Hallo Katrin,
wie du vielleicht weißt lese ich hier oft still mit. Bei deinen Beiträgen sitze ich immer vor dem PC und denke "Oh ja!!! So ist es". dir geht es oft wie mir. Noah ist in der 27 SSW per Not-KS geboren. Und das nach einer Schwangerschaft, die nicht toll war. Aber niemand wollte mir glauben. Die erste die mir Recht gegeben hat war die Ärztin, die mich damals in der Klinik aufgenommen hat. Da war es leider zu spät. Das ganze ist jetzt 21 Monate her und ich habe auch immer noch Tage, da könnte ich nur heulen und auf solche Sprüche reagiere ich wie du. Hier mal ein kleiner Auszug aus meinen "Lieblingssprüchen"!!!
1)Das hätte ja nicht so kommen müssen. So eine Schwangerschaft ist eben Einstellungssache. (eine ehemalige Kollegin)
2)Hast du überhaupt Muttergefühle? (Man mag es kaum glauben, aber dieser Spruch kam von meiner allerbesten Freundin, die selbst Mama ist, eine kleine Schwester hat die in der 28 SSW geboren wurde und die mich immer vorbildlich unterstützt hat. Keine Ahnung, was an dem Tag los war!!!)
3)Du kannst dich nicht immer nur nach dem Kind richten. Er muss ja mal lernen, dass es nicht immer nach ihm geht. Er ist zwar zu früh geboren, aber das ist jetzt fast zwei Jahre her und zählt fast nicht mehr. (Eine "Freundin", die 100 km von mir entfernt wohnt und sauer ist, weil ich nicht mal eben vorbei kommen kann. Klar, ich fahre erst mit meinem Kind zur KG, zum Kinderarzt, in die Klinik... und wenn wir mal einen Tag keinen Termin haben, dann setze ich ihn ins Auto und fahre mal eben 100 km hin und 100 km wieder zurück um Kaffee zu trinken. Niemals!!!Sie ist übrigens kinderlos.)
Ich könnte jetzt so weitermachen und ich trage es den Leuten auch nach. Niemand hat das Recht so zu urteilen. Manchmal wäre es besser darüber hinweg zusehen, denn es belastet nur, aber das ist verdammt schwer, denn man wird echt dünnhäutig.
LG Sandra

Hallo Sandra,
es tut gut, wenn Du mir sagst, dass Du ähnlich fühlst.
Den Spruch mit den Muttergefühlen kenne ich auch. Die gleiche "Freundin" bei der ich mich wieder melden sollte, wenn es mir wieder besser geht, hat mich auch ganz scheinheilig gefragt:
"Ja, kannst Du jetzt überhaupt eine Beziehung zu Deinem Baby aufbauen?" Was hat sie denn da als Antwort von mir hören wollen? Sie hat mich damals gleich im KH angerufen, und ich war richtig dankbar und habe ich mich gefreut, und später hat sie dann ganz vorwurfsvoll zu mir gesagt: "Weißt Du, als ich Dich im KH angerufen habe, da war ich ja schon schwanger, und da hast Du mir richtig Angst gemacht mit Deiner Schilderung." Hä? Warum hat sie mich dann überhaupt angerufen? Was hätte ich ihr sagen sollen? Dass sie sich keine Sorgen machen soll, weil ich die Plazentalösung schuldhaft verursacht habe??? (Übrigens war sie mit dem 2. Kind schwanger, das 1. hat sie ohne Probleme nach problemloser Schwangerschaft bekommen, und das 2. dann auch...)
Und Deine Kollegin mit der Einstellungssache, die kriegt von mir einen Tritt in den Hintern!
Schön, dass Du auch nachtragend bist. Da fühle ich mich gleich viel besser! ;-))
LG Katrin

huhu katrin,
na gerne doch:
1.) sie ist eine paetz, die schaffen das alle!
(o-ton meines schwiegervaters nach der geburt)
2.) du dramatisierst das alles, sie hat doch gar nichts!
(ebenfalls schwiegervater, z.B. bei talissas brechzeit im november/dezember).
im einklang damit: du stimsmt das kind so negativ, da kann ja nix werden.
3.) och, ich hab keine Lust mehr, das ist alles so schwer, ich bin so dick, ich will nicht mehr, das baby soll jetzt endlich raus. ( das ewige gejammere der schwangeren im 8.+9. monat- es hängt mir zum halse raus).
4.) na bei talissa, das war doch alles total einfach, sie war so pflegeleicht.... (blablabla des schwiegervaters auf unsere Aussage das wir kein 2. kind wollen,...was natürlich gelogen ist, aber er ist der letzte, der es dann erfährt, sollte es mal so sein.)
das nur einige beispiele!
lg, nicki

