Hallo Tini,
ADS bleibt bei Erwachsenen, genau wie bei den Kindern bestehen. Da es sich um eine Stoffwechsel"erkrankung" handelt, ist diese nicht von Ärzten zu heilen. Aber was heißt das schon. Ich bin ADS´ler und bin 38 Jahre alt, bin nie medikamentiert worden und habe erst vor ca. 3 Jahren erfahren müssen, daß ich ADS´ler bin. Ich bin in meinem Leben mal zurück gegangen und habe meine Verhaltensweisen mit denen meines Sohnes verglichen. Ich habe heute noch die gleichen Verhaltensweisen wie er. Im Gegensatz zu ihm, kann ich aber, durch schmerzliche Lebenserfahrung, damit eher umgehen.
Die Antwort, die Du bekommen hast, ist somit richtig, daß ADS´ler mit dieser "Erkrankung" (mehr oder weniger) umgehen können. Statistiken beweisen, daß die ADS´ler, die nicht damit umgehen können, meist mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Deshalb haben wir so einen hohen Prozentsatz ADS´ler in den Gefängnissen sitzen (Ca. 40% aller Insassen sind ADS´ler). Ferner wird davon ausgegangen, daß wir eine, zwischen 2,5 - 9%-ige ADS-Häufigkeit in der Bevölkerung haben. Das ist eine ernorme Anzahl. Die meisten Menschen wissen noch nicht einmal, daß sie ADS haben.
Du merkst sicherlich, daß ich Erkrankung immer in Anführungsstriche setze. Ich sehe ADS nicht als Erkrankung an. Das ist rein persönlich, weil ich HWS, BWS oder LWS auch nicht als Krankheit anerkenne. Es ist zwar etwas anderes ADS zu haben, aber mit der Zeit lernt man damit umzugehen. Das ist auch das Ziel einer Therapie. Gruß leosmama Mann

Nur mal am Rande... ein Bandscheibenschaden ist bei Dir keine Erkrankung? Na, vielleicht hat es nichts mit Fieber zu tun, das ist wohl richtig...
Silke.

Da es sich hier lediglich um eine Randbemerkung handelt, ist es schon bemerkenswert, wie die Beiträge von Einzelnen gelesen und bewertet werden. Ich wollte Dir keinesfalls absprechen, daß ein Bandscheibenschaden ein Krankheit ist. Ich sehe es nur nicht als Krankheit an, sondern es ist eine Erkrankung. Da machen unser Gesetzgeber und unsere Krankenkassen einen großen Unterschied.
Gruß Reimund

Lieber Reimund, es ist für mich insofern interessant, weil es eine klare Wertung darstellt. Ich kann ein Problem ignorieren, es zerreden oder akzeptieren und damit umgehen bzw. etwas dagegen/dafür tun. Weil Bandscheibenschäden (über die Feinheit "Erkrankung" und "Krankheit" - ich finde den Unterschied erst mal nicht - bin ich freilich nicht gestolpert) aber nun einmal ein wirklich behandlungsbedürftiges Symptom ist, welches in schlimmen Fällen nicht nur die Lebensqualität eines Menschen stark einschränkt, sondern auch sein Wertigkeitsgefühl beeinflußt, ist es keine Lappalie.
Wenn ich also einen Beitrag interessiert lese und der Verfasser hinzufügt, daß er eine Erkrankung eben nicht als Krankheit betrachtet, genauso wie beispielsweise LWS, dann horche ich freilich auf. Als Nicht-ADS-Betroffener gibt mir eben eine Erkrankung, die ich selbst kenne, durchaus eine Vergleichsmöglichkeit. Wird sie negiert, ist das für mich schon von Belang, denn dann werte ich den Beitrag auch anders...
Du verzeihst mir, daß ich die Beiträge nicht aus aktuellem Bedarf lese, sondern einfach, um meinen Horizont zu erweitern...
Silke.