken machen verhindern.
mein problem ist immer, dass ich angst habe, etwas zu übersehen und eventuell einen frühen einstieg in die förderung zu verpassen. es ist so schwer, die waage zu finden zwischen vertrauen auf der einen seite und wachsamkeit bezüglich echter förderbedarfe auf der anderen seite.
hinzu kommt, dass ich selbst recht ehrgeizig bin und dolle aufpassen muss, diesen ehrgeiz nicht auf meine kinder zu übertragen!
.
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schön, dass Oskar euch zeigt, dass er sich entwickelt!
LG Ulrike
ps.: arbeitest du an einer waldorfschule oder so??

Re: Gedanken

Hallo !
Also naja irgendwie vergleicht man halt doch immer....soll man besser nicht ;-)
Linus war auch immer etwas hinterher (zumindest hinter seiner Schwester, aber Mädels seien ja eh etwas flotter )
, kamen ja bei 35+3
Umgedreht hatte er sich mit 6,5Monaten also auch recht spät....gerobbt ist er mit 8 Monaten
Nun ist er (sind beide ;-)) 10,5Monate alt, steht wie seine Schwester an den Möbeln trippelt (mehr aus Versehen) auch mit dem Lauflernauto durch die GEgend(bis die nächste Wand kommt) und krabbelt seit 2 Wochen....Ganz so sicher steht er noch nicht wie Malin; aber die steht seit fast 8 Wochen schon!!
Also mach Dir keinen Kopf!!
Meine Bekannte hat Zwillis, die sind gut 11 Monate alt und drehen sich auf den Bauch(erst seit einem Monat) und ansonsten geht noch garnix!! Laut Doc auch alles ok; dafür sind die "groß und moppelig über 10kg und meine eher schmal mit 8,6und 8,7kg....
Fazit: jedes Kind ist anders!
Nackig ging bei uns auch vieles leichter!! Das wird schon!
LG Berit mit Linus und Malin (26.4.05 bei 35+3)

----> danke ...

Ach Ihr Lieben,
das war schon ein melancholisches Wochenende.
Ich staune immernoch über meinen Sohn, wie er mir sagen will ich soll mir keinen Kopf machen.
Im Moment löst sich einiges: er hat einen Schub gemacht, ist noch aufmerksamer, noch kommunikativer und hat sichtlich spaß daran sich auf die Seite zu drehen. Auf den Bauch - ich denke er könnte es wirklich - will er ja gar nicht.
Heute morgen war dann der erste Zahn da. Gestern musste er schon wild drauf kauen. Seine Zahnbürste (für ihn ja ein SPielzeug) war den halben Tag im Mund. Ja, und nun ist er da!
Ich weiss, es ist uns auch vollkommen egal, welche "Unvollkommenheiten" unser Kind auch haben mag oder hätte haben können oder ... es ist uns wirklich einerlei, denn wir haben uns bewusst für ihn entschieden, bewusst auch kein Interesse an der Diagnosik irgendwelcher genetischen Fehler gehabt.
Es ist nur einfach so, dass ich mein Kind behüten und beschützen will, ich will ihm alles Leid dieser Welt vom Leib halten. Das ist eben die GLucke in mir. Aber es gibt ja auch andere Anteile in mir - und die sind schon pragmatischer.
Ich danke Euch für Euren Input :-)
Liebe Grüße
Alke
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