Hallo Nicki,
ja, die Schwiegereltern... der beste Spruch kam von meinem Schwiegervater, der mich doch tatsächlich gefragt hat, ob meine Brüste spannen, wenn Svenja mal eine längere Trinkpause macht. Jeden Kollegen im Büro hätte ich da wegen sexueller Belästigung angezeigt... Und als ich mal eine Tasse Stilltee getrunken habe, als die beiden bei uns zu Hause waren, da hat er mich doch gefragt, ob der Tee bei ihm auch wirken würde... grrrr. Vielleicht wäre er ja still gewesen, wenn ich ihm Stilltee gegeben hätte - leider war ich damals nicht schlagfertig genug, ihm so zu antworten.
Dabei war ich doch bei dem Thema sowieso so obersensibel, weil ich ständig Angst hatte, nicht genug Milch für Svenja zu haben, weil ich ja beim Abpumpen dauernd gesehen habe, wie wenig es war.
Ja, diese "ich-bin-so-dick-ich-mag-nicht-mehr"-Sprüche regen mich auch auf. Obwohl ich natürlich nicht weiß, wie ich mich gefühlt hätte, wenn ich heute vor einem Jahr noch schwanger gewesen wäre... da wäre ich ET-7 gewesen und wäre wahrscheinlich wie der weiße Wal nur noch auf dem Sofa gelegen... seufz. Schöne Vorstellung.
Wenn's nach mir geht, erfahren meine Schwiegereltern auch erst frühestens eine Woche nach der Geburt, dass ich ein 2. Kind habe. ;-)) (Und noch einige andere Leute mehr.)
Ich mag diese Leute nicht, die immer alles schönreden und keine Probleme sehen wollen. Davon wird es nicht besser.
LG Katrin

Hallo Katrin!
Ich finde das nicht nachtragend, sondern kann Dich gut verstehen. Bei mir ging es eigentlich mit den Sprüchen. Der verletztendste kam von meiner Schwiegermutter und hatte zwar nicht wirklich was mit der Frühgeburt zu tun sondern eher mit meiner Krankheit, aber über den bin ich heute noch nicht hinweg: Ich war im Krankenhaus (Krebsstation, 7. Monat schwanger, es war noch nicht sicher, was ich habe), da ruft meine SchwieMu an und nach ein wenig Small-Talk kam es dann:"Ich habe mir da mal Gedanken gemacht: Also wenn Dir jetzt was passieren sollte (zu deutsch: Wenn ich STERBEN sollte)....WIR könnten das Baby nicht nehmen, wir sind zu alt. Deine Eltern arbeiten ja beide ... und Stephan (das ist mein Mann) ja auch. Da müßte das Kind dann wohl in so eine Art Internat...." Das ist meine Schwiegermutter, jeder weitere Kommentar erübrigt sich wohl. (Alsob mein Mann seine Tochter ins Heim abgeschoben hätte *kopfschüttel*, lieber hätte er sich arbeitslos gemeldet...und auch meine Eltern hätten sie genommen, wenn es gar nicht anders gegangen wäre, und meinen Schwiegereltern hätte ich sie sowieso NIEMALS gegeben, aber egal...)Darüber werde ich wohl nie hinwegkommen, das hat mich sehr getroffen...
Nachdem Emily dann da war und ich oft traurig war, dass ich sie nicht bis zum Schluß im Bauch behalten durfte, eine normale Geburt nich möglich war und ich sie nicht stillen durfte, kam öfter mal der Spruch:"Sei doch froh, dass Du wieder gesund bist und Emily ist doch auch fit und gesund!" Alsob ich undankbar gewesen bin, dass ich den Krebs besiegt habe. Alsob ich undankbar bin, dass meine Tochter gesund ist. (Der Spruch kam von mehreren Leuten, darunter Mütter, die eine normale SS und eine normale Geburt hatten)
Und zu guter Letzt muß ich Nicki unterstützen. Die Schwangeren, die im siebten Monat schon rumheulen, sie wollen nicht mehr, es ist alles so schwer, man fühlt sich so dick etc. gehen mir auch auf die Nerven. Was hätte ich darum gegeben, mein Baby bis zum Schluß im Bauch zu haben. Aber diese Frauen wissen halt nicht, was es heißt, vor einem Brutkasten zu sitzen, sein Baby an Kabeln angeschlossen zu sehen, bei jedem Alarm hochzuschrecken, jedesmal eine Schwester fragen zu müssen, ob man denn kuscheln darf....
So, mehr fällt mir eigentlich nicht ein ;o))
LG Jeanine (irgendwie auch nachtragend)

Hallo Jeanine,
das war ja der Hammer von der Deiner Schwiegermutter! Was habt Ihr heute für ein Verhältnis? Ich wüßte gar nicht, wie ich so einer Frau begegnen sollte. Anstatt Dich zu unterstützen, macht sie Dich fertig mit so einem Spruch. Kaum zu glauben!
Ja, gell, schlimm wenn man immer fragen muß, ob man das eigene Baby auf den Arm nehmen darf..
LG Katrin (ganz beruhigt, dass sie nicht die einzige Nachtragende hier ist *g*)

Guten Morgen, Katrin!
Das Verhältnis zu meiner SchwieMu geht eigentlich - komischerweise. Sie liebt Emily und meine Schwiegis sind auch da, wenn man sie mal braucht (letztens war Emily krank, mein Mann konnte absolut nicht zu Hause bleiben und ich mußte wenigstens noch einen Tag auf Arbeit, etwas vorarbeiten und sie haben sofort gesagt, sie nehmen Emi - nur mal so als Bsp.) Sie hat direkt nach diesem besagten Telefonat von meinem SchwieVa eine Standpauke bekommen, meine Schwägerin hat sie sich zur Brust genommen und nachdem ich total verheult bei meinem Mann angerufen habe und ihm von dem "netten Gespräch" berichtet habe, hat der auch gleich noch bei ihr angerufen. Sie hat wohl gemerkt, dass das nicht so in Ordnung von ihr war. Aber entschuldigt hat sie sich bis heute bei mir nicht...
Weißt Du, an dieser Krebserfahrung, der Therapie und parallel dazu sich um mein Baby zu kümmern bin ich unheimlich gewachsen. Ich weiß selber, dass ich in der Zeit eine Menge geleistet habe (auch wenn das jetzt arrogant klingen mag ;o)) und jetzt kommen eben solche Sprüche von meinen Schwiegereltern, dass sie total den Hut davor ziehen, wie ich das alles gepackt habe und dass das eine enorme Leistung war. Und das verschafft mir wieder Genugtuung, verstehst Du?! Mein Mann arbeitet im Einzelhandel und war schon damals morgens früh aus dem Haus und abends erst gegen neun wieder zu Hause. Ich mußte mich also wirklich alleine um Emily kümmern, auch wenn meine Familie und auch die meines Mannes mir immer Hilfe angeboten haben. Das wollte ich aber nicht (ständig), es war ja auch eine Ablenkung von der Chemo und den anschließenden Bestrahlungen. Und außerdem ging es mir auch körperlich nicht sooooo schlecht und seelisch auch nicht - bei so einem süßen Paket im Arm, das einen gebraucht hat.
Man, jetzt habe ich Dich total zugetextet ;o))
Also zusammenfassend: Ich werde diesen Spruch NIEMALS vergessen, bin zudem traurig, dass sie nicht den Mut fand oder die Notwendigkeit, sich bei mir dafür zu entschuldigen. Aber andererseits bin ich stolz auf das, was ich geschafft habe und das wiederum verschafft mir Genugtuung. Und unsere Maus hat sich auch super entwickelt - also ich hab das wohl wirklich ganz gut hingekriegt ;o))
LG Jeanine

hallo katrin,
kann dich verstehen, bin in einigen punkten auch nachtragend.
1.) "ach nun hören sie mal auf, daß ist bei allen anderen schwangeren genauso, sie sind wohl etwas empfindlich!"
erste frauenärztin, die einfach unfähig auf ihrem gebiet war und hätte sie meine nieren doch untersucht, hätte man noch einen zugang legen können und elias wäre vielleicht nicht so früh gekommen.
2.) " na so schlimm wird es ja nicht gewesen sein!"
die erste reaktion eines guten bekannten als er von elias reanimation nach der entbindung hörte...tztz..
3.) " sie müßen auch mal lächeln, sonst sollten wir einen neurologen hinzuziehen!"
reaktion einer ärztin irgendwann im KH, sehr witzig ich wurde ja auch in ein zimmer zwischen zwei frauen und deren babys verfrachtet.
4.) " sei doch froh, ich hatte so einen bauch, konnte mir nichtaml die schuhe zubinden!"
haha... freundin bekam ihr kind nach ET, hatte einen schönenen bauch*heul* und ich hatte einen bauchumfang von 69cm kurz vor entbindung. dankeschön...
5.) "wieso hast du dich denn nicht geschohnt, dann wäre es keine frühgeburt geworden!"
antwort einer (ehemaligen!!!) freundin, die sicherlich auch solche artikel wie in Eltern gelesen hat
6.) "wie du gehst immer noch nicht feiern? elias ist doch schon ein jahr alt und kein frühchen mehr!"
kam auch von einer freundin, nett, weil erstens auch kein kind und zweitens ist eine frühgeburt jedenfalls noch lange nicht mit dem verlassen des KH zu ende...
jaja..könnte hier noch etliche zitate einbringen....grrrr
bei einigen anderen sprüchen weiter oben mußte ich auch erstmal schlucken.
liebe grüße,
sandra

aber steht eh in meinem profil.
aber an diesem spruch habe ich noch heute zu knabbern:
gerade aus dem KH entlassen wollte ich mir bei ihr platz eine milchflasche kaufen, damit ich die milch beim abpumpen besser lagern kann.
war mir aber wegen der saugergröße nicht ganz sicher und fragte an der kasse nach. die verkäuferin war sich auch nicht sicher und hinter mir antwortete eine mutter mit zwei kleinen kindern so laut das wirklich alle mithören konnten
" also Meine kinder wurden Alle gestillt! flaschennahrung gab es bei Uns Nie!"
völlig fassungslos und weinend habe ich den laden stürmend verlassen. das war für mich mehr als nur verletztend , vor allem weil unser ort so klein ist, daß jeder jeden kennt und ich die junge frau sehr gut kannte.
hatte das vergessen im oberen posting zu erwähnen.
lg, sandra

Hallo Sandra,
Deine Sprüche sind ja auch hart - da muß man schon schlucken, wenn man sie nur liest.
Am "besten" finde ich spontan Nummer 3), den Spruch mit dem Lächeln... Unverschämtheit!
LG Katrin

Liebe Katrin,
solche Sprüche kenne ich zur genüge ....
Am meisten könnte ich mich über meine Schwägerin und meine Mutter aufregen.
Meine Schwägerin hatte im Mai 1997 ein gesundes Mädchen auf die Welt gebracht - 2 Wochen vor ET .... jetzt behauptet sie immer wieder, die Kleine wäre zu früh dran gewesen ... sie wäre ja ne Frühgeburt ... mich kotzt das dermaßen an, denn 2 Wochen ist keine Frühgeburt ! *grummel* Die Kleine war zu leicht, weil die Mutter gequalmt hat wie ein Schornstein, nächtelang in den Discos rumgeflogen ist, gesoffen hat, sich auch nicht darum geschert hat, dass sie sich wenigstens während der Schwangerschaft einigermaßen gesund ernährt ....
Und dann hat meine andere Schwägerin letztes Jahr Ende Oktober ebenfalls nur 2 Wochen vor ET ein Mädchen entbunden und da wird auch immer getan (vor allem meine Mutter tut so), als wäre das Kind ja so eine schlimme Frühgeburt und so schwach und überhaupt ... und mein Sohn (6 1/2 Wochen zu früh) ist ja gar kein Frühchen im vergleich zu ihr. Das mag einer verstehen ?!?!?! Ich jedenfalls kann es nicht.
Und wenn ich dann schon höre, "ach das war ja noch gar nicht schlimm ! Und ich kenne auch eine, deren Kind ist auch 3 Wochen zu früh gekommen ... blablabla ...!" - haben aber selbst keine Kinder, immer nur Erfahrungen aus zweiter Hand, das regt mich auch auf.
Schlimm finde ich es auch, wenn eine Frau schon mal eine Frühgeburt hatte und dann in der 28. Woche ins KH kommt mit vorzeitigen Wehen, durchgängigen Muttermund, gesagt bekommt, dass sie strenge Bettruhe hat und dann trotzdem mit den Worten draußen rumrennt: "Ich hatte ja schon mal ne Frühgeburt !" Ähm, hallo ???? Gerade wenn man sowas durchgemacht hat, sollte man doch alles tun, damit man sowas nicht mehr mitmachen muß - schon gar nicht das Würmchen im Bauch. Wir haben immer versucht auf die Frau einzureden, "Mensch, bleib im Bett, tus für dein Kind!" und "Wenn du doch schon mal ne Frühgeburt hattest, dann weißt du doch dass es schlimm ist. Vor allem, wenn man dann selbst entlassen wird und das Kleine auf der Intensivstation liegt und kämpfen muß !?". Aber mein Gott, für die Frau war die Kippe und der Schluck Alkohol auf der Toilette wichtiger, als das Leben ihres Ungeborenen.
Mein Gott, ich gebs zu, ich schau heute noch, ob Marcel schnauft, wenn er im Kinderwagen eingschlafen ist, das Angelcare habe ich immer noch in Betrieb und werde es auch noch so lange lassen, bis er ins Juniorbett umsteigt, einfach weil ich diese Erfahrung mit der Frühgeburt machen mußte. Diese Angst bekomm ich so schnell einfach nicht weg, vielleicht, weil ich selbst damals Atemaussetzer und Herzstillstand hatte ... Mir zerreißt es das Herz, wenn ich solche leichtsinnigen Sprüche höre wie "mich würde es nicht stören, wenn das Kind früher kommen würde" ... denn ich habe die Würmchen auf der Intensiv gesehen, gerade mal eine Handvoll Mensch mit vielen Schläuchen am ganzen Körper ... und ich habe jedesmal gelitten, wenn mit meinem Frühchen-Spatz was war, und das obwohl er eigentlich in sehr guter Verfassung war ....
Ein Frühchen sollte man sich nie Wünschen, sonder wirklich froh sein um jeden Tag, den das Kind im Bauch bleibt - aber sowas wissen nur die Eltern zu schätzen, die eine oder mehrere Frühgeburten mitgemacht haben.
Solche Sprüche verletzten einen echt, denn es ist einfach hart - für den einen mehr, für den anderen weniger - man muß sowas erst erlebt haben, damit man weiß, wie schlimm solche blöden Sprüche für die Betroffenen sind. Aber eine Frühgeburt wünscht man keinem ....
Liebe Grüße
Katrin *bei dem Thema auch oft aufgewühlt*

Hallo nochmal,
ja da fällt mir noch was ein. Warum ich denn nicht gleich nach der Entlassung auf eine Geburtstagsfeier einer Freundin meines Mannes gehen möchte ?
Der Kleine liegt doch im Krankenhaus und da kann man doch weg gehen ....
Und der Spruch, als sie eben genau diese Bekannte zu Besuch war (ich war im 5. Monat) - du wirst auch immer FETTER ! DANKE *grummel*
Die Nuß hat ja noch nicht mal ein Kind ... war noch nie Schwanger und sagt einem dann sowas ! Der letzte Spruch hatte jetzt zwar nix mit Frühchen zu tun, aber aufregen kann man sich schon drüber ;) .
Der allerschlimmste Spruch kam von meiner Mutter, als ich in der 27. Woche war - von wegen, wenn die Ärzte mich jetzt noch mal entlassen würden und ich würde heimgehen, dann eine Frühgeburt bekommen, bräuchte ich mich gar nicht mehr bei ihr blicken lassen .....
Liebe Grüße
Katrin

Hallo Katrin,
klar, ist doch toll wenn das Baby auf Intensiv liegt, da kann man suuuuuper feiern gehen! Logisch, haben wir doch alle gemacht, oder? (Und direkt nach KS macht feiern ja noch mehr Spaß als sonst.)
Ich konnte in der ganzen Zeit nicht mal abends essen gehen oder so was - bin immer wie gehetzt abends nach Hause gedüst, um noch 2x abpumpen zu können und vielleicht noch das Nötigste im Haushalt zu machen.
Wie ist Dein Verhältnis zu Deiner Mutter jetzt?
LG Katrin

Hallo Katrin,
das Verhältnis zu meiner Mutter hat sich gebessert, aber wir kommen doch immer wieder aneinander ... vor allem, wenn es um erziehungstechnische Fragen geht. Aber ich denke, das ist noch normal ....
Mit meiner Bekannten, die damals meinte, ich könnte doch auf ihre Geburtstagsfeier kommen, verstehe ich mich nicht wirklich gut. Ich grüß sie halt, wenn wir uns sehen, aber eigentlich möchte ich nicht mehr mit ihr zu tun haben.
Mir ging es damals auch so ähnlich wie dir, nur war ich damals 50 km von zuhause entfernt und hab bei meinen Schwiegereltern "gewohnt". Bin früh ins KH, abends zu meinen Schwiegereltern, nachts abgepumpt; im KH versucht, soviel wie möglich mit meinem Kind Kontakt zu bekommen und ihn dazu zu bringen, zu trinken usw ... da war mir der ganze Rest egal ... mein Kind stand und steht noch heute an erster Stelle. Und immer wieder die Zähne zusammengebissen, wegen dem Schlafmangel, den Angstnächten und den Schmerzen bei der riesigen Dammnaht .... tja, was man nicht alles aushalten kann, wenn man muß ...
Liebe Grüße
Katrin

Hallo Katrin,
ja, die Sprüche mit "mein Kind war auch ein Frühchen" kenne ich auch - und dann war das Kind 3 Wochen vor ET...
Aber meine Cousine hat auch so 'nen Brüller gebracht, nachdem ihr Sohn geboren war, hat sie zu mir gesagt: "Und stell Dir vor, er war total fit, obwohl er 9 Tage zu früh war..." Häää? 9 Tage? Das ist doch ganz normal. Svenja war 73 Tage zu früh, d a s finde ich früh.
Ich bin auch immer noch ängstlich, wenn Svenja mal länger schläft, ob dann alles in Ordnung ist... Ein Angel Care haben wir mit Absicht nicht angeschafft, ich hätte mich bestimmt verrückt gemacht damit. Ich kann aber nicht sagen, wie viele Stunden ich anfangs wach gelegen bin und gehorcht habe, ob Svenja im Stubenwagen neben meinem Bett auch noch atmet. Und wenn sie z.B. beim Autofahren so ganz ruhig schläft, dann muß ich mich auch immer vergewissern, dass sie atmet... Aber wenn man schon gesehen hat, wie das Kind aufhört zu atmen und wieder "angeschubst" werden muß, dann kann man das nicht vergessen.
Mich ärgert an diesen Sprüchen, dass sie so unheimlich gedankenlos sind - Schwangerschaft und Geburt sind nunmal sehr emotionale Themen, und da muß man meiner Meinung nach einfach ein bißchen vorsichtig sein mit dem, was man sagt.
LG von Katrin an Katrin

Hallo,
boah, hab grad mal die ganzen Beiträge gelesen, ich bin den Tränen nahe und gleichzeitig kurz vorm explodieren..*grrrrrr*
Ganz so schlimm war es bei mir nicht, ich hab eigentlich (grübel?? oder verdräng ich da was??) ständig nur auf mein "Jammern" das ich meinen Bauch so vermisse, zu hören bekommen: "Sei doch froh, das es der Kleinen so gut geht!" (Als ob ich darüber nicht unendlich froh wäre, das hat aber nix mit meinem Bauch zu tun!)
Wenn wir heute mit "neuen Bekannten" so ins Gespräch kommen und sie fragen wie alt Julie sei und ich den "echten" Termin nenne und das sie zufrüh kam, passiert es immer öfter (wohl weil sie mittlerweile halt auch größer ist als im Sommer...!?) das ich zuhören bekomme, och, da kenn ICH aber NOCHJEMAND, DEM seins war VIEL kleiner gewesen!! ICh dann: wievielte SSW kam es denn? oder wie schwer war es denn?? (eins von beiden wissen die meisten dann doch!) dann höre ich: so achter Monat *grübel*glaube ich, ABER das Kind hatte NUR 2500g!!!!
Tse, das ich nicht lache, ich wäre froh gewesen Julie hätte 2,5 kg gehabt...ich erwähne dann IHR gewicht und Ruhe ist!
Damit ich niemandem auf den Schlips trete, dessen Baby 2,5 kg hatte, klar, sind dies meistens auch Frühgeborene, aber die extrem-Frühchen sind ja erst ab 1500g, und in der Regel geht es Baby mit mehr als 2500g doch schon "relativ" gut (meine Freundin durfte ihre Maus sogar nach 5 Tagen mit nach Hause nehmen, war 36. SSW; also ebenfalls Frühchen, aber eben OHNE Kabel und Sonde etcpp...)
was war noch *grübel* achja: "Sieh es doch positiv: Jetzt mußtest du dich gar nicht mit so nem doofen dicken Bauch quälen, hast dir die anstrengende Zeit erspart" -->Hahahaha!!! Ich hätte mich nur allzugern mit meinem dicken Bauch wohlgefühlt, hab mich so drauf gefreut....*schnief*
oder: Als die Maus noch in der Klinik lag: "Hey, jetzt kannst du dich doch in aller Ruhe (sie meinten Durchschlafen ) von der Geburt erholen!" Erstens habe ich alle 4 Stunden gepumpt und das GERNE und freiwillig, weil es eines der wenigen Dinge war, was ich Julie gutes tuen konnte, und zweitens wäre ich viel lieber Stündlich aufgestanden als jeden Tag in die Klinik zu fahren und zu fragen ob ich mit MEINER Tochter schmusen darf...
Je länger ich drüber nachdenke umso mehr merke ich, das ich doch schon so einiges verdrängt habe....ist vielleicht auch gut so. weiß nicht..
Liebe, nachdenkliche Grüße
Andrea

Hallo Andrea,
ich habe schon oft zu hören bekommen: 1.470g - ist doch toll! Die Leute sehen im Fernsehen die 500g und kleiner Frühchen, und alles andere zählt nicht.
Wenn Mütter von 500g-Kindern zu mir sagen, dass 1.500g doch toll sei - ja, o.k. Die hätten sich gefreut, wenn ihre Kinder länger im Bauch hätten bleiben dürfen. Aber alle anderen - die haben doch keine Ahnung, wie es ist, wenn man sein Kindchen so klein und so dünn und so schutzlos liegen sehen muß. Idioten!
Auch Dein Posting spricht mir aus der Seele - ich wäre auch lieber stündlich aufgestanden, wenn nur mein Baby bei mir gewesen wäre.
Ich denke, es macht einen Unterschied, ob man alles nur verdrängt hat, oder wenn man ganz gut mit der Frühgeburt leben kann - verdrängen ist nicht gut, aber es akzeptieren/integrieren zu können, das ist gut. Mit zu viel Grübeln macht man sich nur selber kaputt.
LG Katrin
Mail kommt noch, bestimmt ;-)

Hallo Katrin,
ich bin seit einiger Zeit stille Leserin, aber dieser interessanten Umfrage muss ich auch unbedingt einen Spruch hinzufügen (Notsectio wegen HELLP-Syndrom in der 25.SSW.)
"25.SSW - da hast Du es Dir aber schön einfach gemacht!!!"
Obwohl sich die entsprechende Person nachträglich bei mir entschuldigt hat, geht mir dieser Spruch nicht mehr aus dem Koppf und ich finde, er verdient einen Platz unter den Top-Ten der dümmsten Sprüche!
Liebe Grüße
Steffi und Katharina

Hallo Steffi,
Du hast recht, dieser Spruch gehört ganz oben mit dazu!
So etwas gemeines! Ich weiß nicht, ob ich das verzeihen könnte.
LG Katrin
(und schreib doch ein bißchen mit, ich freue mich immer, wenn andere ihre Erfahrungen mit einfliessen lassen)

Hallo, nach der Geburt hörte ich eigentlich keine dummen Sprüche, aber etwas geht mir auch nicht aus dem Kopf.
Ich mußte in der 27.SSW im Urlaub in ein KH, wieder mal wegen starken Blutungen. Ich fühlte mich dort sehr unwohl, zumal ich in einer fremden Stadt war, draußen 40Grad Hitze und mir keiner der Ärzte sehr vertrauenserweckend vorkam. An einem Abend hatte ich richtige Heulkrämpfe, weil ich nur dort raus wollte und ich mir Sorgen um mein Kind machte. Eine ältere Krankenschwester war erst sehr nett und hörte sich meine Bedenken an und meinte dann: "Sie sind doch noch jung, sie können doch noch mehr Kinder bekommen, wenn das hier schief geht!" Nett, oder?
Olivia kam dann letztendlich in der 35.SSW zur Welt, kerngesund, zwar etwas klein, aber nach einer Woche durften wir heim.
VG
Maika